Vegesack. Das Radsport-Jahr 2020 begann für den Radsport-Club Vegesack mit einem Paukenschlag. So sorgte der erst 16-jährige Nachwuchs-Fahrer Fabio Kietzmann mit seinem Gesamtsieg bei der U19-Cyclocross-Serie (Weser-Ems-Cup) für eine große Überraschung.
Mit dem dritten Platz beim Abschlussrennen in Lemförde-Brockum sicherte sich der Blumenthaler nach fünf Rennen den ersten Platz und den ersten Pokal in seiner noch jungen Karriere. Die Beliebtheit von „Cyclocross“, der Disziplin Radcross/Querfeldein, ist bei den Rennrad-Sportlern steigend.
Auf einem Rundkurs über Wiesen und durch Waldstücke sind Ausdauer und Fahrtechnik gleichermaßen gefragt. Die Fahrer müssen ihr Rad schultern, Laufpassagen und Hürden überspringen – auf Sand, Rasen und durch tiefen Schlamm. Die U 19-Akteure drehen über 40 Minuten ihre Runden.
Das erste Rennen in Cloppenburg hatte Fabio Kietzmann noch verpasst und beim zweiten Durchgang beendete ein Hinterradschaden vorzeitig sein Debüt. Zwei Wochen später in Preussisch-Oldendorf (bei Osnabrück) erreichte er in seiner Altersklasse allein das Ziel und in Espelkamp (bei Oldenburg) wurde er Dritter. Es folgte in Goldenstedt und in Wiefelstede jeweils Platz zwei.
Bei den Rennen in Rheine und Vechta pausierte er und setzte dafür sein intensives Training für die Pflichtteilnahme beim Serien-Abschluss in Lemförde-Brockum fort. Auf dem flachen und 1100 Meter langen Parcours startete die U 19 hinter den Elitefahrern. Auf den schmalen Pfaden dauerte es zwei Runden, bis sich das Feld entzerrte und der 1,90 Meter lange Nordbremer seinen Rhythmus fand.
Aufgrund seines großen Vorsprungs wäre der Zieleinlauf schon ausreichend für den Sieg gewesen, doch beim Finale durfte er erstmals das nagelneue Crossbike seines Vaters Torsten nutzen. „Das ist zwei Kilogramm leichter und damit konnte ich die Hürden und Treppenpassagen besser überwinden“, freute sich Fabio Kietzmann. Er mobilisierte seine letzten Kräfte und kam vor dem Ziel noch einmal auf ein bis zwei Radlängen an die Elitefahrer heran.
Mit dem dritten Platz machte der Nordbremer letztlich den Gesamtsieg in der U 19-Klasse perfekt. Nun geht es für den RSC-Fahrer wieder mit normalem Training weiter. Vier- bis fünfmal die Woche sitzt er zwei bis vier Stunden auf dem Rennrad. Dazu geht der frühere Segler und Fußballer mit seinen Freunden ins Fitnessstudio.
Das Bremer Sechstagerennen interessierte ihn nicht so sehr, dafür eher die Erfolge des Fischerhuders Lennard Kämna. Vor zwei Jahren ist er übrigens durch seinen Onkel Jörg Kietzmann zum Radsport gekommen. Im vergangenen Jahr hat er 12 000 Kilometer auf dem Rennrad absolviert – meistens allein. Logisch, dass ihm sein Hobby gefällt: „Es tut gut, wenn ich körperlich an meine Grenzen gehe und so meinen Kopf freikriege.“
Weitere Informationen
Weitere Ergebnisse: Masters 2: 8. Michael Hufnagel, 9. Max Bärmann, 15. Ralf Schölhammer, 18. Vladi Riha (alle VC Vegesack); Frauen-Elite: 4. Carolin Schiff (VC Vegesack) OSH