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Handball-Oberliga Männer HSG gelingt Husarenstück mit zwei Überraschungs-Rückkehrern

 Die Oberliga-Handballer der HSG Schwanewede/Neuenkirchen hatten eine top Rückrunde versprochen – und liefern seitdem. Der 30:29 (17:16)-Erfolg beim Wilhelmshavener HV II ist ihr jüngstes Husarenstück.
23.02.2025, 18:54 Uhr
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Von Olaf Kowalzik

Zum Rückrundenstart hatten die Oberliga-Handballer der HSG Schwanewede/Neuenkirchen ihren Fans analog zum Vorjahr eine top Rückrunde versprochen –und liefern seitdem prompt ab. Der knappe, aber verdiente 30:29 (17:16)-Erfolg beim Wilhelmshavener HV II ist ihr jüngstes Husarenstück, das ihnen im vierten Spiel die Punkte vier und fünf einbringt. Damit erhöhen die „Schwäne“ im Kampf um den Klassenerhalt den Druck auf die vor ihr platzierte HSG Delmenhorst, zu der sie bis auf einen Pluspunkt Abstand aufschlossen. Sie können den Viertletzten sogar an diesem Dienstag in der Tabelle überflügeln, wenn sie auch im Nachholspiel gegen den TSV Bremervörde triumphieren (20.30 Uhr, Halle Heideschule).

16 Sekunden vor Schluss sorgte in der Jadestadt der HSG-Rechtsaußen Tim Paltinat in Zusammenarbeit mit Cedric Scharnke für die Erlösung. „Palle“ Paltinat fing in Überzahl einen Ball an den WHV-Kreisläufer ab und passte die Lederkugel anschließend zu Cedric Scharnke weiter, der sie über rund 30 Meter Entfernung zum entscheidenden 30:28-Vorsprung im verwaisten Gehäuse der Hausherren versenkte. Der letzte Treffer der Drittliga-Reserve fiel dadurch nicht mehr ins Gewicht. Apropos Cedric Scharnke: er war zusammen mit Kevin Ritter der Überraschungsrückkehrer bei den „Schwänen“. Dass Kevin Ritter nach seinem Rücktritt aus zeitlichen Gründen als Co-Trainer bei den Bundesliga-Frauen des VfL Oldenburg über kurz oder lang wieder einspringen würde, war zu erwarten gewesen, wenn auch nicht so schnell.

Aber dass Cedric Scharnke nach seinem Rücktritt zum Ende der vergangenen Saison jetzt auf halblinks mitwirkte, war eine komplette Kehrtwende seines Sinneswandels. Er hatte die Heimspiele seiner Mannschaft zwar bis dahin oft auf der Tribüne mit verfolgt, aber auch auf Nachfrage der NORDDEUTSCHEN bezüglich eines Comebacks abgewunken. „Er trainiert bei uns seit zwei, drei Wochen mit und wird bei uns zusammen mit Kevin Ritter bis zum Saisonende spielen“, gibt der HSG-Trainer Thorben Kruse in Bezug auf die mittelfristige Zukunft des routinierten Duos preis.

Dass die beiden dem Spiel der Gäste guttaten, zeigte sich schon im ersten Durchgang. „Man merkt zwar noch, dass ihnen etwas der Rhythmus fehlt, aber sie können ihre Mitspieler auf ein anderes Level hieven und haben in der ersten Hälfte mit viel Auge gespielt“, fand Thorben Kruse. Das führte unter anderem dazu, dass die „Schwäne“ einen 7:8-Rückstand durch einen Doppelschlag von Marcel Behlmer und einen Treffer von Dominik Koppenstein zum 10:8 drehten, indem sie eine Zeitstrafe der Hausherren effektiv nutzten.

Der HSG Schwanewede/Neuenkirchen spielte aber auch gut in die Karten, dass der WHV II lediglich zehn Spieler aufbieten konnte, von denen der wichtige Kreisläufer Thorben Hackstein nach einem Foul an Kevin Ritter und Julian Müller nach einem kapitalen Kopftreffer beim Siebenmeter gegen Jan Tholen die direkte Rote Karte sahen. Aber das soll die Leistung der Kruse-Crew gegen die mittlerweile im siebten Spiel in Folge punktlosen Wilhelmshavener nicht im geringsten schmälern.

Sie erwischte direkt nach dem Wiederanpfiff mit dem 20:16 ihres Kreisläufers Lars Winkel einen Auftakt nach Maß und schien die Drittliga-Reserve in den Griff zu bekommen, nachhaltig war das jedoch nicht. „Weil plötzlich jeder mal eine „schlaue“ Idee hatte und weitere Schludrigkeiten mit dazu kamen“, kritisierte der HSG-Coach. Nichtsdestotrotz kassierte sein Team in der Folgezeit lediglich dreimal den Ausgleich (23:23/27:27/28:28) und lag mehrfach bis zu drei Toren vorne.

Einen wichtigen Treffer zum 29:28 markierte Linksaußen Marcel Behlmer zwei Minuten vor Ultimo zum 29:28, der von seinen Mitspielern wie Tim Paltinat auf der rechten Seite gut in Szene gesetzt wurde. „Die Punkte waren nicht eingeplant, aber wir nehmen sie gerne mit“, freute sich Thorben Kruse über den gelungenen Sonntagnachmittag.

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