War das der entscheidende Schritt zum Klassenerhalt? Mit 2:0 durch Tore von Bakary Lucas Grote Lambers (60.) und Jerome Albritton (87.) hat sich die SG Aumund-Vegesack am 25. Spieltag der Fußball-Bremen-Liga im Kellerduell gegen Aufsteiger SV Werder Bremen III durchgesetzt und Anschluss an das untere Mittelfeld der Tabelle gefunden.
In einem intensiv umkämpften Match behielten die Nordbremer die Oberhand, weil sie auf dem Rasenplatz als kompakte Einheit auftraten und die Akteure an die Grenze ihrer körperlichen Kräfte gingen. Fazit von SAV-Coach Björn Krämer, der damit den dritten Sieg im vierten Spiel unter seiner Leitung verbuchte: „Der Sieg geht ausnahmslos auf das Konto aller Spieler."
In den ersten 45 Minuten waren die beiden abstiegsbedrohten Teams bemüht, den Ball in den eigenen Reihen und den Gegner möglichst weit vom eigenen Tor entfernt zu halten. Gleichwohl erarbeiteten sich die Vegesacker gute Chancen, um in Führung zu gehen. Bereits in der siebten Minute drosch Philip Glombik den Ball nach einem Eckstoß von Avni-Serdar Güngör knapp am Tor der Werderaner vorbei. Nur sechs Minuten später blockte Werders Keeper Kwassie-Vivien Asabadji einen Schuss von Bakary Lukas Grote Lambers. Und auch Vegesacks Mussa Tasmin konnte den Schlussmann der Gäste nach einem Solo übers halbe Spielfeld nicht überwinden (23.).
Vom Aufsteiger, der das Hinspiel gegen die SAV mit 1:3 verloren hatte, ging in vorderster Front hingegen zunächst kaum Gefahr für das von Jan Dähne gehütete Tor der Nordbremer aus. Die in Abwesenheit ihres langjährigen Trainers Andreas Ernst von Onur Aydogdu gecoachten Stadtbremer konzentrierten sich vor allem auf die Gefahrenabwehr vor dem eigenen Strafraum und den Ballbesitz. Sie konnten sich zunächst keine zwingende Torchance erarbeiten. Ein Verdienst der intensiven Arbeit der Gastgeber gegen den Ball. Wobei Mannschaftskapitän Christian Böhmer einmal mehr mit gutem Beispiel voranging.
Defensive Qualitäten waren bei den Nordbremern denn auch in der zweiten Halbzeit mehr denn je gefragt. Grund: Die Stadtbremer änderten mit dem Wiederanpfiff ihre Taktik und setzten konsequent auf Offensivfußball. Dass er nicht schon zwei Minuten später Früchte trug, war allein SAV-Torwart Jan Dähne zu verdanken. Er parierte den Schuss von Werders Mittelfeldakteur Barzan Demli, der nach einer Unaufmerksamkeit der Vegesacker Defensive allein vor Dähne aufgetaucht war.
Auch danach blieben die Gäste tonabgebend, wenngleich die Vegesacker nicht müde wurden, nach Balleroberung mit schnellem Umschaltspiel und oft langen Bällen den Erfolg zu suchen. Exakt nach einer Stunde war es soweit. Ein Missverständnis zwischen Werders Torhüter und seinen Vorderleuten nutzte Bakary Lucas Grote Lambers reaktionsschnell zur umjubelten 1:0-Führung für die Krämer-Elf. Der SAV-Coach wechselte den weite Wege gegangenen Torschützen umgehend gegen den bislang erfolgreichsten SAV-Goalgetter, Jerome Albritton, aus. Ein gelungener Schachzug. Nachdem die Gäste den Druck aufs Vegesacker Tor zwar erhöht, aber erfolglos geblieben waren, machte Albritton mit einer feinen Einzelleistung im Strafraum der Werderaner mit seinem 17. Saisontor zum 2:0-Endstand den Sack zu (87.).
Björn Krämer sprach nach dem Schlusspfiff von einem Sieg der gesamten Mannschaft, die nicht nur kämpferisch überzeugt, sondern auch gute spielerische Akzente gesetzt habe. Das Fazit von Werder-Coach Onur Aydogdu: „Wir haben ein schwieriges und kampbetontes, aber kein schönes Fußballspiel gesehen und leider verloren.“