"Habenhausens Plan ist aufgegangen", kommentierte der Trainer der SG Aumund-Vegesack, Björn Krämer, die 1:2-Niederlage seiner Mannschaft in der Fußball-Bremen-Liga beim Habenhauser FV. Die Gastgeber standen meist tief und setzten nur gelegentlich Nadelstiche mit schnellen Umschaltmomenten. Der Gast besaß jedoch ausreichend Chancen, um sich für seinen Ballbesitz-Fußball zu belohnen.
Die Hausherren begannen recht schwungvoll. "Wir sind dann aber von Minute zu Minute besser geworden", urteilte Krämer. Vor allem Yonatan Temtme hätte die Kicker um Kapitän Christian Böhmer dabei in Führung bringen können, wenn nicht sogar müssen. Nach einer Viertelstunde bugsierte dieser die Kugel nach einer Linksflanke von Lennart Kettner knapp am zweiten Pfosten vorbei.
Im Anschluss an einen Steilpass von Enes Sarikaya tauchte Bashkim Toski nach einer halben Stunde frei vor HFV-Keeper Maximilian Lehmann auf. Dieser riss seine Arme nach oben und verhinderte so den Einschlag durch Toskis Lupfer. Lehmann wehrte zudem einen Schuss von Ali Dag bravourös zur Ecke ab (33.). Beim Schuss von "Jonny" Temtme brauchte er kurz darauf nicht einzugreifen. Dann ließen die Nordbremer einmal Habenhausens Mittelstürmer Luca Mauritz auf der linken Abwehrseite aus den Augen, sodass dieser zum 1:0 für das Heimteam zuschlug. "Erhöht das Tempo wieder", forderte Björn Krämer kurz vor dem Seitenwechsel von seinen Schützlingen.
Auch wenige Minuten nach dem Seitentausch durfte Luca Mauritz einmal frei abziehen, jagte den Ball dabei aber über die Querlatte. Dann drängte der Gast auf den Ausgleich. Der Abschluss von Mola Khan nach einem Solo geriet aber zu mittig. Bashkim Toski leitete das Spielgerät etwas zu überhastet in die Mitte weiter, wo niemand stand (56.).
"Unfassbar", schimpfte SAV-Betreuer Mark Fichtner, nachdem Jonatan Temtme den Ball nach einer Stunde freistehend an den Innenpfosten befördert hatte. "Aufgrund der Chancen unseres Gegners in der zweiten Halbzeit ist unser Sieg schon recht glücklich", räumte sogar der Coach der Platzherren, Wilco Freund, ein.
Es ging auch zunächst munter so weiter mit dem Auslassen der Gelegenheiten für die ganz in schwarz angetretene Formation. Joker Marcel Burkevics war gerade einmal ein paar Sekunden auf dem Feld, als er nach einem schönen Rückpass von "Bash" Toski ein wenig in Rücklage geriet und das Leder deshalb über den Querbalken drosch (65.). Kurz darauf wehrte Maximilian Lehmann einen Schuss von Toski zur Seite ab, ehe Fabian Linne im Nachsetzen ebenfalls an Lehmann scheiterte. "Na endlich", kommentierte Mark Fichtner dann das 1:1 von Bashkim Toski, der nach einem genialen Zuspiel von Fabian Linne die Übersicht behielt (70.).
In der Schlussphase schien eigentlich nur noch die Frage beantwortet zu werden, ob die Vegesacker die Partie komplett drehen würden oder ob Habenhausen den Punkt retten würde. Marcel Burkevics fand nach einem Eckball von Mola Khan aus Nahdistanz seinen Meister in Maximilian Lehmann. Doch in der Defensive leisteten sich die Nordbremer nun auch die eine oder andere Unkonzentriertheit.
"Da haben wir uns zu sehr in Sicherheit gewogen", befand Björn Krämer. Ging es bei einem Schuss von Markus Zimmermann noch gut, weil Jan Dähne im SAV-Kasten sich auf seinem Posten zeigte, so schlug es in der 80. Minute im Gäste-Gehäuse ein. Enes Sarikaya wollte das Ankommen eines Passes ins Sturmzentrum verhindern und legte dem 18-jährigen Torschützen Hussein Hachem den Ball dabei maßgerecht auf.
"Enes hat es aber dennoch gut gemacht", nahm Krämer seinen Defensivmann in Schutz. Dieser hob zudem die Leistung von Habenhausens Kai Tönsmeyer hervor. "Wir haben trotz der Niederlage fußballerische Lösungen gefunden und uns ein Chancenplus erarbeitet", resümierte Björn Krämer, der nun im Pokal auf eine Trotzreaktion seines Teams hofft.
