Die Naju, die Kinder- und Jugendorganisation des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu), hat mit „Trashbusters“ ein Projekt ins Leben gerufen, das junge Menschen für Abfallvermeidung, Ressourcenschutz und die Gefahr von Plastikmüll sensibilisieren soll. Dazu gibt es seit dem Jahre 2013 jedes Jahr Aktionswochen, die junge Menschen dazu aufrufen, eigene Müllsammel- oder Aufklärungsaktionen zu den Themen Müll und Ressourcenschutz zu organisieren. Doch auch zu politischen Aktionen werden die Kinder und Jugendlichen ermuntert, mit denen sie dazu beitragen, dass weniger Müll entsteht. Anschließend können sich die Gruppen für einen Preis im Rahmen des sogenannten Trashbusters Award bewerben, indem sie die eigene Aktion mit Fotos, Bildern, Videos oder Zeitungsartikeln dokumentieren und darstellen.
Die Aktion fand im Jahre 2023 bereits zum zehnten Mal statt. Dabei konnte die Naju Bremen-Nord besonders überzeugen und wurde bei der Preisverleihung im Nabu-Ladenlokal in Vegesack von Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf für ihren dritten Platz besonders geehrt. „Müll spielt eine riesige Rolle, zum Beispiel auch in den Meeren“, sagt Kathrin Moosdorf, „und weil wir das Problem nicht alleine schaffen, ist es toll, wenn Andere mitmachen und das Müllproblem erklären.“
Müll zu Kunst
Im Oktober letzten Jahres organisierte eine Gruppe aus kurdischen Flüchtlingskindern zwischen sieben und 13 Jahren eine Müllsammelaktion und fand dabei über Batterien bis zu Zigaretten jede Menge Abfall. Anschließend gestalteten die jungen Leute kleine Müllmonster und Aufklärungsplakate, um darauf hinzuweisen, welche immensen Schäden Müll bei Menschen und in der Umwelt anrichten kann. Die kleine Ausstellung kann in der Geschäftsstelle des Nabu in Vegesack besichtigt werden.
Die Gruppe zog von der Reeder-Bischoff-Straße bis zum Vegesacker Bahnhof und fand vor allem Zigarettenkippen in enormen Mengen. Symbolisch füllten sie einige Kippen in Glasflaschen, die bunt bemalt und dekoriert wurden – Mini-Monster, die auf das Problem der robusten Kippen hinweisen, die sich erst nach zehn bis 15 Jahren zersetzen und Gift in Wasser und Boden gelangen lassen.
Fledermaus-Detektor fürs Handy
Stellvertretend für die kurdischen Flüchtlingskinder, deren Eltern teilweise nicht mehr vor Ort sind, kamen Kinder aus der Naju, die in Vegesack aktiv sind. Sie durften sich nicht nur über eine Urkunde, sondern auch mehrere Sachgeschenke freuen, die zum Naturerleben ermuntern: „Ein spezieller Fledermaus-Detektor kann ans Handy angeschlossen werden – er zeichnet nicht nur die Ultraschall-Laute der nächtlich aktiven Tiere auf, sondern kann mit Hilfe Künstlicher Intelligenz auch gleich die Arten bestimmen“, sagt Julia Riske vom Nabu Bremen. Johann, einer der Mitglieder in der Naju-Gruppe, freut sich besonders, dass er seine bisher gesammelten Bestimmungstafeln zu Tieren und Pflanzen mit weiteren Tafeln ergänzen kann: Sie stellen zum Beispiel die Tiere des Waldes und der Moore in farbigen Abbildungen dar. Christoph Röttgers von der Bundesgeschäftsstelle des Nabu hat jedoch für die Naju-Kinder noch weitere Geschenke mitgebracht: Jeder kann sich eine Trinkflasche, mit heimischen Fischarten beklebt, um den Hals hängen, und mehrere Bücher bringen ihnen die heimische Natur nahe.
Die Naju-Gruppe für naturbegeisterte Kinder und Jugendliche trifft sich jeden Freitag im Nabu-Ladenlokal in der Reeder-Bischoff-Straße 34. Anmeldungen unter Telefon 48 44 48 70 oder per E-Mail unter Nord@Nabu-Bremen.de.