Die Punktspielserie in der Fußball-Bremen-Liga wird an diesem Wochenende unterbrochen. Von einer Pause kann für die meisten Teams allerdings keine Rede sein. Sie müssen die Achtelfinal-Spiele im Lotto-Pokal bestreiten. Die beiden nordbremischen Vertreter treffen dabei auf Liga-Konkurrenten. Spitzenreiter SG Aumund-Vegesack erwartet an diesem Sonntag um 14 Uhr im eigenen Stadion den Tabellenzwölften BTS Neustadt, Schlusslicht Blumenthaler SV ist bereits ab 13 Uhr zu Gast beim TuS Schwachhausen – auf dem Platz an der Konrad-Adenauer-Allee.
SG Aumund-Vegesack – BTS Neustadt: Nach dem 2:0-Heimerfolg über den KSV Vatan Spor, der den erneuten Sprung an die Tabellenspitze der Bremen-Liga zur Folge hatte, könnte die Stimmung im Lager der Vegesacker kaum besser sein. Zumal Trainer Markus Werle keine weiteren Spielerausfälle durch Verletzungen beklagen musste. Allerdings haben Leon Foege und Bashkim Toski ihre Blessuren noch nicht auskuriert, während der Einsatz von Abdullah Basdas nach einer Knieoperation weiterhin auf sich warten lässt. Immerhin kann er jetzt nach Auskunft von Werle ins regelmäßige Training einsteigen. Darüber hinaus ist Fahrudin Ramic nach seinem Kurzurlaub wieder zum Kader gestoßen.
Während das „Gerüst“ der Mannschaft, wie Werle es formuliert, für das Pokalmatch im Achtelfinale steht, könnte aber auch der eine oder andere Akteur zum Zuge kommen, der in den vergangenen Wochen zum erweiterten Kader gehörte und nicht regelmäßig spielte. „Die Spieler brennen natürlich darauf, eingesetzt zu werden“, sagt Werle.
Der Tabellenführer der Bremen-Liga nimmt, zumal auf eigenen Platz, die Favoritenrolle gegen die BTS Neustadt ein. Dennoch dürfe die Mannschaft von Trainer Volker Fahlbusch auf gar keinen Fall nach ihrem derzeitigen Tabellenstand eingeschätzt – und deshalb unterschätzt – werden, warnt Markus Werle. Neustadt habe in der vergangenen Saison eine hervorragende Rolle gespielt und sei deshalb zu Recht Tabellenvierter geworden. Dass die Mannschaft schwerer als erwartet in Tritt komme, sei sicherlich auch dem Umstand geschuldet, dass viele neue Spieler integriert werden mussten.
Mit dieser Arbeit hatte der neue Vegesacker Trainer früh begonnen und bislang über erwartet gute Ergebnisse erzielt. Und das soll möglichst auch im Pokal so bleiben. Dabei werden positive Erinnerungen geweckt. Vor nunmehr knapp zehn Jahren, nämlich 2013, konnte sich die SAV als Bremer Lottopokal-Sieger feiern lassen und in der ersten DFB-Pokalrunde gegen den Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim antreten. Zur Halbzeit stand es 0:0, am Ende gewann Hoffenheim mit 9:0.
Sollte sich die SG Aumund-Vegesack gegen die BTS Neustadt durchsetzen, muss sie Ende März 2023 im Viertelfinale zum Sieger der Begegnung zwischen dem Landesligisten TSV Wulsdorf und dem Bremen-Ligisten FC Union 60 reisen.
Sonntag, 14 Uhr, Rasenplatz Stadion Vegesack
TuS Schwachhausen – Blumenthaler SV: Der Blumenthaler SV kämpft auch in dieser Saison um den Klassenerhalt. Von den möglichen 27 Punkten nach neun Spielen in der Bremen-Liga hat die Burgwall-Elf gerade mal vier auf dem Konto. Da ist es nachvollziehbar, dass der Lotto-Pokal für Trainer Peter Moussalli „nicht so wichtig ist“, wie er unterstreicht und anfügt: „Unsere volle Konzentration gilt den Meisterschaftsspielen in der Bremen-Liga.“
Dort konnte nach dem Auftaktsieg gegen den OSC Bremerhaven und anschließend sieben verlorenen Begegnungen in Folge zuletzt im Kellerduell bei der Leher Turnerschaft ein 4:4-Remis erzielt und damit ein Punkt gewonnen werden.
Dass die Niederlagenserie zumindest mal gestoppt wurde, sollte gut für die Moral der jungen Mannschaft sein. Die sich in Lehe übrigens am Spielertrainer des zweiten Herrenteams, Daniel Rosenfeldt, aufrichten konnte, der nicht nur zwei der vier Blumenthaler Treffer erzielte, sondern darüber hinaus ein Vorbild an Lauf- und Einsatzbereitschaft war. Ob der 35-Jährige nun auch im Pokalspiel beim TuS Schwachhausen zur Verfügung stehen wird, ist nach Auskunft von Moussalli noch ungewiss.
Die sonst üblichen Personalsorgen plagen den Chefcoach und Vereinsvorsitzenden vor dem Pokal-Achtelfinale allerdings nicht. Einerseits beklagte er nach dem Spiel in Lehe keine weiteren Verletzten. Und andererseits kann er zusätzlich auf Spieler der A-Junioren zurückgreifen, weil die schon an diesem Sonnabend ihr Pflichtspiel absolvieren und deshalb am Sonntag auch im Pokalmatch bereitständen.
Unabhängig von seiner personellen Besetzung reist der Blumenthaler SV aber auch deshalb als Außenseiter zum Pokalspiel auf der Sportanlage an der Konrad-Adenauer-Allee, weil die Gastgeber in den vergangenen Wochen starke Leistungen gezeigt haben. Die Mannschaft des ehemaligen Blumenthaler Trainers Denis Spitzer ist seit sechs Spieltagen ungeschlagen, hat in dieser Zeit mit vier Siegen und zwei Unentschieden 14 Punkte gewonnen und belegt aktuell den siebten Tabellenrang.
Abgesehen davon, dass die Teilnahme am Lotto-Pokal für den Blumenthaler SV gerade eine zweitrangige Rolle spielt, ist die Auslosung von Gegnern und Spielorten für ihn nicht besonders glücklich gewesen, wie Peter Moussalli unterstreicht. Vor dem Achtelfinale musste die Burgwall-Elf schon in der ersten und zweiten Pokalrunde auswärts antreten. Und sollte sie am Sonntag in Schwachhausen ebenfalls weiterkommen, würde sie im Viertelfinale er auf den Sieger der Partie SC Borgfeld gegen den OSC Bremerhaven treffen – ebenfalls als Gast und damit auswärts.
Sonntag, 13 Uhr, Konrad-Adenauer-Allee