Sturmtief "Zoltan" sorgte vielerorts für Überschwemmungen. Auch Bremen-Nord war betroffen. Zwar konnten Mitarbeiter des Deichverbandes die Sturmflut weitestgehend abwehren, dennoch richteten die Wassermassen Schäden an. Probleme bereitete laut Feuerwehr zudem der hohe Grundwasserspiegel. Eine Bilanz.
Tiefgarage des Kontors geschlossen
Mit diesem hat das Kontor-Einkaufszentrum zu kämpfen. Der hohe Grundwasserspiegel führte in der Region dazu, dass sich in Kellerräumen Wasser ansammelte. Auch die Tiefgarage des Kontors war betroffen. "Das Gebäude ist zwar hochwassergesichert, wir vermuten, dass das Wasser aufgrund des hohen Stands der Lesum seinen Weg durch das Fundament gesucht hat", sagt die regionale Center-Managerin Anne-Kathrin Hilse.
Bislang kann sie das Ausmaß der Schäden nicht einschätzen. "Wir warten noch auf die Gutachter und die Elektrik", sagt Hilse. Aber sie gehe davon aus, dass nichts Größeres beschädigt sei. Es soll sich lediglich um einen Wasserschaden handeln. Die Elektrik sei nicht betroffen. "Wir hoffen darauf, dass wir die Tiefgarage am Wochenende freigeben können. Aber noch müssen wir abwarten, was die Gutachter sagen", sagt sie.
Stadion Vegesack
Die Sportanlage am Vegesacker Bahnhofsplatz ist dagegen stark von den Überschwemmungen betroffen. Im Stadion, dem Kunstrasenplatz sowie den Umkleiden und Containern stand das Wasser bis zu 30 Zentimeter hoch. Hans-Bernhard Siems, erster Vorsitzender des SG Aumund-Vegesack (SAV), sagt: "So hoch kam das Wasser noch nie. An den Containern und Umkleidegebäuden ist ein immenser Schaden." Zudem sorgt sich Siems um den Kunstrasen. "Pro Quadratmeter waren dort 21 Kilogramm Quarzsand aufgeschüttet, ich kann mir nicht vorstellen, dass das den Wassermassen standgehalten hat." Noch kann er keine Einschätzung treffen, wie hoch der Schaden ist. Die Begehung steht noch aus.
Die stellvertretende Sprecherin des Senators für Inneres und Sport, Karen Stroink, kündigt an: "Man werde das exakte Ausmaß unter Beteiligung einer Fachfirma in der kommenden Woche ermitteln."

Am Mittwoch steht das Wasser noch vor dem Kunstrasenplatz.
Museum Schloss Schönebeck
Auch im Museum Schloss Schönebeck sorgte der Sturm Zoltan für eine Überflutung. Bereits vor Weihnachten soll es einen Wassereinbruch im Untergeschoss des Schlosses gegeben haben, berichtet der Museumsleiter Klaus Gawelczyk. "Durch den hohen Grundwasserspiegel stand in einigen Räumen der Boden unter Wasser. Das Untergeschoss des Schlosses ist bis auf Weiteres für den Publikumsverkehr gesperrt. Dies betrifft auch den Kunstkeller und die Schlossküche", sagt er. Dadurch musste das Museum die derzeitige Ausstellung im Keller beenden und die Objekte bergen. Auch die Märchenstunde am Sonntag falle aus. "Wann das Untergeschoss wieder geöffnet werden kann, ist derzeit noch unsicher. Teile der elektrischen Anlage müssen überprüft werden."
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Entwarnung für Vegesack
Um die Weihnachtszeit mussten einige Spundwände in Vegesack geschlossen werden, jedoch hat der Deichverband das Protokoll des Hochwasserschutzplanes abgearbeitet und: "alles hat bestens funktioniert", so Levin. Hinzu kommt, dass während der Flut-Abwehr der Deichverband die Spundwände kontrollieren konnte. "Das geht nur, wenn wir einen Hochwasserstand haben", sagt Levin. "Und die Spundwände sind in bester Ordnung. Wir mussten nur Kleinigkeiten nachbessern."
Levin konnte zudem Entwarnung für die nächsten Tage geben. "Bis Sonntag ist in Vegesack kein Hochwasser zu erwarten". Der Wasserstand werde die kritische Grenze von 4,20 Metern nicht erreichen. Längerfristig könne der Deichverband die Situation nicht einschätzen. "In Vegesack funktioniert alles. Jetzt müssen wir den Fokus auf die Wümme legen."
Der Sprecher der Feuerwehr, Michael Richartz, bestätigt, dass es in Vegesack keine kritischen Wasserstände gibt. Die Feuerwehr in Bremen sorge sich vielmehr um den hohen Grundwasserspiegel. "Es ist der höchste gemessene Grundwasserspiegel", sagt Richartz.