Mit einer exzellenten Leistung knöpfte Schach-Landesligist SK Bremen-Nord dem klar favorisierten SV Osnabrück ein mehr als achtbares 4:4-Unentschieden ab. Allerdings blieb der verdiente Lohn in Form eines Sprungs auf einen höheren Tabellenplatz aus, die Nordbremer verharren auf dem achten Rang und haben den Klassenerhalt damit einen Spieltag vor Saisonende immer noch nicht sicher. "Ein Grund dafür ist auch, dass Werder Bremen IV erneut in deutlicher Unterzahl zu seinem Auswärtskampf erschien und diesen praktisch abschenkte", erklärte SKBN-Akteur Gerd Janusch. Pikanterweise muss er mit seiner Mannschaft zum Abschlussspieltag am 27. April genau bei diesem Team im Derby antreten.
Doch zurück zum großartigen Heimauftritt gegen den als Tabellenzweiten angereisten Aufstiegsanwärter SV Osnabrück. Der SK Bremen-Nord trat mit der Empfehlung von zwei Siegen in Folge an. Beide Teams starteten ins Bestbesetzung, sodass eine spannende Auseinandersetzung erwartet wurde.
Den Auftakt machte einmal mehr Jan-Okke Rockmann an Brett acht. Mit Weiß versuchte er wieder alles, um den gegnerischen König in Bedrängnis zu bringen. Allerdings verteidigte sich der Osnabrücker Gerhard Müller umsichtig und konnte in ein besseres Endspiel abwickeln. Den Rest erledigte er mit seiner Erfahrung, und so gerieten die Gastgeber erstmal mit 0:1 in Rückstand. Bei Thorsten Döscher (Brett sechs) ergab sich gegen Lukas Schiermeyer eine fast symmetrische Stellung nach der Eröffnung, in der keine der beiden Seiten ein Vorankommen sah. So war das Remis die logische Folge.
Besser lief es bei Gerd Janusch an Brett vier. Sein Gegner, Hans-Joachim Wöstmann, eroberte in der Eröffnung einen Bauern. Das aufkommende Figurenspiel des Nordbremers drängte ihn aber zunehmend zurück. Als dann auch noch sein König in der Mitte festgehalten wurde, war Materialverlust nicht mehr zu vermeiden. Damit war der Ausgleich zum 1,5:1,5 geschafft.
Die Freude beim SKBN währte jedoch nur kurz, Robert Kosak (Brett fünf) sah sich nach der Eröffnung schon deutlich im Nachteil. Mit seiner ganzen Erfahrung stellte er den deutlich jüngeren, erst 13-jährigen Edward Bundan zwar noch maximal vor Probleme, doch der Youngster erwischte einen „Sahnetag“. Mit Ruhe und Geduld brachte Bundan den Sieg nach Hause und Osnabrück ging wieder in Führung. Doch auf Peter Issing war an Brett zwei wieder einmal Verlass. Mit Weiß wehrte er die Angriffsbemühungen seines Gegenüber Paul-Martin Wielebinski umsichtig ab. Der Materialvorteil tat das Übrige, so war der Ausgleich zum 2,5:2,5 hergestellt.
Alle drei noch verbliebenen Partien standen eigentlich nicht schlecht, sodass die Nordbremer noch von einem knappen Sieg träumen durften. Am Spitzenbrett einigten sich dann Arne Döscher und sein Gegenüber Dirk Hummel in einem ausgeglichenen Mittelspiel auf Remis. Lange Zeit wurde dagegen noch an den Brettern drei und sieben gekämpft. In einem ausgeglichenen Turmendspiel lehnte der Osnabrücker Max Storm an Brett drei das Remisangebot von Carsten Koch erst ab. Zum Schluss war er mit nur noch Bonussekunden auf der Uhr jedoch froh über diesen Ausgang der Partie. Carsten Koch probierte noch alles, aber die Stellung gab einfach nicht mehr her.
Gerhard Lunkmoss geriet an Brett sieben gegen Geert Veldhuis noch in die Defensive. Ein gegnerischer Freibauer kam im Läuferendspiel der Grundreihe bedrohlich nahe. Doch auch Lunkmoss löste die Probleme umsichtig, so kam es auch hier schließlich zur Punkteteilung, die die Osnabrücker auf den dritten Platz abrutschen ließ.