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Bremen-Nord damals und heute Das Pinökel im (Farb-)Wandel der Zeit

In 25 Jahren kann viel geschehen. DIE NORDDEUSCHE zeigt exemplarische Motive aus Bremen-Nord.
28.12.2024, 06:00 Uhr
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Von Marina Köglin

Die Zeiten ändern sich – und manchmal auch die Fassadenfarben, zum Beispiel beim Pinökel: Sandfarben präsentiert sich das Gebäude auf einer Ansichtskarte aus dem Jahr 1913. Dort war damals die Arbeiterkneipe Zur Deutschen Eiche zu Hause. Jahrzehnte später entging das Haus dank seiner auffälligen Bauweise dem Abriss.

Als im Sommer 1980 dort eine neue Kneipe ihre Türen öffnete, berichtete DIE NORDDEUTSCHE am 15. August 1980: „Der Erhalt des aus der Jugendstilzeit stammenden Gebäudes war von der Bremischen Gesellschaft 1977 vorgeschlagen worden.“ Die eigenwillige Architektur aus der Zeit der Jahrhundertwende sollte „zukünftig den entstehenden Gleisteinplatz prägen.“ Der sogenannte Gleisteinplatz beim Bürgerhaus ist mittlerweile bebaut.

Rund 770.000 Mark kostete die Sanierung und Modernisierung des Hauses. Dazu gehörten nicht nur reine Baumaßnahmen: „Vor dem Beginn der Sanierung ließ die ,Bremische‘ das Haus auf Schädlingsbefall untersuchen. Der gesamte Dachstuhl, das Erdgeschoss und die erste Etage waren von Holzbock und Holzwurm befallen. So mussten rund 700 Quadratmeter Holzoberfläche bis zur Befallgrenze geschält und imprägniert werden. 2400 Bohrlochimpfungen fanden statt. Restlose Abtötung aller Schädlinge ist von dem beauftragten Holz- und Bautenschutzunternehmen gewährleistet worden.“

Schließlich stand der Neueröffnung nichts mehr im Weg: „Das Pinökel wird die neue Gaststätte heißen, die im Haus Albrecht-Poppe-Straße 2 (…) am 22. August 1980 eröffnet“, war in der NORDDEUTSCHEN zu lesen. Und so heißt die Kneipe bis heute. Viele Jahre behielt „das Pi“ seine weißgraue Fassadenfarbe. Im Sommer 2006 bekam die Kultkneipe dann einen markanten dunkelgrünen Anstrich.

Das Pinökel gilt vielen als Institution. Das auffällige Bauwerk ist mittlerweile durch eine Erhaltungssatzung im Bebauungsplan 1576 (Kirchheide West) geschützt: „Das Gebäude im Eckbereich Albrecht-Poppe-Straße/Georg-Gleistein-Straße repräsentiert die Vegesacker Bau- und Wohnkultur um 1900 und prägt dadurch das Ortsbild in diesem Bereich", heißt es in einer Broschüre des Bauamts über Erhaltungssatzungen. Das Gebäude sei in seiner Bausubstanz beispielhaft für die Historie Vegesacks als Hafenstandort.

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