Mehr als zehn Jahre lang galt „Grillmaster Flash“ zahlreichen Nordbremern als vielversprechender Hoffnungsträger in Sachen Rock'n'Roll aus dem Bremer Norden. Obwohl der „Grillmaster“, der bürgerlich auf den Namen Christian Wesemann hört, bereits lange vom Norden ins zentrale Bremen gezogen war, als er im Jahr 2015 sein erstes offizielles Album „Andere Leute my Ass“ über das Label „Speckflag Records“ veröffentlichte, zählte er dennoch nach wie vor zur lokalen Rockkultur. Das hat auch damit zu tun, dass seine damalige Begleitband „Bademoden mit Spitze“ nahezu komplett dem Bremer Norden kam. Aber auch mit Songtiteln wie „28779“ oder der fortwährenden Lokalverbundenheit des deutschsprachigen Rock'n'Rollers. Diese macht sich neben Songtexten und Interviewaussagen auch in bemerkenswert häufigen Auftritten auf hiesigen Bühnen bemerkbar: ob nun im Kito, Open-Air auf dem einstigen BWK-Gelände oder sogar im Pinökel.
Deutschlandweit auf Tournee
Zehn Jahre, vier Alben und ungezählte Livekonzerte vor tausenden von Zuschauern später, ist jedoch Schluss: Am 15. November spielen „Grillmaster Flash“ und seine aktuelle Begleitband „The Jungs“ im Vegesacker Kulturbahnhof ihren „letzten Powerchord“ und beenden somit das wahrscheinlich letzte Kapitel der Karriere des "Grillmasters".
Dabei schien diese Außenstehenden zunehmend vielversprechend: Nach einem erfolgten Wechsel auf das Hamburger Label „Grand Hotel van Cleef“ mehrten sich Kooperationen mit renommierten Künstlern wie Thees Uhlmann, Sebastian Madsen und zuletzt sogar den Ärzten. Als Solist und auch mit seiner Bands war „Grilli“, wie er nach wie vor von Freunden und Kollegen gleichermaßen liebevoll genannt wird, deutschlandweit auf Tournee.
Doch hinter den Kulissen sah es anders aus: „Natürlich war es eine geile Sache, all diesen Leuten zu begegnen, zusammen zu arbeiten und sogar zusammen auf Tour zu gehen. Unterm Strich hat es sich in den letzten Jahren aber einfach nicht mehr gelohnt: Die Buchungen für Sommerfestivals wurden immer weniger und auch die letzte Tour war in finanzieller Hinsicht nicht allzu erfolgreich“, begründet Wesemann mit entwaffnender Ehrlichkeit. Eine zeitliche Beschränkung seines künstlerischen Schaffens stand dabei für ihn nicht zur Debatte: „Wenn man so ein Projekt richtig durchziehen will, geht das nur in Vollzeit und mit vollem Einsatz“, begründet er das angekündigte Karriereende.
Bevor der umtriebige Musiker, der sich seine Sporen bereits in den Neunzigerjahren als Mitglied lokaler Bands wie „No Hesitation“, „The Shabby Cockroaches“, „Hobby & Teneriffa“, „2nd Solution“ und „The Bitch Crackers“ erspielte, die Gitarre jedoch final an den Nagel hängt, will er es gemeinsam mit allen langjährigen Fans und Freunden im November im Kulturbahnhof noch einmal richtig krachen lassen: „Es war mir sehr wichtig, dass mein letztes Konzert im Bremer Norden stattfindet“, bekräftigt Wesemann. „Ich hatte sogar kurzzeitig überlegt, noch einmal wie damals im Aumunder Freizi zu spielen – dessen Besucherkapazität hätte für diesen Anlass aber vermutlich nicht ausgereicht.“
Karten für dieses Ereignis sind ab sofort ausschließlich als Hardtickets erhältlich, die sowohl direkt beim Kulturbüro sowie in ausgewählten Bremer Plattenläden direkt erhältlich, zudem online über den Labelshop des „Grand Hotel van Cleef“ zu bestellen sind. Dort kostet die Karte 29,62 Euro zuzüglich Versandgebühren. Online- oder E-Tickets wird es hingegen nicht geben; entsprechende große Ticketshops werden nicht bestückt.