Die DJK Germania Blumenthal eröffnet an diesem Freitag um 19.30 Uhr auf dem Kunstrasenplatz des Burgwallstadions die Fußball-Landesliga-Saison 2021/22 mit ihrer Heimpartie gegen den FC Huchting. Nicht nur für die „Germanen“ dürfte es eine schwere Spielzeit werden, auch der SV Lemwerder und der SV Türkspor haben sich als Ziel den Klassenerhalt auf die Fahnen geschrieben. Weiter oben in der Tabelle sehen sich vor dem Saisonstart der 1. FC Burg und der SV Grohn.
DJK Germania Blumenthal: „Wir sehen unsere Chancen, über Kampf und Fitness Punkte zu holen“, sagt DJK-Trainer Wolfgang Stedtnitz, dessen Kader sich nahezu komplett aus den Spielern der zweiten Herrenmannschaft rekrutiert – diese hat bisher Punktspielerfahrung aus der Kreisliga B. Mit Musthafa Cheikh Maamo stieß ein sogenannter Straßenfußballer dazu, aus der Alten Herren wurde Nils Sebastian Thomas Schuler als erfahrene Stütze reaktiviert.
„Wir hatten vor dieser Saison eine längere Vorbereitungszeit als in der abgebrochenen Spielzeit 2020/21 und zeigen jetzt mehr Teamspirit“, betont Wolfgang Stedtnitz. Diesen hatte er bereits im verlorenen Lottopokal-Spiel beim FC Roland ausgemacht, als sich die Mannschaft in Rückstand liegend aufbäumte und erst im Elfmeterschießen scheiterte. Allerdings schwankte durch Urlaube und berufliche Verpflichtungen in den vergangenen Wochen die Trainingsbeteiligung bei der DJK, was sich auch in den Ligaspielen wiederholen könnte.
So fehlt möglicherweise gegen Huchting Abwehrspieler Yusuf Demir aus beruflichen Gründen. „Wir haben gegen Huchting aber den Vorteil, dass wir auf dem kleinen Kunstrasenplatz die Räume eng machen können“, verbreitet Wolfgang Stedtnitz etwas Optimismus vor der Auftaktpartie.
1. FC Burg: Dieses Mal, so hofft man beim 1. FC Burg, soll es eine komplette Spielzeit werden. „Ich gehe davon aus, dass wir keine coronabedingte Pause oder sogar einen Saisonabbruch bekommen werden“, sagt Burgs Trainer Sascha Steinbusch. „Der Aufwand, die Mannschaft wieder auf einen guten Leistungsstand zu bringen, ist zu groß. Dann würden wir um den Lohn unserer Mühen gebracht.“
So durfte sich der Burger Übungsleiter nämlich nach den sieben Punktspielen der vergangenen Saison gefühlt haben, als die Mannschaft vom Grambker Sportparksee auf dem dritten Tabellenplatz und damit sogar aussichtsreich im Rennen um einen möglichen Bremen-Liga-Aufstieg lag. Darum geht es dieses Mal primär sicher nicht, „wir wollen uns im oberen Mittelfeld einordnen“, gibt Sascha Steinbusch zu Protokoll.
Vom Personal her betrachtet sollte dieses Saisonziel durchaus realistisch sein. „Wir sind auf allen Positionen doppelt besetzt, wenn alle gut dabeibleiben“, freut sich Sascha Steinbusch über die Kontinuität, sowohl im Spielerkader als auch auf der Trainerbank. „Wir konnten uns punktuell verstärken, ich sehe uns da auf einem guten Weg“, so Sascha Steinbusch weiter. Das Auftaktprogramm hat es für den 1. FC Burg allerdings in sich. Zunächst geht es an diesem Sonnabend zum TSV Hasenbüren (14 Uhr), dann sind Woltmershausen (H), Tura (A), Huchting (H) und VfL 07 Bremen (A) die nächsten Kontrahenten.
SV Türkspor: Ausgerechnet TuSpo Surheide. Einen dickeren Brocken als den von vielen Landesliga-Trainern genannten Meisterschaftsfavoriten hätte der SV Türkspor zum Saisonauftakt (Sonntag, 15.30 Uhr, Burgwall) nicht erwischen können. Neu-Trainer Bayram Özkul kann den Anpfiff trotzdem gar nicht erwarten. „Von mir aus kann es losgehen“, sagte er nach dem siegreichen Pokalauftritt bei der SG Bremen-Ost. Allerdings musste der Erfolg mit der Fuß-Verletzung von Fatih Subasoglu teuer bezahlt werden.
„Bei den Jungs ist eine positive Stimmung, auch wenn wir im Pokal als favorisierte Mannschaft erst in der zweiten Halbzeit unser Können gezeigt haben“, gibt Bayram Özkul zu Protokoll. Er möchte immer, wenn es geht, Punkt für Punkt für den Klassenerhalt sammeln, mehr soll mit der neu zusammengestellten Mannschaft erst einmal gar nicht angestrebt werden. Özkul selbst möchte wegen seiner andauernden Rückenbeschwerden die Fußballstiefel selbst lieber nicht mehr schnüren und nur noch die Trainerfunktion wahrnehmen. Man darf auf das erste Ergebnis gegen die Top-Mannschaft aus der Seestadt gespannt sein.
SV Grohn: „Mit einem angestrebten Platz in der ersten Tabellenhälfte haben wir unser Saisonziel deutlich nach oben korrigiert im Vergleich zu den letzten Jahren. Ich bin hier in Grohn in den letzten drei Jahren ja auch angetreten, um etwas aufzubauen. Deshalb wollen wir jetzt mehr“, sagt SVG-Spielertrainer Jan-Philipp Heine.
Gleich im ersten Spiel gegen den Nordrivalen SV Lemwerder (Sonntag, 15 Uhr, Oeversberg) müssen die „Husaren“ nun Farbe bekennen. Und das, nachdem sie beim Pokalaus in Weyhe gleich den ersten Dämpfer in der Saison erhalten hatten.
„Bis zum Abschlusstraining war alles gut bei uns“, gerät Jan-Philipp Heine auch im Rückblick auf das vergangene Wochenende noch ins Grübeln. Dann fehlte komplett die Spannung, und wir haben völlig zurecht verloren und können uns wie Lemwerder auch jetzt voll auf die Liga konzentrieren“, so Heine. Zuvor hatten die Grohner bei zwei Sportwochen kein Spiel verloren – gegen Lemwerder müssen sie nun zeigen, ob die Klatsche in Weyhe nur ein unglücklicher Ausrutscher war.
SV Lemwerder: Der ebenfalls im Pokal beim ATSV Sebaldsbrück mit einer hohen Niederlage ausgeschiedene SV Lemwerder weiß noch so gar nicht, wo er steht. Nur wenige Testspiele in der Saisonvorbereitung, die Urlaubsphase und dann noch der Rückzug von Fabian Wilshusen als Spielertrainer lassen zurzeit noch einige Fragezeichen hinter dem Leistungsvermögen der Niedersachsen erscheinen.
Fabian Wilshusen ist momentan beruflich wie privat sehr eingespannt und überlässt das Coaching komplett Waldemar Gilmut. Allerdings steht Wilshusen als Spieler weiter zur Verfügung. Waldemar Gilmut weiß, dass er vor einer knallharten Saison mit dem SV Lemwerder steht und dass seine Spieler viel investieren und um jeden Punkt kämpfen müssen.
„Aber es ist alles möglich, auch in Grohn zum Auftakt“, sagt Gilmut. Es folgt ein Heimspiel gegen die DJK Germania Blumenthal, spätestens dann möchte Waldemar Gilmut Zähler auf dem Konto stehen haben. „Wenn wir unsere Leistung abrufen, unser Bestes geben und unsere Chancen nutzen, werden wir Punkte holen. Dann kommen wir möglicherweise in einen Flow und holen uns Selbstvertrauen“, lautet der Plan des Trainers für die Mission Klassenerhalt.
Mit dem 20-jährigen Nico Seidler vom SV Brake konnten die Lemwerderaner übrigens in den letzten Tagen noch eine Verstärkung verpflichten und sich breiter aufstellen. „Wir hatten ja vor der Saison den Wunsch, weiter in der Landesliga zu spielen, und dafür benötigen wir jetzt einfach jeden“, ergänzte Waldemar Gilmut.