Zwei Jahre lang war die Akteurin des Vegesacker Rudervereins, Luise Asmussen, mit Cosima Clotten vom Neusser Ruderverein auf dem Wasser sehr erfolgreich unterwegs. Doch das ist jetzt Geschichte: Die Doppelzweier-Partnerin aus Neuss wollte laut Asmussen erst einmal im U23-Bereich bleiben.
Nun war guter Rat teuer, doch die Vegesackerin Luise Asmussen hatte bei der Suche nach einer neuen Partnerin Glück. Der 25-jährigen Fini Sturm vom Ruder-Club-Havel Brandenburg fehlte plötzlich auch eine Partnerin. Der Grund: Die viermalige Ruder-Weltmeisterin Marie-Louise Dräger aus Rostock beendete nach der letzten Europameisterschaft in Posen das erfolgreiche Miteinander mit Sturm.
„Deshalb hatten wir die Idee, uns einfach gemeinsam ins Boot zu setzen. Seitdem haben wir viel Spaß zusammen. Ich bin gespannt, wie weit wir im März leistungsmäßig kommen können“, meinte Luise Asmussen. Das Duo wird vom Berliner Trainer Andreas Herdlitschke trainiert und so für den nationalen Zweier-Entscheid in Köln (ab dem 24. März) vorbereitet. „Dort wird ausgefahren, welches deutsche Boot im Mai bei der Nach-Qualifikationsregatta für die Olympischen Spiele 2021 in Tokio an den Start gehen und sein Glück versuchen darf“, sagte Luise Asmussen.
Nachdem schweren Herzens das erste Trainingslager im Januar in Italien (Sabaudia, Anm. d. Red.) auf Grund strikterer Corona-Maßnahmen abgesagt werden musste, „freuten wir uns umso mehr auf die Zeit in Breisach am Rhein“, erinnerte sich die Akteurin des Vegesacker Rudervereins, Luise Asmussen. So machten sich Luise Asmussen und Fini Sturm von Berlin aus gemeinsam auf den Weg. Das passte ganz gut, weil zu diesem Zeitpunkt in Berlin das dortige Trainingsgewässer, der Hohenzollernkanal in der Nähe des ehemaligen Flughafen Tegels, zugefroren war. Noch bei der Ankunft in Süddeutschland lag hier zwar noch Schnee und es herrschten Minusgrade.
„Doch innerhalb weniger Tage besserte sich das Wetter schlagartig und wir hatten zwei Wochen lang nahezu perfekte Ruderbedingungen. Außerdem eignete sich die schöne Umgebung direkt an der französischen Grenze gut für lange Läufe und Radtouren“, berichtete die 22-jährige Luise Asmussen. In einer Ferienwohnung auf dem Münsterberg, abgeschottet vom Team der U23-Nationalmannschaft, die zeitgleich hier trainierte, versorgten sich Asmussen/Sturm selbst. Da sie sogar ein paar Sportgeräte mit dabei hatten, wurde vor Ort auch Krafttraining gemacht.
Vor dem Highlight in Köln Ende März steht für Asmussen/Sturm noch ein weiteres Trainingslager auf dem Terminkalender. Dies sollte eigentlich auch in Italien (Gavirate) stattfinden, wurde nun allerdings nach Brandenburg an der Havel verlegt, „um etwas ruhigere Trainingsbedingungen zu haben und ohne sich danach eventuell in Quarantäne begeben zu müssen. Momentan bin ich einfach froh und dankbar, trotz aller Umstände weiterhin meinem Sport nachgehen zu können. Hoffentlich stehen dieses Jahr dann auch noch weitere Wettkämpfe für uns an“, ergänzte die VRV-Ruderin Luise Asmussen.
Fini Sturm hat schon einige Jahre internationale Erfahrung im A-Bereich gesammelt. Gute Voraussetzungen für den neuen Doppelzweier, um für Glanzlichter auf dem Wasser zu sorgen. Ins Trainingslager nach Brandenburg geht am Donnerstag, 11. März. Das Ruder-Duo Luise Asmussen und Fini Sturm will sich dort wahrscheinlich neun Tage weiter in Topform bringen.