Mittwoch, 9. November: Heute ist mein freier Tag. Deshalb habe ich Zeit für mich und absolviere ein Fitnesstraining bei Kieser in Vegesack, nachdem ich meinen Sohn Leo mit dem Fahrrad zur Grundschule Alt-Aumund begleitet habe. Dort besucht er die 1. Klasse. Fitness ist für mich sehr wichtig, weil mein Körper wegen des vielen Trainings auf Schlacke in Bremerhaven im Eimer ist. Ich war früher sowohl in Bremerhaven, als auch beim Brinkumer SV unter Coach Hartmut Konschal Torwart in der Oberliga. In Brinkum hatte ich auch bereits das Glück, einen Torwarttrainer zu haben. Deshalb kann ich jetzt auch mein Wissen an unsere Torhüter weitergeben. Ich bespreche immer vor dem Training mit unseren Torleuten Jan Dähne und Raffael Müller, wo jeweils die Schwerpunkte sein sollen. Zur SAV bin ich gekommen, weil ich vorher auch schon mit Markus Werle bei Werder Bremen im Leistungszentrum zusammengearbeitet habe. Bei Werder war ich allerdings Co-Trainer und habe nicht die Torhüter trainiert, die dort bereits von der U12 an zweimal in der Woche ein spezielles Torwarttraining erhalten. Mit der Geburt meines Sohnes ist mir der Job allerdings zu aufwendig geworden. Ich hätte da keine 25 bis 30 Stunden mehr in der Woche investieren können.
Donnerstag, 10. November: Ich feiere heute meinen 46. Geburtstag. Um 9.30 Uhr beginnt mein Schultag. Da es sich um eine Ganztagsschule handelt, werden hier neben den Lehrern Erzieher benötigt, die auch voll mit in den Schulalltag einbezogen werden. Weil meine Eltern Rolando und Marita Garcia sich gerade in Spanien aufhalten und mein Bruder, der auch Rolando Garcia heißt, in Hannover wohnt, wird nicht großartig gefeiert. Beim Training am Abend spendiere ich zur Feier des Tages eine Kiste Cola. Bier ist bei uns gar nicht so populär. Es sind schon alle sehr auf ihren Sport fokussiert. Wir haben dabei aber einen einmaligen Teamgeist, der nur schwer zu toppen ist. Da mein Vater Spanier ist, halte ich bei Länderspielen auch immer zu 1000 Prozent zu Spanien. Das wird auch bei der Weltmeisterschaft so sein, wenn Deutschland in der Vorrunde auf Spanien trifft. Wer dieses Spiel gewinnt, hängt von der Tagesform ab. Ich denke aber mal, dass ein Unentschieden realistisch ist. Wenn ich Deutschland die Daumen drücken würde, würde mich mein Vater hochkant aus seinem Haus werfen. Trotz der Menschenrechtsverletzungen in Katar freue ich mich auf die WM. Ansonsten bin ich Fan von Werder Bremen und von Real Madrid.
Freitag, 11. November: Ich fahre wie jeden Morgen mit dem Fahrrad zur Schule. Dort trainiere ich auch die Kinder im Fußball. Da meine Frau Lehrerin ist, allerdings nicht an meiner Schule, sondern an der Oberschule Lesum, haben wir immer zusammen Ferien. Das haben wir auch gerade in den Herbstferien dazu genutzt, um für zwei Wochen nach Alicante zu fahren. Da Kerima Flugangst hat, mussten wir über zwei Tage mit dem Auto anreisen. Nach dem Fitnesstraining am Nachmittag besuchen wir das Lichterfest in der Kita unserer viereinhalbjährigen Tochter Janne. Es werden Lieder gesungen. Dabei essen wir Stockbrot. Für die Kinder ist das Lichterfest ein echtes Highlight. Aber auch uns Erwachsenen gefällt das Beisammensein sehr gut.
Sonnabend, 12. November: Markus Werle und ich telefonieren täglich miteinander. Zusammen mit den beiden Co-Trainern Issam El-Madhoun und Manuel Broekmann stehen wir im ständigen Austausch. Da wird auch schon mal kontrovers diskutiert. Aber am Ende treffen wir stets eine gemeinsame Entscheidung, auch wenn Markus Werle final den Hut auf hat. Wir müssen den kurzfristigen Ausfall von Nikolas Doye kompensieren. Da wir auch noch zahlreiche weitere Ausfälle beklagen und ein paar angeschlagene Spieler im Kader haben, wird es langsam schwierig für uns. Heute steht das Derby gegen den Blumenthaler SV an, der immer schwer zu bespielen ist. Aber man hat bereits in der gesamten Trainingswoche gemerkt, dass unsere Jungs heiß auf das Nachbarduell sind. Vor dem Spiel macht Markus Werle die Spieler noch einmal zusätzlich heiß. Er ist ein Top-Motivator. Auch unser Vereinschef Bernd Siems schwört die Jungs auf das Derby ein. Nach unserem 3:1-Sieg trinken wir noch vor Ort ein paar Biere.
Sonntag, 13. November: Ich verbringe den Tag mit der Familie und nutze das schöne Wetter für ein paar Stunden im Garten. Dabei spiele ich mit Leo auch ein bisschen Fußball. Ich trainiere meinen Sohn auch bei den F-Junioren der SAV. Sein morgiges und das Training der Herren am Montag bereite ich vor. Am Abend schauen Kerima und ich nicht etwa den Tatort aus Münster, sondern den Film „The Good Nurse“ mit Eddie Redmayne und Jessica Chastain auf Netflix. Das ist ein wirklich sehenswerter Film.
Montag, 14. November: Die Stimmung beim Herrentraining ist nach dem Derbysieg natürlich entsprechend gut. Ich trainiere derzeit gleich vier Keeper. Neben Jan Dähne und Raffael Müller sind auch noch unser U19-Towart Alan Mustedanagic und der Torhüter des Brinkumer SV, Jasin Jashari. dabei. Jasin wird aber nicht etwa in der Winterpause zu uns wechseln. Er hält sich nur bei uns fit. Wir haben mit Jan Dähne auch den besten Torhüter der Bremen-Liga. Jan könnte auch locker noch eine Liga höher spielen. Dennoch hat er beim Gegentor im Derby eine Flanke unterlaufen. Da hat das Timing nicht gestimmt. Daran arbeiten wir heute.
Dienstag, 15. November: Ich fange erst um 11 Uhr an zu arbeiten. Dennoch bringe ich Leo vorher noch mit dem Fahrrad zur Schule. Am Abend findet wieder Training statt. Wir bereiten uns auf das schwere Spiel gegen den Dritten SV Hemelingen am Sonnabend vor. Hemelingen verfügt über eine richtig gute Mannschaft. Aber das Gute ist, dass wir selbst nach einer Niederlage immer noch Spitzenreiter wären. Wer hätte uns eine solche Saison vorher schon zugetraut?