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Fußball Frischer Wind

Bremen-Ligist SAV plant größeren Umbruch - Mischung auf hungrigen Talenten und bewährten Leitwölfen
21.01.2021, 15:37 Uhr
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Von Jens Pillnick

Vegesack. Mit den Begriffen Konstanz und Kontinuität lässt sich die Situation bei den Bremen-Liga-Fußballern der SG Aumund-Vegesack grob umreißen. Fehlende Konstanz allerdings, denn sie ist seit geraumer Zeit ein Markenzeichen der Mannschaft von Trainer Björn Krämer. Kontinuität bildet die SAV indes im Bereich der sportlichen Verantwortung ab. Denn Fußball-Abteilungsleiter Bernd Siems gab jetzt bekannt, dass Björn Krämer auch in der Saison 2021/22 den Trainerstuhl besetzen und damit in seine fünfte Spielzeit bei der SAV gehen wird.

„Wir kriegen keinen Besseren. Er weiß, was er an uns hat. Und wir wissen, was wir an ihm haben. Wir setzen die positive Zusammenarbeit fort“, erklärte Bernd Siems den Fortbestand der Sportehe, der coronabedingt ungewöhnlich spät verkündet wurde. Eigentlich wollte die SAV das bereits im November klären. Siems verweist aber darauf, dass im November im Prinzip schon alles klar gewesen sei, schließlich habe sich Krämer da ja auch schon um die Mannschaft für die neue Saison gekümmert.

Die Bilanz der bisherigen Zusammenarbeit sieht so aus: Platz sechs in den Spielzeiten 17/18 und 18/19 sowie Rang neun in der Abbruchserie 19/20. Im laufenden Spieljahr 20/21 ist die SAV derzeit ebenfalls Neunter. Zumindest die beiden jüngsten Platzierungen lassen für Siems Luft nach oben: „Unser Ziel ist schon Platz fünf oder sechs.“ Gründe für die Diskrepanz zwischen Ziel und Wirklichkeit hat der Abteilungsleiter parat. „Ich vermisse den Killerinstinkt“, sagte Siems und ergänzte: „Bei einigen fehlt der Wille, an die Grenze heranzugehen.“ Um einheitlich in den erwähnten Grenzbereich vorzustoßen, kündigt Siems einen „mittelmäßigen Umbruch“ bei der SAV an.

Dieser Umbruch ist die Erkenntnis, die Trainer Björn Krämer aus Überlegungen und Gesprächen in den vergangenen Monaten erarbeitet hat: „So negativ wie die Corona-Pause auch ist, gab es viel Zeit zum Aufarbeiten und um zu gucken, was man besser machen kann.“

Der Umbruch, den er plant, soll die Dimension „etwas größer“ erhalten, auf Nachfrage dürfte er sich in einer Größenordnung bewegen, die eine 50-prozentige Änderung des Kaders vorsieht. „Das heißt nicht, dass wir mit dem Charakter der Spieler unzufrieden sind. Aber einige haben Probleme, Beruf und Fußball zu vereinen“, beschreibt Krämer Ansatzpunkte. Laut Krämer werden viele junge Spieler zur SAV stoßen, die frischen Wind bringen sollen, unbefangen sind und für Gier nach Erfolgen stehen.

Ein Quartett, auf das dies zutrifft, hat Bernd Siems sogleich zur Hand. Leon Föge, Alexander Klatt, Kaan Demirel und Williams Lewisgton Noukpetor spielen für die A-Junioren des JFV Bremen in der Verbandsliga und würden in ihrem Stammverein den Schritt in den Herrenbereich vornehmen. Diese und andere Talente sollen von tragenden Säulen des jetzigen Kaders auf dem Platz geführt werden. „Von Spielern, bei denen man weiß, was man an ihnen hat“, führt Björn Krämer aus und nennt Abdullah Basdas, Christian Böhmer und Ali Dag exemplarisch für die, die bleiben. Dass so die ersehnte Konstanz erreicht werden kann und eher Platz fünf bis sechs als Rang neun am Ende herausspringt, wäre ein ambitioniertes Ziel. Ein Ziel, das Björn Krämer aber auch keineswegs vorgibt: „Klar kann es sein, dass wir vielleicht nicht den sofortigen Schritt nach vorne machen. Aber es kann auch sein, dass es sofort extrem passt.“

Extrem gepasst hat es in der laufenden Saison auch dann und wann. So ist es der SAV als einziger Mannschaft gelungen, den beiden Spitzenteams Brinkumer SV und Bremer SV jeweils ein Bein zu stellen und ein Remis zu erreichen. „Wir sind in der Lage, sehr, sehr gute Leistungen abzuliefern“, hat sich Krämer natürlich an den Vorstellungen gegen die Topgegner erfreut.

Doch der Gradmesser ist ein anderer. Er liegt irgendwo zwischen diesen Topleistungen und unbefriedigenden Darbietungen. Der erneuerte Kader der Serie 2021/22 soll mit Kontinuität auf dem Trainerstuhl die Basis für mehr Konstanz auf dem Spielfeld sein.

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