Vegesack. "Heute leider nicht", verfiel eine Mitarbeiterin des Spicariums in eine unfreiwillige Ironie. Denn gestern, wo man’s demonstrieren wollte, war vom Müll im Wasserbecken am Alten Speicher nichts zu riechen. Dafür war der Wind gerade etwas zu frisch. Trotzdem bleibt es dabei: Im Becken selbst, also im Alten Tief, hat sich wieder Müll angesammelt, inklusive einer – auch das entbehrt nicht einer gewissen Ironie: leeren Mülltonne.
Ulrich Mayer, der sein Büro im Alten Speicher hat, meint: "Es ist kein Renommee, in diesem Haus zu leben, beziehungsweise hier seine Geschäftsadresse zu haben." Und Mayer ärgert sich nicht nur über den Müll im Wasser und dass der besonders die letzten Tage über stark gerochen habe. Er ärgert sich auch darüber, dass das Areal vis-à-vis ständig mit Essensverpackungen und ähnlichem vollgemüllt ist. Zusammenfassend war aus dem Alten Speicher zu hören: "Hier kommen mehr Besucher her, die sich den Müll hier ansehen, als das Spicarium zu besuchen. Aber im Ernst: Für Touristen ist das nix hier."
Auch Haven-Höövt-Geschäftsführer Stefan Sahr ist von der Situation nahe Haven Höövt nicht begeistert. Geruchsbelästigungen durch das verschmutzte Wasserbecken habe er zwar nicht registriert. Aber die Mülleimer rings herum, auch die direkt an der Haven-Höövt-Mauer zum Speicher hin, seien zum Beispiel zum letzten gewohnten Termin nicht geleert worden.
Von der Hausherrin des Alten Speichers, Wirtschaftsförderung Bremen, war gestern bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme mehr zu bekommen.