Heike Eisenblätter, Andrea Lühmann, Judith Fricke, Jutta Konowalczyk-Schlüter und Detlev Ehrig kommen alle aus Bremen-Nord und Umgebung, haben den sprichwörtlich grünen Daumen und sorgen in diesen Wochen dafür, dass es in Gärten, auf Balkonen und Terrassen farbenprächtig blüht. Was sind die aktuellen Trends, was ist in und was out?
„Gelb ist in diesem Jahr total beliebt“, hat Heike Eisenblätter bei ihrer Kundschaft in „Blume 2000“ in der Heidlerchenstraße in Blumenthal beobachtet und Hängeampeln mit Erdbeeren oder auch Tomaten für den Balkon seien ebenfalls sehr begehrt. Eisenblätter ist seit 25 Jahren im Bereich Floristik aktiv, hat sich intensiv fortgebildet und meint, dass ihre Kunden nachhaltiger kaufen und der Trend zu mehrjährigen Pflanzen gehe. Früher seien Geranien prinzipiell der Verkaufsschlager schlechthin gewesen. Heute kämen zuerst Nachfragen, welche Pflanzen überhaupt bienen- und insektenfreundlich seien. „Die Händler haben darauf reagiert und Informationen dazu weisen viele der Schilder in den Töpfen bereits aus“, erklärt Heike Eisenblätter und führt das vermehrte Natur- und Umweltbewusstsein auch auf entsprechenden Unterricht in der Schule zurück.
Andrea Lühmann, Chefin der gleichnamigen Baumschule in Schwanewede, kann bestätigen, dass Fürsorge für Bienen und andere Insekten auch in ihrem Kundenkreis ganz hoch im Kurs steht. „Bis Ostern wird in Gärten und auf Balkons aufgeräumt. Man schaut was fehlt, was erfroren, was nach dem vielen Regen buchstäblich ertrunken ist. Wenn der Winter geht, atmet die Gesellschaft auf. Die Sehnsucht nach Schönheit ist ungebrochen“, findet sie und die farbintensive Aschenblume sei in ihrer Baumschule der erste Verkaufsrenner in der Frühsaison gewesen. Von sogenannten Bienenhotels und Insektenhäusern hält sie gar nichts, findet sie zu klein und Röhren zu eng. „Lieber mal Unkraut stehenlassen und bloß kein Glyphosat verwenden“, ist ihr Appell. Andrea Lühmanns Tipp für bienenfreundliche Pflanzen: Felsenbirne, Katzenminze und beispielsweise Glockenblume! Sie freut sich, dass immer mehr Menschen Kräuter und Gemüse selber ziehen und bietet am Sonnabend, 20.April um 11 Uhr sogar ein kostenfreies Kräuterseminar an, für Juli ist außerdem ein Lehrgang zum Obstbaumschnitt geplant. Begehrt seien in ihrer Baumschule auch kleinwüchsige Obstbäume in Kübeln, die sich problemlos auf Balkon oder Terrasse stellen lassen.
Auch Judith Fricke aus Schwanewede hat sich in diesen Tagen mit Pflanzen eingedeckt und diesmal Petersilie, Schnittlauch, Zitronenmelisse und Bohnenkraut eingekauft. Sie ist begeistert davon, sich beim Kochen mit Gemüse und Kräutern selber zu versorgen und schätzt die Beratung in der Baumschule sehr. Mit späten Frühblühern oder Sommerblühern möchte sie aber noch bis Monatsende warten. Immerhin stehen ja noch die Eisheiligen im Mai an, die Frostgefahr sei ja noch nicht vorbei. „Das volle Sortiment der Sommerblüher komme erst noch, und es werden wieder viele Hängeampeln dabei sein!“, weiß Andrea Lühmann.
Bunt und essbar
„Wir freuen uns, wenn die Rhododendren und die Hortensien demnächst in unserem Garten blühen!“, sind sich die Grohner Jutta Konowalczyk-Schlüter und Detlev Ehrig einig. Sie haben sich gerade Hängeweidenkätzchen gekauft für Hummeln und andere Insekten und folgen damit ganz dem umweltbewussten Trend. „Wir möchten einen Garten haben, in dem durchgehend etwas blüht!“, erklärt das Ehepaar übereinstimmend und so sind bereits jetzt schon jede Menge Frühblüher auf den 1000 m² Grundstück zu bewundern. Bei der farblichen Dominanz sind die beiden sich nicht ganz einig. „Wir haben eine leichte Tendenz zu rot! “, meint Detlev Ehrig. Seine Frau Jutta nimmt das anders wahr: „Hauptsache, der Garten ist bunt!“ Für´s nächste Jahr hat das Ehepaar schon einen weiteren Plan für seinen Garten. „Wir wollen mit Kartoffeln experimentieren!“ Und die kommen dann zur Kräutersektion mit Rosmarin und Maggikraut- eben voll im umweltbewussten Selbstversorger- Trend, auch im Grohn.