In Vegesack ist die nächste Gruppe aktiv geworden, um die Strandlust in ihrer jetzigen Form zu retten. Der in Gründung befindliche Verein "Rettet Vegesack maritim" will den Bremer Senat auffordern, die kulturelle, historische und maritime Identität des Stadtteils zu bewahren. Die geplante Wohnbebauung auf dem Areal des Traditionshotels lehnt der Verein ab. "Die Umgebung der Strandlust ist einer der schönsten Orte Bremens, ein Edelstein", sagt Andreas Groß, der gemeinsam mit Ernst-Ludwig Neuenkirchen den Vereinsvorsitz anstrebt. Das Areal präge den Stadtteil und sei angesichts seiner herausragenden kulturellen und historischen Bedeutung für die Lebensqualität seiner Bürgerinnen und Bürger unverzichtbar.
Deshalb wird der Verein den Senat anschreiben und auf den bestehenden Bebauungsplan für das Strandlustgelände pochen, der dort Hotel- und Gastronomie vorsieht. Der jüngst von der Baudeputation beschlossene vorhabenbezogene Bebauungsplan samt beschleunigtem Beteiligungsverfahren müsse zurückgenommen werden. "Wir streben an, dass das im künftigen Koalitionsvertrag verankert wird", sagt Groß.
Der Verein setze sich dafür ein, dass die bestehenden Bäume und Grünflächen erhalten blieben und auch der Biergarten. Dieser sei als Synonym für das Wohlfühlareal zwischen Hafen und Gläserner Werft zu verstehen. "Wir setzen auf echte Bürgerbeteiligung und werden, sobald die Pläne ausgelegt werden, unsere Widersprüche formulieren", sagt Neuenkirchen. Ausdrücklich wolle sich der Verein nicht gegen Veränderungen sperren. Vorstellbar sei daher auch ein kleinteilige gestaltete Bebauung. Man könne über alles reden. Aber das müsse auch getan werden und keine vollendeten Tatsachen geschaffen werden.