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Kreisliga Osterholz Nick Stellmann sorgt für Aufstiegsträume

24-Jähriger des Tabellenzweiten Aschwarden ist der bislang erfolgreichste Torschütze der Kreisliga Osterholz
09.01.2025, 15:16 Uhr
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Von Karsten Hollmann

Dass der SV Aschwarden um den Titel in der Fußball-Kreisliga Osterholz kämpft, ist auch ein Verdienst von Nick Stellmann. Der Goalgetter führt nach der Hinrunde mit 16 Treffern die Torschützenliste der Liga an. „Nick ist der Claudio Pizarro von Aschwarden. Wie einst Pizarro bei Werder kehrt auch Nick immer wieder zu seinem Verein zurück. Auch wenn er zwischendurch mal höherklassig spielt, weiß er, wo sein Zuhause ist“, erklärt Coach Sven Sohn.

In seiner Jugend wechselte der Torjäger im Jahre 2013 vom 1. FC Neuenkirchen zum SV Aschwarden. Nach fünf Jahren schloss er sich in seiner ersten Herrenstation dem FC Hansa Schwanewede an, mit dem er in die Bezirksliga 3 aufstieg. In der Saison 2019/20 wollte Stellmann bereits in der Winterpause wieder nach Aschwarden zurückwechseln, erhielt aber keine Freigabe. Also verzögerte sich der Wechsel bis zur neuen Spielzeit. Nach dem Aufstieg des FC Hambergen in die Landesliga stieß er zur Serie 2022/23 zu den „Zebras“. „Weil ich dann ein Studium in Göttingen begonnen hatte, ging ich nicht mehr zum Training und spielte deshalb auch kaum“, berichtet der 24-Jährige. In Hambergen wurde Stellmann vom Zehner zum Stürmer umfunktioniert. „Trotz unseres direkten Abstiegs war die Landesliga ein tolles Erlebnis für mich“, versichert der Offensivmann. Ohne Training hätte aus seiner Sicht aber auch eine Saison in der Bezirksliga 3 im Anschluss keinen Sinn gemacht. Also kehrte er ein zweites Mal zum SV Aschwarden zurück. Hier trainierte Stellmann in dieser Spielzeit auch meist zweimal in der Woche und trug mit seinen Leistungen dazu bei, dass der Verein um den Aufstieg mitspielt. Der Torjäger brach sein Studium der Sportwissenschaften und Germanistik in Göttingen ab und nahm im Oktober ein neues Studium der Sozial- und Sportwissenschaften in Oldenburg auf.

Sven Sohn beschreibt den Knipser des SV Aschwarden so: „Nick ist sowohl fußballerisch als auch menschlich ein super Typ. Er bringt Stimmung in die Mannschaft.“ Stellmann könne aber noch ein wenig an seiner Treffsicherheit arbeiten: „Auch wenn Nick schon recht solide vor dem gegnerischen Kasten geworden ist, so hat er noch eine Menge Dinger liegen lassen.“ Auch Stellmann selbst würde seine Trefferquote gerne noch erhöhen. „Auch wenn ich mich nicht als Chancentod bezeichnen würde, so brauche ich derzeit doch etwa drei Großchancen für einen Treffer. Da fehlt mir noch ein wenig der Killerinstinkt“, zeigt sich der Fan von Borussia Mönchengladbach selbstkritisch. Er führt dies auch darauf zurück, dass er in der Jugend nur im offensiven Mittelfeld oder auf dem Flügel aufgelaufen ist. „In der Jugend wollte Nick immer nicht im Sturm spielen“, erinnert sich Sven Sohn zurück, der ihn bereits in der A-Jugend trainierte. Mittlerweile hat sich Nick Stellmann aber mit der neuen Position mehr als nur angefreundet: „Ich fühle mich inzwischen im Sturm am wohlsten.“

Nick Stellmann möchte nicht ausschließen, „seinen“ Verein noch einmal wieder zu verlassen, um noch einmal höherklassig zu spielen. „Mein Traumziel wäre es, mit meinem Hobby auch noch ein bisschen Geld zu verdienen“, betont der Angreifer. Da dies aber studienbedingt zumindest in den nächsten zwei Jahren nicht realistisch sei, bleibt er dem SV Aschwarden auf jeden Fall erst einmal erhalten. Aus diesem Grunde reagierte Stellmann auch nicht auf eine kürzlich eingegangene Anfrage für ein Probetraining bei einem Landesligisten. „So etwas klappt bei mir wohl erst nach dem Studium“, so Stellmann. Ein Engagement in der Bremer Landes- oder Bremen-Liga komme dabei für ihn nicht in Frage. „Ich möchte auf jeden Fall in Niedersachsen bleiben“, versichert der 24-Jährige. Es ist aber auch alles andere als ausgeschlossen, dass dieser in der nächsten Spielzeit mit seinen Aschwardenern in der Bezirksliga kicken wird. „Das wäre schon historisch für den Verein, der noch nie höher als in der Kreisliga gespielt hat“, weiß Nick Stellmann.

Aber auch wenn der SV Aschwarden mit einem Sieg im Nachholspiel dem SV Löhnhorst den ersten Platz abluchsen würde und somit dem Titelgewinn in der eigenen Hand hätte, so handelt es sich beim Zweiten nicht um einen Überflieger. „Wir gewinnen nur in dieser Saison Spiele, die wir sonst noch verloren hätten. So haben wir uns zum Beispiel zum ersten Mal überhaupt beim TSV Wallhöfen durchgesetzt. Da haben wir früher ansonsten immer eine Klatsche bekommen“, teilt Stellmann mit. Dieser bewunderte als Kind und Jugendlicher die Künste des portugiesischen Superstars Cristiano Ronaldo. „Ich fand aber auch Gladbachs Alassane Pléa immer schon gut“, erklärt Nick Stellmann. Mit Pléa verbindet Stellmann, dass auch dem Gladbacher gerne mal nachgesagt wird, dass er zu viele Chancen für einen Treffer benötigt. „Ich habe auch noch die Hoffnung, dass ich noch treffsicherer werde“, sagt der Kicker, der sich gut vorstellen kann, mal als Sportjournalist zu arbeiten.

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