Zum Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag, 10. September, können in Bremen-Nord zahlreiche Gebäude und Orte besichtigt werden. Auch ein schwimmendes Denkmal öffnet an diesem Tag für Gäste: Die "Bremen", ein ehemaliger Seenotkreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), lädt von 10 bis 18 Uhr im Vegesacker Hafen zum Open Ship.
Der Versuchskreuzer steht seit dem Jahr 2013 unter Denkmalschutz. Das Schiff spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Seenotrettungswesens. Die Konzeption des Schiffs in den 1950er-Jahren bedeutete einen großen Fortschritt. Die „Bremen“ wurde 1931 als Motorrettungsboot unter dem Namen „Konsul Kleyenstüber“ bei der Friedrich-Lürssen-Werft gebaut. Anfang der 1950er-Jahre beschloss die DGzRS, einen neuen Seenotkreuzer mit Tochterboot zu entwickeln.
1953 baute die Lürssen-Werft die „Konsul Kleyenstüber“ zum Versuchskreuzer um, das Schiff bekam den Namen „Bremen“. Neue Konstruktionsmerkmale wie ein sogenanntes Walfischdeck, Unsinkbarkeit und die Fähigkeit zum selbsttätigen Wiederaufrichten nach einer Kenterung wurden erstmals mit der „Bremen“ erprobt. Markante Merkmale des neuen Schiffstyps waren der turmartige Aufbau und ein Tochterboot, das in der Heckwanne mitgeführt wurde. 1965 wurde das Schiff außer Dienst gestellt und 1970 von einem Hamburger Bauunternehmer gekauft und als Motorjacht genutzt. Seit 2013 liegt die "Bremen" in Vegesack und wurde seither Schritt für Schritt wieder in den Zustand ihrer Zeit als aktiver Seenotkreuzer zurückgebaut.