Der fünfte Spieltag der Landesliga Nord hielt für den Schach-Klub Bremen-Nord einige große Unbekannte bereit. Da war einerseits der Gegner, die gastgebenden SF LHW. Die Spielgemeinschaft aus den Vereinen SF Lilienthal, TV Eiche-Horn und MTV Wilstedt, benötigte als Aufsteiger jeden Punkt zum Klassenerhalt und war schwer einzuschätzen. Hinzukam, dass beide Mannschaften nicht in Bestbesetzung antreten konnten, sodass die Frage im Raum stand, wer von den beiden Teams damit besser zurechtkommen würde. Letztlich meisterten die Nordbremer diese Situation besser und setzten sich hauchdünn mit 4,5:3,5 durch.
Für den SKBN ging es in dieser Begegnung auch darum, durch einen Sieg den Kampf um die Tabellenspitze so lange wie möglich spannend zu gestalten. Jan-Okke Rockmann spielte an Brett sieben wie immer eine ambitionierte Weißeröffnung und ging mit seiner Dame schon früh auf Materialraub. Das brachte seinen Gegner Jürgen Tönjes gegen Alexander Norbach aber in die Lage. den König zu attackieren. So lief Rockmann zwar nicht in das Matt, ein Remis durch Dauerschach war aber unausweichlich. Auch sein Bruder Enno Rockmann half mal wieder in der ersten Mannschaft aus. An Brett acht bekam er mit Schwarz seinen König nicht wegrochiert. Materialverlust und der Rückstand für den SK Bremen-Nord waren somit die logische Folge.
Thorsten Döscher an Brett fünf hatte gegen Thomas Müller eigentlich eine aussichtsreiche Stellung mit Weiß. Es wurde dann aber reichlich Material getauscht und mit ungleichfarbigen Läufern wollte keiner mehr was riskieren. Schließlich einigte man sich auf Remis. Auch bei seinem Bruder Arne Döscher kam gegen Fidemeister Peter Jürgens an Brett drei keine der beiden Seiten wesentlich in Vorteil, so dass auch hier der Friedensschluss die Folge war.
Gerhard Lunkmoss sorgte an Brett sechs gegen Philipp Stern für den Punkt zum erlösenden 2,5:2,5. Zunächst baute er sich mit Schwarz im Sizilianer solide auf. Sein Gegner verwickelte die Stellung, Lunkmoss bekam zwei Leichtfiguren für den Turm und zwei Bauern. Die Stellung war unklar. Nach einem taktischen Übersehen konnte der Nordbremer dann aber entscheidend Material gewinnen.
Der Ausgleich war geschafft und die Aussichten verheißungsvoll. Denn es liefen noch die Bretter eins, zwei und vier – der Ausgang des Kampfes war völlig offen. Robert Kosak an Brett eins bearbeitete mit Weiß seine DWZ-stärkere Gegnerin Margarita Voiska mit allen Mitteln, aber diese ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. In gleicher Stellung einigte man sich auch hier auf Remis.
So war es an Peter Issing, an Brett zwei das Finale des Tages einzuläuten. Seine Gegnerin, Vera Jürgens, Großmeisterin bei den Frauen, opferte Material und verwickelte die Stellung. Aber Issing behielt den Überblick und konnte sogar selbst einen Königsangriff starten. Der führte schließlich zu deutlichem Materialgewinn und der SKBN ging erstmals in Führung – 4:3.
Gerd Janusch an Brett vier musste jetzt irgendwie das Remis zum Mannschaftssieg noch absichern. Nach der Zeitkontrolle sah es bei ihm sogar eher nach Gewinn aus. Im letztendlich entstandenen Turmendspiel mit Mehrbauern verteidigte sich der Gegner aber umsichtig. Als nur noch beide Könige auf dem Brett standen, waren das Remis und der knappe Mannschaftssieg mit 4,5:3,5 eingetütet.
Für den SK Bremen-Nord geht es jetzt erst in drei Wochen weiter. Im Heimwettkampf empfängt der SKBN als Tabellenvierter(7 Matchpunkte/25 Brettpunkte) den Spitzenreiter SV Osnabrück von 1919 (9/26) und will dann natürlich an die Leistung aus der Begegnung mit den SF LHW anknüpfen und den Titelkampf weiter spannend halten.