Nach dem Aufstieg in die 1. Hallen-Bundesliga Nord haben es die Faustballerinnen des Lemwerder TV wirklich nicht leicht. Zum einen konnte Anika Langpaap bisher ihre Schulterprobleme immer noch nicht richtig auskurieren, zum anderen fielen vor dem Gastspiel in Brettorf am fünften Spieltag ja schon Saskia Gelhaus und Neuzugang Melissa Knop aus. Doch das war im personellen Bereich noch nicht alles. Ganz kurzfristig mussten die Lemwerderanerinnen am Sonntagmorgen auch noch auf die Mannschaftsführerin Darja Kohlwes und Stephanie von Seggern verzichten. Da war es fast schon logisch, dass die Wesermarsch-Frauen gegen den Fünftplatzierten VfL Kellinghusen und TV Brettorf (6.) einen sehr schweren Stand hatten und zwei 0:3-Niederlagen hinnehmen mussten.
VfL Kellinghusen – Lemwerder TV 3:0 (11:9, 11:2, 11:1): Auch das Trainerduo Patrick Bartelt/Arthur Eggers war erkrankt, sodass das Team von Abteilungsleiter Uwe Kienast betreut wurde. Nur gut, dass die LTV-Frauen auf ihre zweite Mannschaft bauen können. So packten Jana Endres und Kathi Jacobs im Eiltempo ihre Sporttaschen. „Großer Dank für das kurzfristige Einspringen von Jana und Kathi“, sagte Anika Langpaap, die in dem ersten Spiel im Rückschlag eingesetzt wurde. Jana Endres übernahm die Zuspieler-Position, Kathi Jacobs servierte die Angaben und in der Abwehr spielten Marie und Janika Seemann.
„Mit den klasse Angaben von Kathi haben wir den Gegner in der Anfangsphase ordentlich unter Druck gesetzt. So schlug Kathi auch einige Asse“, freute sich Anika Langpaap. Es entwickelte sich gegen Kellinghusen zunächst ein sehr ausgeglichenes Spiel, mit leichten Eigenfehlern auf beiden Seiten. „Die Annahme und das Zuspiel waren auf beiden Seiten nicht ganz sauber, sodass aus dem Rückschlag wenig Druck entstand. Wir hielten das Spiel lange offen und konnten kämpferisch gut dagegen halten. Aber leider kamen bei uns die Vorlagen weiterhin etwas ungenau, sodass wir leider am Ende des Satzes auch noch ein bisschen Pech hatten und den ersten Durchgang knapp mit 9:11 abgaben“, meinte Anika Langpaap.
In Durchgang zwei lief dann beim noch sieglosen Schlusslicht gar nichts zusammen. „Selbst wenn ein Ball noch gut erlaufen wurde, war meistens keiner für den zweiten Ball zur Stelle. Alle Spielerinnen waren einfach einen Schritt zu spät dran, sodass Kellinghusen ein relativ leichtes Spiel hatte. Schnell ließen wir zum Teil den Kopf hängen. Dadurch war unser Spiel noch etwas blockierter. Den Satz mussten wir klar abgeben“, sagte Anika Langpaap.
Im dritten Durchgang wurde Anita Ivanda für Jana Endres eingewechselt, die so in der Abwehr agierte, Marie Seemann ging dafür auf die Zuspielposition. „Auch in diesem Satz lief bei uns nicht viel zusammen. Fehlende Absprachen und nicht abgestimmte Laufwege prägten unser Spiel. Das war ja auch etwas verständlich, weil wir in dieser Konstellation so noch nicht zusammen gespielt haben. Zumindest das Anfeuern und die Stimmung blieben die ganze Zeit aber konstant hoch. Leider konnten wir hier auch nicht mehr viel holen, leisteten uns in dem Abschluss-Durchgang erneut wieder einige Eigenfehler und standen in der Annahme nicht gut hinter dem Ball“ (Anika Langpaap).
TV Brettorf – Lemwerder TV 3:0 (11:3, 11:9, 11:5): Die Gäste begannen gegen den Gastgeber, wie sie gegen Kellinghusen aufgehört hatten. Brettorf spielte in dieser Abschlusspartie mit sehr vielen kurz geschlagenen Bällen. „Aber da stimmte vorne bei uns häufig die Absprache nicht. So mussten wir hier einige Bälle abgeben, obwohl drei Spielerinnen meistens um den Ball kämpften. Aber leider konnte sich bei diesen Kurzen keiner bei uns klar durchsetzen. Kathi hatte wieder einige gute Angaben am Start und setzte so das ein oder andere Mal vorne Akzente“, sagte Anika Langpaap.
Entscheidend aber war, dass die Angreiferin von Brettorf sich schnell auf Lemwerders rechte Seite eingeschossen hatte. „So konnten wir nur wenige Bälle abwehren. Im zweiten Durchgang haben wir dann Anita und Kathi getauscht und dies zeigte sofort Wirkung. Die gegnerische Angreiferin war so durchaus aus dem Takt gebracht und Anita erlief viele kurze Bälle. So sammelten wir nach und nach einige Punkte - wir gaben uns in dieser Begegnung niemals auf“ (Anika Langpaap). Marie Seemann kratzte in der Defensivabteilung tolle Bälle von der Linie. Kathi Jacobs und Anika Langpaap konnten vorne durchaus mit einigen guten Schlägen punkten. Dieser Satz gestaltete sich relativ offen, auch weil die gegnerische Angreiferin jetzt vermehrt Eigenfehler produzierte.
„Leider zogen wir am Ende dennoch den Kürzeren. Eigentlich schade, denn in diesem Durchgang wäre definitiv mehr drin gewesen. Im letzten Satz war dann bei uns etwas die Luft raus“, berichtete Anika Langpaap. Janika Seemann und Anika Langpaap tauschten noch ihre Positionen. „Aber wiederum wurden wir mit sehr vielen kurzen Bällen und Prellern ausgespielt. Zum Ende des Satzes kam auch Jana Endres noch einmal für Kathi Jacobs in die Partie, „und kratzte erneut einige kurze Bälle. Aber auch in diesem Durchgang waren wir definitiv chancenlos", sagte LTV-Angreiferin Anika Langpaap nach dem Abpfiff.
Nun freuen sich die Spielerinnen des Lemwerder TV erst einmal auf eine längere Winterpause. „Hoffentlich haben wir im neuen Jahr dann wieder alle an Bord. Dann wollen wir noch einmal angreifen und den ein oder anderen Satz oder ein Spiel gewinnen“, hofft Anika Langpaap. Der LTV setzt die Rückrunde am Sonntag, 21. Januar (11 Uhr) im heimischen Sport-und Freizeitzentrum gegen den Tabellenvierten TV Jahn Schneverdingen und den Spitzenreiter Ohligser TV fort.
Lemwerder TV: Ivanda, Langpaap, Marie Seemann, Janika Seemann, Endres, Jacobs.