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Geschichte der DGzRS im Spicarium Sonderschau über die Seenotretter

Vegesack. Helles Ölzeug am Leib, eine hölzerne Schwimmweste um den Oberkörper und vor sich eine sogenannte Hosenboje – so sieht eines der Ausstellungsstücke aus, die im Spicarium am Vegesacker Hafen den Beginn der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) dokumentieren. 150 Jahre Seenotretter, da soll im Spicarium die Geschichte per Ausstellung erlebbar werden, durch Exponate, durch Erklärungen, durch großformatige Tafeln und eine spezielle Vermittlungsebene für Kinder. Dass die DGzRS einen besonderen Bezug zu Vegesack hat, das erklärt die Ausstellung ebenfalls.
30.06.2013, 05:00 Uhr
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Von Iris Messerschmidt

Vegesack. Helles Ölzeug am Leib, eine hölzerne Schwimmweste um den Oberkörper und vor sich eine sogenannte Hosenboje – so sieht eines der Ausstellungsstücke aus, die im Spicarium am Vegesacker Hafen den Beginn der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) dokumentieren. 150 Jahre Seenotretter, da soll im Spicarium die Geschichte per Ausstellung erlebbar werden, durch Exponate, durch Erklärungen, durch großformatige Tafeln und eine spezielle Vermittlungsebene für Kinder. Dass die DGzRS einen besonderen Bezug zu Vegesack hat, das erklärt die Ausstellung ebenfalls.

"Mit fünf Jahren ging ich erstmals an Bord eines Seenotkreuzers, es war die ’Theodor Heuss’", begrüßte Ausstellungsleiterin Christina Voigt die Gäste zur Eröffnung mit persönlichen Erfahrungen. Damals halfen die Seenotretter ihrem Vater. Die Fünfjährige war beeindruckt und blieb es bis heute. "Noch eins habe ich mit der ’Theodor Heuss’ gemeinsam, wir sind beide im Museum gelandet", leitete Voigt mit einem Scherz zum nächsten Redner über. Vegesacks Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt machte nach der Zusage von Bürgermeister Jens Böhrnsen, dass das Spicarium auch nach 2013 noch existiert, deutlich: "Jetzt haben wir endlich Planungssicherheit." Gemeinsam wolle man attraktive Ideen für das Spicarium entwickeln. Dazu gehöre beispielsweise auch eine geplante Zusammenarbeit mit der Jacobs University.

Die Ausstellung der DGzRS sah Dornstedt am richtigen Ort: "Schließlich hat sich die DGzRS von Vegesack aus entwickelt, ist der Vegesacker Adolph Bermpohl maßgeblich an der Entstehung beteiligt." Seit 1863 habe sich zwar viel verändert, "aber auch heute noch werden auf den Werften der Region Seenotkreuzer gebaut." Was sich seit 150 Jahren nicht geändert habe, das sei die Gewalt der Natur.

Damit haben die Seenotretter laut DGzRS-Geschäftsführer Bernd Anders in der Tat häufig zu tun. "Der Klimawandel macht sich auf See bemerkbar, das Wetter ist unberechenbarer geworden." Zwar habe sich die Schifffahrt – und damit auch die DGzRS – in den vergangenen 150 Jahren verändert, sei die Technik immer ausgefeilter geworden. Die Anforderungen an die moderne Seenotrettung sei allerdings ebenfalls gestiegen: "Neben den vielen Freizeitsportlern auf Motor- und Segelbooten hat der Schiffsverkehr allgemein zugenommen, und die Offshore-Anlagen stellen darüber hinaus neue Anforderungen an die Seenotrettung."

Diese und viele weitere Dinge, beispielsweise über die Gründer der DGzRS, den in Vegesack tätigen Navigationslehrer Adolph Bermpohl und seinen Mitstreiter Carl Julius Adolph Kuhlmay, erfährt der Besucher in der Sonderausstellung "Die Seenotretter" im Spicarium. Unter anderem werden auch Bilder vom dramatischen Unglück des Seenotkreuzers "Adolph Bermpohl" am 23. Februar 1967 gezeigt, als vier Seenotretter und drei holländische Fischer auf See umkamen.

Die Ausstellung ist bis zum 11. August dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr zu sehen. Am 28. Juli findet ein besonderer Höhepunkt statt: Dann wird der "Tag der Seenotretter" mit vielen Aktionen gefeiert.

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