War das schon der sichere Klassenerhalt für den SV Grohn? In einem bis zur letzten Sekunde spannenden Landesliga-Spiel setzten sich die Nordbremer mit 3:1(2:1) beim BSC Hastedt durch und haben damit die Tür zu einer weiteren Saison in der zweithöchsten Bremer Fußball-Staffel weit aufgestoßen. Die endgültige Entscheidung brachte dabei der Treffer von Benjamin Samorski, der in der siebten Minute der Nachspielzeit das 3:1 erzielte. Vollständige Sicherheit dürfte es wohl erst geben, wenn auch das kommende Derby beim SV Türkspor gewonnen wird. Für den Grohner Co-Trainer war dieser Sieg in doppelter Hinsicht wichtig. "Wir wollten diese drei Punkte, vor allem auch, um Hastedt im Endspurt nicht noch einmal stark zu machen", sagte Nevzat Tokatli.
Bis der dritte Sieg in Folge jedoch eingefahren war, mussten die Grohner besonders in der zweiten Hälfte aber noch zittern. Dabei lief es für sie zunächst bestens. Auch ohne Spielertrainer Jan-Philipp Heine, der kurzfristig ausfiel, sowie ohne Muhammet Özkul und Jannis Kurkiewiecz, dauerte es am Hastedter Osterdeich gerade einmal sieben Minuten, bis der nach seiner Sperre zurückgekehrte Kapitän Milan Meyer nach einem schnellen Angriff über die linke Seite die 1:0-Führung markierte. Nur zehn Minuten hätte es durchaus bereits 2:0 stehen können, doch Schiedsrichter Claude Kenfack verwehrte den Grohnern einen klaren Handelfmeter, als Hastedts Krenar Mjekiqi der Ball im eigenen Strafraum deutlich sichtbar mit dem Unterarm gespielt hatte.
Fortan wähnten sich die Nordbremer permanent benachteiligt und hatten Mühe, sich auf den eigentlichen Gegner zu konzentrieren. Dennoch hatten sie wenige Minuten später durch Ismail Zivoli die passende Antwort parat, der einen wunderbar getimten Steckpass von Aydin Sezer zum 2:0 nutzte (22.). Die erste Hälfte gehörte damit eindeutig den Grohnern. Mit der zweiten, höchst umstrittenen Entscheidung auf Foulelfmeter glichen die Gastgeber jedoch noch vor der Pause aus. Der abwehrstarke Kevin Kujawa soll davor den baumlangen Mjekiqi im Strafraum zu Fall gebracht haben und Mohamed Fakhro ließ sich diese Chance zum Anschlusstreffer nicht entgehen (43.).
Nach der Pause setzten die Hastedter komplett auf Angriff, wechselten mit Ali Cetin und Serkan San zwei frische Offensivkräfte ein und drängten die Grohner immer mehr in die Defensive. Ihrem Aufbau fehlten zwar Ordnung und Struktur, doch Grohns Hintermannschaft, in der auch Landing Sanneh überzeugte, hatte ordentlich zu tun, die vielen langen Bälle in den Strafraum unter Kontrolle zu bringen. Mit vereinten Kräften gelang ihnen dies jedoch immer wieder, zudem stand mit Batuhan Celik ein starker Keeper zwischen den Grohner Pfosten, der in höchster Not gegen einen Mjekiqi-Kopfball und gegen den frei stehenden Ali Cetin rettete. Nevzat Tokatli brachte jetzt frische Kräfte. Auf der linken Seite sollte Mohamd Almahraji durch sein Tempo Druck machen, auf der anderen Seite Enoch Damailare Olarewaju und Edin Mehmedi. Dies brachte Entlastung gegen die fortwährenden Angriffsversuche der Hastedter. Mit der letzten Aktion der endlos scheinenden Nachspielzeit leitete ein Olarewaju-Solo über rechts das erlösende 3:1 durch Benjamin Samorski ein.