Lange Zeit sah es für den Schachklub Bremen-Nord in der Landesliga gar nicht gut aus. Das Team um Spitzenspieler Arne Döscher dümpelte in den unteren Regionen der Tabelle und musste um den Klassenerhalt bangen. Doch die Nordbremer behielten die Nerven und zogen sich am eigenen Schopfe wieder aus der Abstiegszone. Mit einem famosen Schlussspurt – mit drei Siegen und einem Unentschieden aus den letzten vier Spielen – gab es so doch noch ein versöhnliches Ende. Nach dem jüngsten 5,5:2,5-Sieg über den SV Werder Bremen IV beendet der SKBN die Serie auf dem sechsten Tabellenplatz. "Unter Umständen hätte vielleicht sogar noch der achte Platz gereicht, aber so ist es natürlich besser", zog Gerd Janusch ein positives Fazit.
Die Ausgangslage vor der neunten und letzten Spielrunde war für den SK Bremen-Nord glasklar: nur mit einem Sieg wäre der Klassenerhalt sicher. Entgegen kam den Nordbremern dabei, dass die Werder-Vierte wie bereits so oft in dieser Saison nur mit reduzierter Mannschaft antrat. "Nutznießer" war so am Spitzenbrett Arne Döscher, der so in aller Ruhe den Eröffnungsverlauf der anderen Partien verfolgen konnte.
Dort konnte er an Brett drei die erste Punkteteilung beobachten. Dabei kam das Remis nicht völlig unerwartet, kennen sich der Nordbremer Carsten Koch und Andre Büscher doch von zahlreichen Duellen am Vereinsabend bereits bestens. Auch Jan-Okke Rockmann konnte gegen Lars Milde an Brett acht seine etwas schlechter stehende Stellung noch in ein Remis ummünzen. Eine Punkteteilung gab es auch an Brett fünf. Thorsten Döscher sah mit Weiß gegen Detlef Schötzig keine Möglichkeit mehr, weiter auf Vorteil zu spielen.
Es liefen noch vier Partien und durch die „Punktevorgabe“ sah es weiterhin gut für den SKBN aus. Peter Issing (Brett 2), der in der laufenden Saison zum fleißigsten Punktesammler des SKBN avancierte, kam schon mit Vorteil aus der Eröffnung. Das Gegenspiel wehrte er umsichtig ab und ging mit einigen Mehrbauern ins Turmendspiel. Seinem Gegenüber Semjon Bart blieb schließlich nur noch die Aufgabe.
Als dann auch noch Wolfgang Müller, der mal wieder in der ersten Mannschaft aushalf, an Brett sieben seine besser stehende Weißstellung gegen Jochen Schwarz in einen Sieg umwandelte, führte der SK Bremen-Nord bereits mit 4,5:1,5 Punkten. Gerd Janusch stellte fest: "Der so schnell realisierte Matchgewinn kam doch alles in allem überraschend. Der Rest war Zugabe." Janusch selbst opferte an Brett vier gegen Thomas Büttner in der Eröffnung eine Quälität für Gegenspiel. Sein Gegner ließ ein weiteres Turmopfer zu, was aber letztendlich nicht korrekt war. Da beiderseitig nicht optimal weitergespielt wurde, kam es auch hier schließlich zum Remisschluss.
Die letzte Partie der Saison spielte Gerhard Lunkmoss an Brett sechs. Nach einem Bauerngewinn in der Eröffnung bekam sein Gegner Ingolf Meyer-Siebert zunehmend Gegenspiel. Lunkmoss gab den Bauern zurück, sodass auch hier unterm Strich ein leistungsgerechtes Unentschieden steht. Am Ende stand ein ungefährdeter Sieg, sicher auch bedingt durch die Unterbesetzung des Gegners.
Nach diesem gelungenen Saisonabschluss blickte Gerd Janusch schon einmal nach vorne. "In der nächsten Saison gilt es, weiter den Nachwuchs mit einzubauen. Der Fokus liegt dann weiterhin auf dem Klassenerhalt."