Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

SG Aumund-Vegesack Zwei nigerianische Stürmer als Vorbild

Der klassische Neuner Jerome Albritton hat als Neuzugang beim Bremen-Ligisten SAV gut eingeschlagen
10.10.2024, 16:03 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Karsten Hollmann

Auch wenn es für den Fußball-Bremen-Ligisten SG Aumund-Vegesack in der laufenden Saison noch nicht ganz nach Plan gelaufen ist, stach mit Jerome Albritton ein Neuzugang heraus. „Von allen Neuzugängen macht Jerome den positivsten Eindruck“, stellt SAV-Co-Trainer Issam El-Madhoun fest. Er sei angesichts der geringen Einsatzzeiten des Angreifers in der vergangenen Saison beim Bremen-Liga-Absteiger LTS Bremerhaven auch ein wenig überrascht über das gute Niveau des Stürmers. „Ich hatte mit vielen Verletzungen in der vergangenen Serie zu kämpfen“, blickt Jerome Albritton auf die Vorsaison zurück.

Bei Jerome Albritton handelt es sich um ganz klassischen Neuner, der zumindest in Deutschland immer mehr zu einer Seltenheit geworden ist. Bei einer Körpergröße von 1,89 Metern und einem Gewicht von 89 Kilogramm haben die gegnerischen Verteidiger, eine nicht ganz einfache Aufgabe bei seiner Bewachung zu meistern. Albritton weiß seinen wuchtigen Körper auch zum Einsatz zu bringen. „In meinen vielen Jahren als Handballer habe ich es gelernt, meine Körperlichkeit einzusetzen. Ich kann deshalb jetzt auch im Fußball einiges ab“, sagt der 23-Jährige. Noch immer hilft er ab und an bei den Landesliga-Handballern des Hagener SV aus, wenn Not am Mann ist. „Jerome ist ein richtig guter Junger. Er ist immer sehr eifrig im Training und arbeitet auf dem Platz viel für die Mannschaft“, lobt Issam El-Madhoun den Goalgetter, der es bereits auf fünf Saisontreffer bringt. Der Hagener wuchs in der Jugend des FC Hagen/Uthlede beziehungsweise beim dazugehörigen JFV Staleke auf.

Jerome Albritton bewundert vor allem zwei Stürmer für ihre besonderen Fähigkeiten: Victor Boniface von Meister Bayer Leverkusen und Victor Osimhen, der derzeit vom SSC Neapel an Galatasaray Istanbul ausgeliehen ist. „Beide Spieler kommen genau wie ich sehr über die Athletik“, urteilt Jerome Albritton. Beide Stürmer stammen zudem wie sein Vater Sabinos Albritton aus Nigeria. „Victor Boniface habe ich schon vor seiner Zeit bei Bayer Leverkusen in der Europa-League gesehen, als er noch für Union Saint-Gilloise in Belgien aufgelaufen ist. Da fand ich ihn schon sehr gut“, meint der 23-Jährige.

Sein erstes Herrenjahr bestritt Jerome Albritton beim FC Hagen/Uthlede in der Oberliga. „Ich bin in meiner ersten Saison im Herrenbereich aber immer zwischen der ersten und zweiten Mannschaft hin und her gependelt“, erinnert sich der Torjäger. Erst nach der Corona-Pandemie wurde er zum Stammspieler im ersten Team in der Landesliga. „Ich habe dann aber nach einer neuen Herausforderung gesucht“, begründet der Angreifer seinen Wechsel zur Leher TS. „Wir hatten eine sehr junge Mannschaft. Ich konnte aber viel von meinem Trainer Sasa Pinter lernen, der gut mit jungen Spielern umgehen kann“, verrät der Student des Gesundheitsmanagements. Dem früheren Coach des SV Blau-Weiß Bornreihe gelang es aber nicht, den Abstieg der Leher TS aus der Bremen-Liga zu verhindern. SAV-Teammanager Harun Hadziomerovic vereinbarte vor dieser Spielzeit mit Jerome Albritton ein Probetraining im Bremer Norden. Nach diesem waren beide Seiten zu einer gemeinsamen Zusammenarbeit bereit.

„Ich bin auch sehr zufrieden bei der SAV. Wir haben viele ältere Spieler in der Mannschaft, die die jungen Kicker unterstützen. Es gibt auch insgesamt sehr gute Spieler in dieser Mannschaft, von denen ich mir viel abschauen kann und die mir bei meiner Weiterentwicklung helfen“, betont Jerome Albritton. Dass es dennoch noch nicht so ganz rund im Team läuft, führt auch auf den großen Umbruch zur neuen Saison zurück: „Wir haben schließlich zwölf neue Spieler und auch einen neuen Trainer mit Ugur Biricik“, sagt Jerome Albritton, dessen Vater Nigerianer und Mutter eine Deutsche ist. Vater Sabinos Albritton brachte ihm das Fußballspielen bei. „Er, aber auch meine Mutter Petra haben mich immer bei meinem Hobby unterstützt“, bedankt sich der Junior herzlich bei seinen Eltern. Sein jüngerer Bruder Jermaine Albritton scheint auch bereits in die Fußstapfen des Vaters beziehungsweise des Bruders zu treten. Der 15-Jährige ist Torjäger in der U16 des JFV Staleke in der Landesliga unter Trainer Axel France. Ebenso wie sein Bruder fährt auch Jermaine Albritton zweigleisig mit Fußball und Handball.

Jerome Albritton gibt sich zuversichtlich, dass die Grün-Weißen noch einige Plätze in der Tabelle gutmachen werden. „Ich will grundsätzlich jedes Spiel gewinnen. Wir haben auch die Qualität dafür. Wenn ich diesen Optimismus nicht hätte, bräuchte ich keinen Fußball zu spielen“, erklärt der 23-Jährige. Er erkenne auch bereits einen Aufwärtstrend in seinem Team: „Es wird langsam besser.“ Im Fußball gehe es manchmal auch sehr schnell. „Es ist alles so unvorhersehbar, dass ich auch nicht ausschließen kann, dass wir die nächsten Spiele allesamt gewinnen werden“, so Albritton. Die Basis sei aber harte Arbeit. „Ugur Biricik ist ein angenehmer Trainer, der genau weiß, wie er die Mannschaft führen muss“, lobt Jerome Albritton die Arbeit des neuen Übungsleiters.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)