Bremen-Nord/Ritterhude. Zum Abschluss der Weserliga im Mannschaftsgeräteturnen profitierten die Sportler von den idealen Wettkampfbedingungen in der Halle am Baumschulenweg. Spannung im Titelrennen beinhaltete das Programm allerdings nicht: Denn schon von vornherein stand fest, dass der Titel auch in diesem Jahr an Gastgeber Bremen 1860 gehen würde. Nachdem die Stadtbremer bereits die ersten beiden Runden gewonnen hatten, schlug auch jetzt wieder ein deutlicher Sieg im Sechskampf zu Buche. Mit 364,20 Punkten ließen sie den TV Grohn I (352,75), die TuSG Ritterhude (342,65), Bremen 1860 II (320,20) und den TV Grohn II (304,40) deutlich hinter sich.
Auch in der Gesamtwertung blieb die Reihenfolge hinter dem Abonnementsmeister unverändert: Der TV Grohn I belegte mit 36 Wettkampfpunkten Platz zwei vor der TuSG Ritterhude (30), Bremen 1860 II (24) und der eigenen zweiten Mannschaft (18).
Liga-Obmann Wolfgang Koschuch, der auch den TV Grohn trainiert, zog nach der Wettkampfserie eine positive Bilanz: "Die Weserliga hat sich weiterentwickelt und qualitativ zugelegt. Während der zweiten Saison, in der die Aktiven nicht wie früher üblich an vier, sondern an sechs Geräten gefordert waren, hätten sich die Leistungen an den Ringen stabilisiert. Schwierig seien für viele Turner aber immer noch die Übungen am Pauschenpferd. "Da fehlt es etlichen Sportlern an Kraft und Körpertechnik", verriet Koschuch.
Das Saisonfinale ging zügig und gut organisiert über die Bühne. In der großen Dreifachturnhalle konnten alle sechs Geräte gleichzeitig aufgebaut werden. Außerdem standen für die Notenvergabe drei Kampfgerichte zur Verfügung.
Der Spitzenreiter lag bei allen Gerätewertungen, die sich jeweils aus den vier besten Noten der Turner einer Mannschaft errechnen, vorn. Besonders am Seitpferd glänzten sie mit einer geschlossenen Teamleistung (60,10). Da lagen die Verfolger TV Grohn I (56,00) und TuSG Ritterhude (52,35) deutlich hinter den Gastgebern. Gut mithalten konnten die Grohner am Boden (58,90:59,75), beim Sprung (63,65:64,80) und am Barren (58,70:59,60). Die Ritterhuder gefielen mit ihren Übungen an den Ringen. In luftiger Höhe erbeuteten sie 59,20 Zähler, und damit nur gut einen Punkt weniger als der Weserliga-Meister.
Erfolgreichster Einzelturner war erneut Pablo Broszio vom TV Grohn I. Der 16-Jährige glänzte am Boden (16,75), an den Ringen (16,25) beim Sprung (16,95), am Barren (16,50) und am Reck (16,40) mit den Tageshöchstnoten. Nur am Pauschenpferd war Joris Grunwald aus dem Siegerteam geringfügig besser (15,40) als der Nordbremer. Stärkster Starter im Stadtbremer Team war aber Nick Jäger, der ein Sechskampfresultat von 93,70 Punkten erzielte. Bei den Ritterhudern erreichte Jonas Schwermer das beste Mehrkampfergebnis (88,00).
Aus Sicht seines Vereins verfolgte Liga-Obmann Wolfgang Koschuch vom TV Grohn besonders die Entwicklung der zweiten Mannschaft mit Freude. „Da drängt sich schon jetzt der ein oder andere Kandidat zum Aufstieg in die Erste auf“, verriet er. Gut in Szene gesetzt hätten sich die Neuzugänge Levin Schaa, der von Bremen 1860 gekommen war, und der Ex-Ritterhuder Till Duffner.
Insgesamt hätten die Grohner Turner auch am letzten Wettkampftag ihre starke Saisonleistung bestätigen können. „Doch es unterliefen viele Flüchtigkeitsfehler, die es gilt, bis zu den nächsten Sportvergleichen abzustellen“, erklärte der Coach und Liga-Chef.
Weitere Informationen
Abschlusstabelle: 1. Bremen 1860 I (1089,50 Wertungspunkte/39 Wettkampfpunkte), 2. TV Grohn I (1059,55/36), 3. TuSG Ritterhude (1024,45/30), 4. Bremen 1860 II (951,00/24), 5. TV Grohn II (899,45/18)
TV Grohn I: Pablo Broszio (Sechskampfergebnis 98,15 Punkte), Daniel Verchosapov (85,20), Louis Marckardt (79,25), Marlon Witzenhausen (84,95), Janne Borowski (81,65), Tomte Hille (77,30), Ole Bullert (83,55)
TV Grohn II: Jarno Hille (76,35), Till Duffner (73,25), Levin Schaa (75,20), Tobias Möwius (74,05), Nico Belka (72,85), Leon Zurkin (72,70), Zana Mustafa (71,25)
TuSG Ritterhude: Georg Stamler (72,90), Jannis Teuber (86,40), Jonas Schwermer (88,00), Max Wolf (83,15), Mika Kluve (81,20), Nils Teuber (75,40), Luis Brennecke (68,70) Theo Mutz (54,15/vier Geräte) LAN