Der eingewechselte Sean Madavo (JFV Bremen) kam zwei Minuten vor dem Abpfiff des Derbys in der Fußball-Regionalliga Nord der B-Junioren gegen den SC Borgfeld noch einmal am zweiten Pfosten relativ frei zum Schuss. Doch SC-Schlussmann Marlon Vogt verhinderte den späten Ausgleich auf dem Platz am Oeversberg in Grohn – so blieb es bei einem 1:0-Sieg für die Gäste.
In einer sehr munteren Anfangsphase agierten beide Mannschaften mit offenem Visier und erspielten sich vielversprechende Möglichkeiten. Bei den Gastgebern zielten Keanu Marks und Ebadulah Sahil jeweils knapp am langen Pfosten vorbei. Im Anschluss nahmen die Borgfelder das Heft in die Hand, bissen sich dabei jedoch die Zähne an der gut gestaffelten Defensive der Platzherren aus. Timo Kolek, Shamel Soulemane und Marvin Bierstedt bildeten eine Dreierkette, die bei Bedarf von Keanu Marks und Princewill Bock zu einer Fünferkette auf den Außenpositionen ergänzt wurde.
Nach 28 Minuten brach Borgfelds Rohjat Agackiran aber über links durch. Er zielte jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei. Die Gastgeber konterten nach Ballgewinnen immer wieder gefällig, ließen aber häufig die letzte Präzision vor einem möglichen Abschluss vermissen. Nach einem Foul an Jaro Tegtmeyer ergab sich eine gute Freistoßposition für den Außenseiter kurz vor dem Strafraum. Der Versuch brachte allerdings nichts ein. Auf der Gegenseite jagte Julien Schiereck das Leder aus aussichtsreicher Position am Kasten vorbei (39).
Gleich nach dem Seitentausch hielt Borgfelds Miran Abdi den Fuß gegen seinen Ex-Teamkollegen Keanu Marks drauf. Der vor der Saison vom JFV nach Borgfeld gewechselte Offensivspieler kassierte dafür die zweite Gelbe Karte der Partie. Bei den Platzherren stopfte Nero Antonio Vogelsang viele Löcher im Mittelfeld und schaltete sich immer mal wieder in die Offensive ein. Nach 46 Minuten beförderte Vogelsang die Kugel links vorbei und erhielt dafür aufmunternden Applaus seiner Mitspieler.
13 Minuten nach der Rückkehr aus den Kabinen erzielte Julian Schiereck dann das goldene Tor der Begegnung. Die Schützlinge von Trainer Sven Wolfram bekamen den Ball nach einer Ecke nicht geklärt. Von der Hand eines Borgfelders sprang das Spielgerät schließlich zu Schiereck, der sich aus 20 Metern ein Herz fasste und die Kugel rechts oben in den Knick wuchtete. „Für uns ist die Entstehung des Tores nach einem Handspiel natürlich äußerst unglücklich“, erklärte Sven Wolfram.
Schiedsrichter Morten Menzel vom MTV Jeddingen und sein nur zwei Meter von der Attacke gegen JFV-Akteur Finn Stahmann befindlicher Assistent hatten ihre Meinung nach 70 Minuten ziemlich exklusiv, nicht auf Foulspiel, sondern nur auf Einwurf für die Grün-Rot-Weißen entschieden. Stahmann vermochte die Partie aufgrund eines stark anschwellenden linken Knöchels nicht mehr fortzusetzen. Weil sich die Hausherren in den Schlussminuten vermehrt um den Ausgleich bemühten, ergaben sich für den Favoriten Räume zum Kontern. Rohjat Agackiran hatte aber unbedrängt nicht das richtige Zielwasser getrunken und setzte den Ball am langen Pfosten vorbei (75.).
SC-Coach Yimin Ehlers forderte seine Spieler an alter Wirkungsstätte derweil auf, ihre Positionen zu halten. „Für uns war es ein ganz schwieriges Spiel. Am Ende ist der Sieg wichtig“, bilanzierte Ehlers, der einige Jahre beim JFV tätig war. Er beklagte die defensive Spielweise des Kontrahenten. „Da uns das in Zukunft aber wohl häufiger passieren wird, müssen wir unser Spiel gegen defensiv eingestellte Gegner verbessern“, teilte Yimin Ehlers mit.
Kurz vor Schluss verpasste Joker Tristan Schaper freistehend auf Zuspiel von Rohjat Agackiran das 2:0. „Das muss ein Tor sein“, bedauerte Ehlers. Sein Gegenüber Sven Wolfram zeigte sich sehr stolz auf seine Kicker: „Wir haben es als Underdog schon richtig gut gemacht. Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung. Schade ist nur, dass wir uns nicht mit einem Punkt belohnt haben.“