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Schach-Landesliga SK Bremen-Nord wird Vize-Meister

Es hätte schon alles für den SK Bremen-Nord laufen müssen, um am leztzten Spieltag noch Meister zu werden – lief es aber nicht. Nach dem 4:4 gregen die SG Bremen wurde das Team Vize-Meister
02.05.2024, 15:32 Uhr
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Von Rainer Jüttner

"Vizekusen" – dieses Synonym für den ewigen Zweiten, in diesem Fall die Fußball-Bundesliga-Profis des SV Bayer 04 Leverkusen – lässt sich durchaus auch auf das sportliche Abschneiden des Schach-Klubs Bremen-Nord in den vergangenen Jahren anwenden. Zumindest SKBN-Spieler Gerd Janusch fühlte sich doch sehr daran erinnert, als er am letzten Spieltag noch einmal den Saisonverlauf in der Landesliga Nord Revue passieren ließ. Denn wieder einmal landete der SKBN in der Endabrechnung auf dem zweiten Platz, obwohl vor dem Saisonausklang sogar noch der Titel möglich gewesen wäre. Doch dazu hätte alles optimal für die Nordbremer laufen müssen: Ein Sieg über die Bremer SG bei einer gleichzeitigen Niederlage des Spitzenreiters SG Osnabrück und der SK Bremen-Nord wäre Meister gewesen. Doch letztlich erfüllten sich die Nordbremer Träume nicht. Gegen den bereits als feststehenden Absteiger in die Verbandsliga, sprang lediglich ein 4:4-Unentschieden heraus und die Osnabrücker gaben sich beim 8:0 gegen den SV Werder Bremen IV keine Blöße mehr und steigen in die Oberliga auf..

Trotz des feststehenden Abstiegs konnte die SG Bremen alle Bretter besetzen, sodass sich ein spannender Kampf entwickelte. Doch es ging nicht gut los für die Gastgeber: Durch ein taktisches Übersehen verlor Robert Kosak an Brett eins im Mittelspiel einen ganzen Turm, sodass Weiterspielen keinen Sinn mehr machte. Auch danach sah alles danach aus, als würden die Träume des SKBN beizeiten platzen, denn auch Jan-Okke Rockmann, der mal wieder in der ersten Mannschaft aushalf, stand nach der Eröffnung mit dem Rücken zur Wand. Er landete in einem kritischen Endspiel, doch plötzlich wurde es auch hier taktisch, der Gegner verlor einen ganzen Turm. Wenn da nicht die weit vorgeschobenen Bauern gewesen wären: Eigentlich auf den Ausgleich hoffend, musste Rockmann Turm und Springer opfern, um diese schließlich im Zaum zu halten. Mit nur noch vier Bauern gegen Springer und zwei Plus-Bauern entstand letztendlich eine Remisstellung, die Aufregung legte sich allmählich.

Noch besser machte es Benjamin Steinhilber an Brett acht. Den Vorteil aus der Eröffnung gab er auch in der aufkommenden Zeitnot nicht mehr her, brachte einen Bauern zur Dame und sorgte damit für den vielumjubelten Ausgleich zum 1,5:1,5. Doch es folgten nach fast vier Stunden Spielzeit zwei Remisen. Sowohl Gerhard Lunkmoss (Brett sechs) als auch Carsten Koch (Brett drei) hatten komplizierte Mittelspielstellungen auf dem Brett. Die Punkteteilung war jeweils leistungsgerecht.

Janusch erzielt 3,5:2,5-Führung

Die erste Zeitkontrolle rückte näher und der Blick war auf Brett vier gerichtet. Aus einer sicheren Stellung heraus öffnete der Gegner von Gerd Janusch die Mitte, sah sich dann allerdings mehreren taktischen Drohungen ausgesetzt. Die aufkommende Zeitnot tat noch ihr Übriges und die Führung für den SKBN zum 3,5:2,5 war geschafft. Zwei Partien liefen noch und irgendwie mussten die Nordbremer noch einen ganzen Punkt einfahren. Thorsten Döscher (Brett fünf) kämpfte tapfer um das Remis, er hatte im Mittelspiel eine Qualität eingebüßt. Doch gelang es ihm, den gegnerischen König durch ständige Turmschachs zu binden. Der Gegner willigte schließlich in die Punkteteilung ein, worüber nicht nur Döscher erfreut war.

Die bange Frage lautete jetzt: "Gelingt noch der ersehnte halbe Punkt? Wie bereits zwei Wochen zuvor, war es erneut Peter Issing an Brett zwei vorbehalten, den finalen Kampf zu bestreiten. Duplizität der Ereignisse: Auch vor zwei Wochen landete er in einem Bauernendspiel. Diesmal reichte es jedoch nicht zur erhofften Punkteteilung, die Freibauern des Gegners waren einfach schneller. Unterm Strich stand damit ein leistungsgerechtes 4:4-Unentschieden. Einmal mehr schloss der SKBN somit die Saison als Vizemeister ab. Aber wie sagte es Gerd Janusch so treffend: "Irgendwann war ja auch 'Vizekusen' Geschichte."

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