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Sportgemeinschaft Aumund-Vegesack verärgert Rattenplage am Stadioneingang

Sportgemeinschaft Aumund-Vegesack klagt über Vermüllung und Rattenplage am Stadioneingang, Immobilien Bremen kündigt Bekämpfung an. Ein Neubau für Sportler soll 2023 stehen.
29.07.2021, 20:00 Uhr
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Von Klaus Grunewald/gru

Oben werden Döner und Pommes verkauft, unten warten ungebetene Gäste auf Nahrung: Am Fuße der Einfahrt zum Vegesacker Stadion machen Ratten zwischen Unrat und Abfall Jagd auf Speisereste. Wilhelm Asmus, zweiter Vorsitzender der Sportgemeinschaft Aumund-Vegesack: „Überall liegt Dreck herum, aber keiner kümmert sich darum.“ Auf unsere Anfrage hin hat die Pressestelle von Immobilien Bremen nun wissen lassen, dass Köder zur Rattenbekämpfung ausgelegt würden.

In Deutschland gibt es angeblich doppelt so viele Ratten wie Einwohner. Und die Nager tummeln sich oft dort, wo der Mensch Abfall und Müll gedankenlos hinterlässt. Zum Beispiel auf Spielplätzen, in Garagenhöfen oder, wie jetzt beim Vegesacker Stadion, in der Nähe von Esslokalen. Wilhelm Asmus: „Wir haben uns als Verein schon mehrfach beim Gesundheitsamt und der Gewerbeaufsicht über Müllberge und Gestank beschwert, jetzt aber kommen auch noch die Ratten dazu. Das ist nicht mehr hinnehmbar.“

Als nicht zuständig erklärt sich laut Pressesprecherin Alicia Bernhardt das Senatsressort für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz. Das Gesundheitsamt sei eine beratende, aber keine ausführende Behörde, erklärt sie auf Nachfrage. Und ein Rattenbefall in der Umgebung des Restaurants beim Vegesacker Stadion sei nicht bekannt. Gleichwohl habe man entsprechende Meldungen an Immobilien Bremen (IB) weitergeleitet.

Die Anstalt des öffentlichen Rechts verwaltet den stadtbremischen Grundbesitz sowie die öffentlichen Gebäude. Und das Bestandsmanagement, so Pressesprecher Fabio Cecere, habe Meldungen des Sportamtes sowie der SG Aumund-Vegesack über den Rattenbefall beim Stadion bestätigt. Deshalb sei ein Unternehmen mit der Schädlingsbekämpfung beauftragt worden. Fabio Cecere erinnert zudem daran, dass „Lebensmittelentsorgungen“ in Parks, auf Grünflächen oder Sportstätten sowie im Umfeld gastronomischer Betriebe immer wieder vorkämen – und damit auch Ratten anzögen. Und leider hätten sich diese und andere Nager an die Nähe zum Menschen gewöhnt, gingen also ohne Scheu auch am helllichten Tage auf Nahrungssuche.

Nun soll dieser Tatendrang beim Eingang zum Vegesacker Stadion mit Ködern gestoppt werden, die für Ratten tödlich sind. Zumindest für eine Zeit lang jedenfalls, so die Hoffnung, dürften sich die überlebenden Nager deshalb zurückziehen. Und danach könnten schwere Baufahrzeuge sie möglicherweise vertreiben. Die Lastwagen und Maschinen sollen nämlich spätestens im nächsten Sommer anrücken, wenn der Startschuss für den Bau eines seit vielen Jahren geforderten neuen Umkleidegebäudes erfolgt.

Seine Realisierung als Riegelbau vor dem Kunstrasenplatz ist inzwischen beschlossene Sache, wird nach bisherigen Berechnungen knapp drei Millionen Euro einschließlich einer Fördersumme des Bundes in Höhe von 1,15 Millionen Euro kosten und soll im September 2023 eingeweiht werden.

Holger Franz, Pressesprecher des Fußball-Bremen-Ligisten SG Aumund-Vegesack und Vizepräsident des Bremer Fußball-Verbandes spricht von einem Pilotprojekt. In Vegesack entstehe das erste Umkleidegebäude auf einem Bremer Sportplatz, das als Passivhaus mit zwei Luft-Wasser-Wärmepumpen, einem Brennwertkessel samt Warmwasseraufbereitung, einer Fotovoltaik-Anlage und einer mechanischen Be- und Entlüftungsanlage ausgestattet werde. Und weil das Vegesacker Stadion wegen der benachbarten Aue Überschwemmungsgebiet ist, soll der gesamte untere Teil des Neubaus ein Korsett aus Stahlbeton erhalten.

Der rund hundert Jahre alte Umkleidetrakt aber, dessen Mauern etliche Schadstoffe beinhalten und dessen Toilettenanlage für Gerüche sorgen, die allenfalls Ratten als angenehm empfinden, wird komplett abgerissen und somit den Blick auf das gesamte Sportgelände freigeben. Das künftig zudem einen neuen Namen bekommen und als „Sportpark Schönebecker Aue“ firmieren soll.

Zur Sache

Ratten sollten professionell bekämpft werden

Ratten zerbeissen elektrische Kabel, verunreinigen Nahrungsmittel und Vorräte und verbreiten Krankheitserreger. Und da sie sich schnell vermehren, kann ein kleines Rattenproblem schnell zu einer stattlichen und vor allem wiederkehrenden Rattenplage heranwachsen. Insbesondere, wenn bei der Bekämpfung nicht alle Ratten erwischt wurden. Insofern ist es sinnvoll, professionelle Schädlingsbekämpfer mit dieser Aufgabe zu betrauen.

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