Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Fußball-Bremen-Liga Heftige Kritik nach desolater Vorstellung der SG Aumund-Vegesack

Das Zwischenhoch hat sich verzogen und dem tristen Novembertief Platz gemacht. Fußball-Bremen-Ligist SG Aumund-Vegesack kassierte auf eigenem Platz eine peinliche 1:4-Klatsche gegen den TS Woltmershausen.
17.11.2024, 17:52 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Klaus Grunewald

Das Zwischenhoch hat sich verzogen und dem tristen Novembertief Platz gemacht. So lässt sich, meteorologisch betrachtet, die aktuelle Entwicklung des Fußball-Bremen-Ligisten SG Aumund-Vegesack beschreiben. Nach der eher unglücklichen 3:4-Auswärtsniederlage beim Nachbarschaftsrivalen Blumenthaler SV eine Woche zuvor kassierten die Vegesacker am Sonnabend auf eigenem Platz eine peinliche 1:4-Klatsche gegen den TS Woltmershausen und rutschten auf den drittletzten Tabellenrang ab. Trainer Ugur Biricik bescheinigte seiner Mannschaft eine äußerst schwache Vorstellung.

Den Vegesackern fehlten am Sonnabend zwar einige Stammspieler, für eine Entschuldigung angesichts des uninspirierten und fehlerhaften Auftritts gegen die Pusdorfer konnte diese Tatsache aber nicht herhalten. Schließlich ist der SAV-Kader groß genug und personell gut bestückt.

Von Beginn an wirkte das Spiel der Nordbremer zerfahren, reihte sich nahezu über die gesamte Spielzeit ein Fehlpass an den nächsten. Ganz anders der Auftritt der Gäste, deren Trainer Paulo Pereira sich am Spielfeldrand von seinem Assistenten Jorge Brito vertreten ließ. Der Tabellenelfte präsentierte sich als kampfstarke und eingespielte Mannschaft, die dem Gastgeber mit einem schnellen und effektiven Konterfußball das Leben schwer machte. Die vom überragenden Parsa Ghaderi organisierte Abwehr des Turn- und Sportvereins aus dem Südwesten der Hansestadt hatte wenig Mühe, das häufig fehlerhafte Offensivspiel der Gastgeber zu unterbinden.

In der Anfangsphase konnte SAV-Coach Ugur Biricik noch hoffen, dass seine Mannschaft ins Spiel finden und die angestrebten drei Punkte einfahren würde. Obwohl die Gäste nach einem Eckball früh durch den aufgerückten Verteidiger Jörg Fender in Führung gingen (11.). Doch bereits vier Minuten später glichen die Vegesacker durch Mussa Tasmin aus, der im Mittefeld von Mannschaftskapitän Mario Vukoja auf die Reise geschickt worden war und TS-Keeper Sebastian Gohle keine Abwehrchance ließ.

Es sollte die beste Offensivaktion der SAV an diesem trüben Novembernachmittag bleiben. Denn nur zehn Minuten nach dem Ausgleich zeigte sich die Vegesacker Defensive nach einem über mehrere Stationen vorgetragenen Angriff der Gäste offen wie ein Scheunentor. TS-Mittelstürmer Zahed Khan Momand bedankte sich mit dem 2:1 für seine Farben. Und nur zwei Minuten später sollte sich die Vorentscheidung an diesem 13. Spieltag der Bremen-Liga im Stadion Vegesack einstellen.

Weil seine Vorderleute einmal mehr jegliche Ordnung in der Defensive verloren hatten, musste Torwart Jasin Jashari weit aus seinem Kasten eilen, um den auf ihn zustürmenden Björn Fender zu stoppen. Das gelang Jashari nur mit einem Sprung mit nach vorne ausgestreckten Beinen und offener Sohle knapp außerhalb des Strafraums. Der Pfiff und die Rote Karte von Schiedsrichter Michael Djoric für den vom Rotenburger SV zur SAV gewechselten Nordmazedonier erfolgten stante pede (23.). Für ihn rückte A-Junior Joran Lasse Apel zwischen die Pfosten, während Jerome Albritton das Feld verließ.

Die SG Aumund-Vegesack agierte fortan in Unterzahl, ließ die Chance zu einem Kopfballtreffer durch Nikolas Doye (30.) aus und lag zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff mit 1:3 zurück, weil wiederum der aufgerückte Björn Fender den Ball mit der Hacke unbedrängt über die Torlinie gekickt hatte. Bei diesem Ergebnis blieb es bis zum Pausenpfiff.

Zur zweiten Halbzeit beorderte Ugur Biricik den U19-Spieler Elias Klassen und Torjäger Mücahit Özkul auf den Kunstrasen, die insbesondere zusammen mit Philip Karol Glombik für neuen Schwung sorgten. Insgesamt präsentierten sich die Gastgeber denn auch im zweiten Durchgang trotz Unterzahl besser organisiert als in den ersten 45 Minuten, konnten allerdings keine entscheidenden Akzente mehr setzen, um eine Wende herbeizuführen. Im Gegenteil: Die Gäste bejubelten in der 81. Minuten noch die Resultatsverbesserung zum 4:1 durch einen Kopfballtreffer des zuvor eingewechselten Offensivspielers Kenan Kuhl.

SAV-Coach Ugur Biricik ging nach dem Schlusspfiff hart ins Gericht mit seiner Mannschaft, der er eine mangelhafte Ordnung, fehlende Körpersprache und insbesondere in der ersten Halbzeit ein inakzeptables Defensivverhalten vorwarf. Die Aktion seines nun vorerst gesperrten Keepers Jasin Jashari bezeichnete Biricik als unglücklich.

Mit Jubel quittierte die Bank der Gäste den unerwarteten Auswärtssieg. Jorge Brito aus dem Trainerteam des TS Woltmershausen sprach von einem verdienten Erfolg und fügte zur Begründung an: „Weil wir gut organisiert waren und den Ball besser laufen lassen haben als die SG Aumund-Vegesack.“

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)