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Lotto-Pokal Euphorie nach Einzug ins Halbfnale

Es war ein hartes Stück Arbeit und der TSV Wulsdorf verlangte ihnen alles ab. Dennoch zogen die Bremen-Liga-Fußballer der SG Aumund-Vegesack mit einem 2:1-Sieg ins Halbfinale des Lotto-Pokals ein..
30.03.2023, 16:35 Uhr
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Von Rainer Jüttner

Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass Pokalspiele ihren ganz einzigartigen Reiz ausstrahlen, dann waren es die Viertelfinalbegegnungen im Lotto-Pokal des Bremer Fußball-Verbandes. In allen vier Partien mussten die Favoriten an ihre Grenzen gehen und nicht alle topgesetzten Mannschaften konnten die Erwartungen erfüllen. Auch Bremen-Ligist SG Aumund-Vegesack traf beim klassentieferen TSV Wulsdorf auf heftigste Gegenwehr, musste die letzten 20 Minuten sogar in Unterzahl überstehen, setzte sich aber noch mit 2:1 (1:0) durch.

Übler erging es dem OSC Bremerhaven, auf den sich die SAV als potenziellen Halbfinalgegner eingestellt hatte. Die Olympischen mussten sich dem TuS Schwachhausen nach Elfmeterschießen mit 4:6 geschlagen geben. Erheblich mehr Mühe als angenommen hatte auch Regionalligist Bremer SV, der ebenfalls ein Elfmeterschießen benötigte, um sich bei der SV Hemelingen mit 5:4 durchzusetzen. Noch einmal davon kam auch der FC Oberneuland, der mit einem Tor in der 95. Minute mit 1:0 beim Tuspo Surheide in die Vorschlussrunde einzog.

Komplimente für den Gegner

Die SG Aumund-Vegesack hatte sich selbstverständlich intensiv auf den TSV Wulsdorf eingestellt. Sieben Siege in Serie sprachen für den einzigen Landesligisten aus dem Vietrelfinal-Quartett, und die Nordbremer ahnten, was auf sie zukommen würde. "Trotzdem haben sie uns mit ihrer Körperlichkeit und auch spielerisch etwas überrascht", sagte SAV-Torwart Jan Dähne. Auch Manuel Broekmann, der das Team gemeinsam mit Issam El-Madhioun für den ortsabwesenden Chefcoach Markus Werle betreute, verteilte Komplimente an die Gastgeber. "Ich habe Wulsdorfs Trainerin Nicole Klockmann nach dem Abpfiff für diese tolle Leistung auch ehrlich gratuliert. Sie haben uns alles abverlangt."

Dabei startete seine Elf wie erwartet, übernahm die Spielkontrolle, ließ den Ball gut laufen und ging auch nach 29. Minuten verdient in Führung, als Sebastian Kurkiewicz mit einem Freistoßaufsetzer das 1:0 erzielte. Dies schien bei den Gastgebern Kräfte freizusetzen und sie gingen wesentlich mutiger zu Werke. Besonders Wulsdorfs Kapitän Binar Murad sorgte auf der rechten Seite für enormen Drzuck und versuchte seine Mitspieler immer wieder mit Flanken in Szene zu setzen, was allerdings selten gelang. "Wulsdorf hatte keine Riesenchancen, blieb aber immer gefährlich. Wir mussten immer auf der Hut sein", sagte Broekmann.

Die SAV blieb auch nach der Pause stabil und erspielte sich aus zwei, drei guten Umschaltsituationen weitere Chancen. Marin Vokuja und auch Sebastian Kurkiewicz konnten diese Möglichkeiten jedoch nicht nutzen. Spannend wurde es dann nach 55 Minutzen, als Wulsdorfs Binar Murad mit einem satten 25-Meter-Schuss den Ausgleich erzielte. "Solch ein Schuss, gelingt dir auch nur einmal im Leben", sagte Broekmann. "Ein tolles Ding, das auch noch halb verdeckt auf mich zukam. Da konnte ich einfach nichts machen", erklärte Jan Dähne.

Ins Schwimmen gerieten die Gäste dadurch allerdings nicht, denn die passende Antwort folgte umgehend, als Bashkim Toski seine dritte gute Möglichkeit zur 2:1-Führung nutzte (57.). Da auch die Wulsdorfer gar nicht daran dachten, sich geschlagen zu geben, entwickelte sich weiter ein offenes Spiel, das sich in den letzten 20 Minuten noch einmal dramatisch zuspitzen sollte. Abdullah Bastas kassierte innerhalb von drei Minuten zwei gelbe Karten und stand seinem Team dadurch nicht mehr zur Verfügung. "Jetzt begann natürlich das große Zittern", sagte Manuel Broekmann.

Diese Phase und auch die sechsminütige Nachspielzeit überstand die SAV aber unbeschadet, denn auch die Vegesacker bewiesen, dass sie nicht nur spielerisch glänzen können. "Wir haben die Unterzahl dann durch starke Laufarbeit wieder ausgeglichen. Besonders Marin Vokuja und Eric Obiegly haben das sehr gut gemacht", befand Broekmann. Zudem erhielt Marvin Syla auf der rechten Seite ein Sonderlob für eine starke Gesamtleistung. "Unsere Abwehr stand gut. Letztlich war es für mich aber eine geschlossene Teamleistung, die am Ende den Ausschlag gab", sagte Jan Dähne, der diesen Pokaltriumph ausgiebig mit seinen Mitspielern, Betreuern und Fans feierte.

Sonntag kommt TuS Komet Arsten

Diese Euphorie soll natürlich am besten bis zum Halbfinale am Ostermontag beim TuS Schwachhausen aufrecht erhalten werden. Doch zuvor stehen noch zwei Spiele in der Bremen-Liga auf dem Programm. An diesem Sonntag, 2. April, stellt sich um 14 Uhr der TuS Komet Arsten im Vegesacker Stadion vor, am Karfreitag kommt die Leher TS. Wichtig ist für die SAV erst einmal, sich wieder auf den Liga-Alltag einzustellen. "Uns ist bewusst, dass wir wieder als Favorit angesehen werden", sagte Manuel Broekmann. Im Hinspiel gab es einen knappen 2:1-Sieg der Nordbremer über den TuS Komet Arsten, der auf Tabellenrang 14 nur einen Punkt vor einem Abstiegsplatz steht. Am Sonntag ist auch Cheftrainer Markus Werle vom Kurztrip zurück. Personell sieht es derzeit ganz ordentlich aus. "Wir müssen aber erst einmal sehen, wie alle das Pokalspiel weggesteckt haben, denn sie hatten soch ziemlich was auf die Socken bekommen", sagt Broekmann. Darum steht vor dem Ligaspiel auch nur noch Regenerationstraining auf dem Programm

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