Jüngst hat die Baudeputation dem Bauamt den Auftrag erteilt, den Bebauungsplan für die Neue Strandlust aufzustellen. Zeitgleich veröffentlicht die Vegesacker SPD nun einen zehnseitigen Forderungskatalog, der der NORDDEUTSCHEN vorliegt. Das Kalkül ist klar. Jetzt, wo es um die planerischen Rahmenbedingungen geht, möchten die Sozialdemokraten einige Dinge festschreiben lassen. Beispielsweise ein Begrünungs- und ein Mobilitätskonzept. Der SPD schwebt ein autoarmes Quartier mit Carsharing, Mieträdern und Lademöglichkeiten vor. Vor allem aber solle das neue Ensemble der Funktion als Tor zum Stadtgarten, beispielsweise über einen Strandlustweg durch die Grünanlagen, gerecht werden. Zugleich soll es Landmarke und Visitenkarte für Vegesack sein und sich in das maritime Flair der Umgebung einpassen. "Das gilt ganz besonders für die Gebäude zur Weser hin", sagt Norbert Arnold, SPD-Co-Vorsitzender in Vegesack. "Wir brauchen eine Gestaltung, mit der sich die Vegesackerinnen und Vegesacker identifizieren können", ergänzt Arnold. Dazu zähle auch, dass die Gebäudehöhen aus optischen Gründen inklusive der Ver- und Entsorgetechnik auf den Dächern geplant würden.
Ein besonderes Augenmerk legt die SPD auf das Areal zwischen Walfluke und Signalstation. Dort solle eine hohe Aufenthaltsqualität durch geeignete Sitzgelegenheiten geschaffen werden.
Gedanken gemacht hat sich die Vegesacker SPD auch über die langfristige Nutzung der neuen Gebäude. So fordert sie ein Umwandlungsverbot der vorgesehenen Mietwohnungen und eine ausgewogene quartiersbezogene soziale Mischung der Wohnungsbereiche. "Vorstellbar wäre beispielsweise die Aufteilung der geförderten Wohnungen auf mindestens drei von fünf Baukörpern", heißt es in dem Papier. Zudem fordern die Sozialdemokraten, eine willkürliche Umnutzung der gastronomischen Einrichtungen durch geeignete Maßnahmen zu verhindern. Die Gastronomie müsse zudem auch bei Hochwasserlage nutz- und erreichbar bleiben.
Ein digitales 3D-Modell halten die Genossen für eine unabdingbare Voraussetzung einer verantwortungsvollen Entscheidung. "Hier gilt es, auch etwas über Höhen, Schattenbildung et cetera zu erfahren", heißt es in dem Papier, das schon länger in Arbeit ist. "Wir arbeiten an einer guten Zukunft für Vegesack und sperren uns nicht gegen jegliche Entwicklung", betont Arnold. Ob der Forderungskatalog später in einem Antrag münden wird, lässt er offen. Dem Bauamt und der Bausenatorin vorgestellt hat die Vegesacker SPD ihn bereits. Arnold hat dabei wohlwollende Signale wahrgenommen.