Trainingsauftakt bei den Nordbremer Fußball-Bremen-Ligisten. Jeweils zweimal standen die Kicker der SG Aumund-Vegesack und des Blumenthaler SV in dieser Woche bereits auf dem Trainingsplatz. Während Marco Schultz beim BSV seine Premiere als Cheftrainer feierte, startete SAV-Coach Markus Werle mit seiner Mannschaft in seine zweite Saison.
SG Aumund-Vegesack
Im Vegesacker Stadion hatten sich vom 30-köpfigen Kader 24 Spieler versammelt, der Rest war noch verletzt beziehungsweise beruflich verhindert. Sie lauschten den Worten Werles und denen von Fußball-Chef Bernd Siems. Klar, dass der Cheftrainer noch einmal die hervorragende Saison Revue passieren ließ, die die SAV trotz ihres enormen Umbruchs hingelegt hatte und die auf Platz drei endete. „Wir haben eine tolle Serie gespielt und wir sind wirklich als Team zusammengewachsen“, sagte Markus Werle. Und auch die Aussichten auf die neue Serie, die am 12. August beginnt, scheinen verheißungsvoll. „Die Stamm-Mannschaft bleibt zusammen und hat sich zudem noch verstärkt. Wir peilen einen Platz unter den ersten Sechs an“, so der Coach.
Auch Spartenleiter Bernd Siems stimmte das Team auf ein weiteres gutes Jahr ein. „Die Serie war stark. Jetzt wollen wir aber dran bleiben und auch weiterhin den Anspruch haben, guten und interessanten Fußball in Bremen-Nord zu bieten“, sagte er und ließ durchblicken, dass es neben der Liga noch ein weiteres großes Ziel gebe: das erneute Finale im Lotto-Pokal diesmal zu gewinnen. SAV-Kapitän Jan Dähne hatte doch ein wenig an der Niederlage im Pokalfinale zu knabbern. „Ich denke, damit geht jeder in der Mannschaft sicher anders um. Ich versuche, das abzuhaken, und natürlich ist es jetzt erst mal einfach nur schön, nach rund fünfeinhalb Wochen wieder auf dem Platz zu stehen“, sagt der Torwart.
Die Personalplanungen sind mittlerweile abgeschlossen. Lediglich einen Stoßstürmer hatte Werle zuletzt noch auf seiner Wunschliste, doch auch auf dieser Position ist die SG Aumund-Vegesack mittlerweile fündig geworden. Denn mit Alexander Schlobohm kehrt ein alter Bekannter ins Team zurück. Im vergangenen Sommer hatte er sich aus beruflichen Gründen bei der SG Aumund-Vegesack verabschiedet und schloss sich in der Winterpause dem Regionalligisten BSV Rehden an.
Nach dem Abstieg in die Oberliga kehrte der 30-Jährige jetzt wieder zurück nach Bremen-Nord. Mit seinem starken Kopfballspiel und seinem Torinstinkt wird er der SAV zweifelsfrei weiterhelfen. Auch die vakante Betreuerposition ist mittlerweile von Henry Föge besetzt, weiterhin wird aber noch ein zweiter Co-Trainer gesucht.
Einziger echter Abgang ist Tjorven Bruns, der sich wegen eines Studienortswechsels verabschiedet hat. Er ließ es sich nicht nehmen, sich zum Vorbereitungsstart vor Ort noch einmal direkt von seinen Teamkollegen zu verabschieden. „Er hat nach seiner USA-Rückkehr ein tolles halbes Jahr gespielt. Es ist wirklich schade, dass er uns verlässt“, sagte Werle.
Von diesem Freitag an bis einschließlich Sonntag absolvieren die Vegesacker ihr Trainingslager in Rotenburg. Technik, Taktik Teambuilding stehen dann auf dem Programm, bevor am Dienstag, 11. Juli, um 20 Uhr das erste Spiel im Rahmen der Bornreiher Sportwoche ansteht. Gegner ist dann der niedersächsische Landesligist und Vorjahressieger FC Hagen/Uthlede.
Blumenthaler SV
Bereits am vergangenen Sonntag bat der neue Spielertrainer Marco Schultz seine neue Mannschaft erstmals zum Training und strahlte bei seiner Premiere viel Zuversicht aus. „Ich freue mich auf euch und auf die Saison“, begrüßte er seine Spieler und gab ihnen zu verstehen, dass er die Entwicklung der Mannschaft vorantreiben wird. „Bei mir dürfen die Spieler Fehler machen“, fügte er noch hinzu, denn daraus ergäbe sich ein fruchtbarer Lernprozess. Und der steht bei Schultz im Fokus. „Die Spieler sind wissbegierig, sie haben mir den Eindruck vermittelt, dass sie lernen wollen und ich habe da für die Saison ein sehr gutes Gefühl“, so der Übungsleiter des BSV.
Klar, dass auch sein Vorgänger und Vereinschef Peter Moussalli den Start nutzte, um die Spieler noch einmal persönlich auf die Saison einzustimmen. „Wir werden unser erfolgreiches Konzept weiterführen und junge, talentierte Nachwuchskräfte und erfahrene Spieler zusammenführen“, sagte er. Diese Grundidee wird auch Marco Schultz weiter forcieren. „Wir wollen so schnell wie möglich die 35, 36 Punkte einfahren, die uns Sicherheit geben werden, alles weitere ist dann Bonus“, sagte er.
Ihm geht es bei seiner Arbeit in erster Linie darum, jeden einzelnen Spieler besser zu machen, denn viele seiner Schützlinge seien noch in ihrer Entwicklungsphase. „Das macht dann natürlich auch die ganze Mannschaft besser“, sagt er. Körperliche Fitness ist für den 31-Jährigen eine unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg. „Ich bin aber auch durch und durch Fußballer und halte nichts von stupiden Zehn-Kilometer-Läufen. Ich werde so viel wie möglich ganz fußballspezifisch trainieren.“
Neu sind Arian Schulz (TSV Wulsdorf) und Torwart Pepe Haedke aus der U19 des FC Oberneuland. Zurzeit kann Schultz aber noch nicht mit seinem gesamten Kader trainieren. „Vor allem einige von den ins Herrenteam gerückten Nachwuchskräfte nutzen noch den Ferienanfang und werden erst später dazu stoßen. Ich denke, in etwa zwei Wochen werden wir aller Voraussicht nach komplett sein“, sagt Schultz. Ganz abgeschlossen ist das Thema Neuzugänge für den BSV-Spielertrainer aber noch nicht: „Zurzeit trainieren noch zwei weitere Aspiranten bei uns mit, da ist aber noch nichts spruchreif.“
So standen die ersten Einheiten im Zeichen des Wiederreinkommens und um das Ballgefühl wieder zu finden. Folglich bildete das Passspiel mit kleinen Bewegungen einen Schwerpunkt. Montag und Donnerstag war trainingsfrei und nach der Freitag-Einheit steht das Wochenende ganz im Zeichen des Turnieres beim SV Löhnhorst.
Dort spielt der BSV als einziger Bremer Vertreter am Sonnabend zunächst gegen den FC Hambergen aus der niedersächsischen Bezirksliga (16 Uhr), dann gegen den FC Hansa Schwanewede (17 Uhr). „Die Spiele über je einmal 45 Minuten gleich hintereinander passen mir ganz gut, damit sich die Mannschaft erst einmal finden kann und wir sehen können, ob wir dieselbe Sprache sprechen“, sagt der BSV-Trainer. Am Sonntag wartet im Spiel um Platz drei oder im Finale ein Match mit regulärer Spielzeit auf sein Team.