Wer muss den SC Vahr Blockdiek beim bitteren Gang in die Fußball-Landesliga begleiten? Das ist die spannende Frage am letzten Spieltag der Bremen-Liga, der an diesem Freitagabend auf allen Plätzen gleichzeitig ab 19.15 Uhr ausgetragen wird. Eine entscheidende Rolle beim Showdown fällt dabei den nordbremischen Teams zu. Der Blumenthaler SV erwartet den KSV Vatan Sport, die SG Aumund-Vegesack muss bei Tura Bremen antreten. Beide West-Vereine gehören mit jeweils 31 Punkten auf dem Konto zu den am stärksten gefährdeten weiteren Abstiegskandidaten. Nur einen Zähler mehr weisen der Habenhauser FV sowie der SV Werder Bremen III auf, die ebenfalls noch auf einem Abschiebegleis stehen.
Blumenthaler SV – KSV Vatan Sport: Als die Blumenthaler und die Gröpelinger am 1. Dezember vergangenen Jahres zum Hinspiel an der Lissaer Straße aufeinander trafen, trennten sie sich 2:2. Ein schmerzlicher Punktverlust für die Burgwallelf, wie sich BSV-Mannschaftskapitän und Co-Trainer Kilian Lammers noch gut erinnern kann. Schließlich hatten die Gäste noch fünf Minuten vor Spielende durch Treffer von Denis Chinaka und eben Lammers mit 2:0 in Front gelegen. Deshalb sei der Punkteverlust ärgerlich gewesen und nun im eigenen Stadion natürlich eine erfolgreiche Revanche das Ziel, unterstreicht auch Blumenthals Chefcoach Malte Tietze.
Nach dem 15. Spieltag, also genau zur Saisonhalbzeit, rangierten sowohl die Nordbremer als auch die Westbremer auf Tabellenplätzen, die sich fast mit den aktuellen decken: Der Siebtplatzierte Blumenthaler SV war Sechster, der gegenwärtige Vierzehnte KSV Vatan Sport befand sich auf Rang 13. Entsprechend deckungsgleich sind die Ziele der beiden Teams am Freitagabend im Burgwallstadion. Während den von Necati Uluisik trainierten Gröpelingern wahrscheinlich nur ein Auswärtssieg helfen kann, den Abstieg zu vermeiden, wird der Blumenthaler SV den siebten Tabellenrang und damit die Teilnahme am attraktiven Hallenturnier im Winter nur mit einem Heimerfolg sichern können. Dankbarkeit und damit Zurückhaltung gegenüber den Gröpelingen, die den ärgsten Konkurrenten um den siebten Rang, FC Union 60, am vergangenen Wochenende mit 5:3 besiegten, sind von der Burgwallelf deshalb nicht zu erwarten. Das unterstreichen auch Malte Tietze und Kilian Lammers.
„Wir wollen den siebten Rang mit aller Macht verteidigen und deshalb unbedingt gewinnen“, lautet ihr Appell an die Mannschaft. Und die könnte in nahezu derselben Anfangsformation auflaufen wie am vergangenen Sonnabend beim überzeugenden 4:1-Auswärtssieg auf dem Rasenplatz der BTS Neustadt. Mit einer Ausnahme: Mittelfeldstratege Denis Brendow sah an der Erlenstraße kurz vor der Halbzeit die Rote Karte und ist deshalb gesperrt.
Freitag, 19.15 Uhr, Rasenplatz Burgwallstadion
Tura Bremen – SG Aumund-Vegesack: Egal wie die Partie am Freitagabend gegen Tura Bremen ausgeht, SAV-Trainer Björn Krämer kann für sich in Anspruch nehmen, die Vegesacker vor dem Abstieg in die Landesliga gerettet zu haben. Nachdem er auf Bitten von SAV-Fußballchef Bernd Siems eine verunsicherte Mannschaft des zurückgetretenen Ugur Biricik übernommen hatte, ging ein Ruck durch das Team. Nach nunmehr sechs Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage unter der Regie des einstigen SAV-Verteidigers ist der Klassenerhalt gesichert. Und der 43-Jährige macht kein Hehl aus seiner Erleichterung: „Ich bin sehr froh, dass alles so gut gelaufen ist“, sagt er und lobt gleichzeitig die Mannschaft. Alle Spieler hätten Willen und Engagement gezeigt und vor allem die taktischen Maßnahmen befolgt. Tatsächlich gelang es Krämer und seinem Team relativ schnell, zunächst die Defensive zu stabilisieren und bald danach auch die taktischen sowie die fußballerischen Qualitäten in der Offensive zu reaktivieren.
Das soll nun möglichst auch an diesem Freitagabend gegen Tura Bremen für einen letztlich rundum versöhnlichen Saisonabschluss sorgen. Und sicherlich hätte niemand unter den Vegesacker Spielern und den Fans etwas dagegen, wenn man wie im Hinspiel als 4:1-Sieger vom Platz gehen würde. Die Marschroute von Björn Krämer ist denn auch unmissverständlich: „Wir haben mit dem Abstieg zwar nichts mehr zu tun, werden uns aber von den noch gefährdeten Teams nicht vorwerfen lassen wollen, gegen Tura nicht mit aller Energie agiert zu haben.“
Das könnte durchaus erforderlich sein, um an der Lissaer Straße nach 90 Minuten erhobenen Hauptes vom Rasenplatz zu gehen. Deshalb, so Krämer, werde seine Mannschaft in der Anfangsformation auflaufen, die am vergangenen Sonntag den Brinkumer SV mit 3:0 bezwungen und damit den Klassenerhalt gesichert hat. Mit einer Ausnahme: Im Tor soll auch nach Absprache mit Stammkeeper Jan Niklas Dähne sein junger Kollege Jöran Lasse Apel stehen. „ Er hat es wegen seiner starken Leistungen in den vergangenen Wochen einfach verdient“, erläutert Björn Krämer.
Freitag, 19.15 Uhr Rasenplatz Lissaer Straße