Eine ungewohnte Szenerie prägte zuletzt die Albrecht-Roth-Straße in Vegesack. Manch' ein Passant nahm Notiz von den vielen am Straßenrand geparkten Caravans und ging weitgehend unbeeindruckt seiner Wege. Ein Blick auf die Garderoben-Wagen hätte vielleicht das Interesse geweckt. Denn die Namenschilder "Liv Moormann" oder "Linda Selb" offenbarten, was hier im Gange war: Es wurde der übernächste Bremen-Tatort gedreht. Liv Moormann (gespielt von Jasna Fritzi Bauer) und Linda Selb (Luise Wolfram) ermitteln im Bremer TV-Krimi.

Tatort-Dreh in Vegesack: Jasna Fritzi Bauer, Regisseurin Anne Zohra Berrached und Luise Wolfram (v.l.n.r.)
Von ihnen war allerdings nur wenig zu sehen. Zwar knatterte an der Ecke Schulkenstraße und Albrecht-Roth-Straße ein Stromaggregat. Es lieferte Strom unter anderem für die lichtstarken Scheinwerfer, die abends die Fassade eines Gebäudes auf dem Areal des ehemaligen Hartmannstifts ausleuchteten. Ansonsten offenbarte sich dem geneigten Betrachter nur der Blick hinter die Kulissen. In einem Wagen ging eine Waschmaschine ihrem Dienst nach. Auf einem silbrig-runden Wohnanhänger stand Hollywood zu lesen. Dort hatte ein Cateringdienst seinen vorübergehenden Standort. Gedreht wurde vornehmlich im Innenraum.

An der Albrecht-Roth-Straße hatte die Filmcrew die Fahrzeuge aufgereiht.
Unter dem Arbeitstitel "Tatort: Das Ende der Zuversicht“ nahmen Filmcrews im Auftrag von Radio Bremen zwei Hauptmotive des Films auf. In der Albrecht-Roth-Straße waren für den Dreh einerseits das Wohnhaus des vom Opfer getrenntlebenden Ehemannes Thomas Kramer (gespielt von Matthias Matschke) und dessen schwangerer Freundin (Milena Kaltenbach) angesiedelt. Andererseits befand sich für die Geschichte dort auch die Wohnung des Nachbarn des Opfers, Gernot Schaballa (gespielt von Aljoscha Stadelmann).
Darum geht es in dem Bremen-Tatort
Gestartet waren die Dreharbeiten für den Bremen-Tatort, der im Sommer 2022 im Ersten ausgestrahlt werden soll, Ende Oktober. Darum wird es gehen: Die Bremer Kommissarinnen haben es auf den ersten Blick mit dem Selbstmord einer psychisch Kranken zu tun. Nach einem Wohnungsbrand wird die Leiche einer Frau gefunden – in einem verschlossenen Schlafzimmer im Hochzeitskleid, auf der Wand die kryptische Nachricht, der Teufel spreche durch die Wände und wolle jemanden holen. Es stellt sich heraus, dass die kleinen Töchter der Frau nach der Schule verschwunden und unauffindbar sind. Was ist den Mädchen widerfahren? Hat sie „der Teufel“ geholt? Den Ermittlerinnen wird klar, dass der Tod der Frau nicht das einzige Unglück bleiben wird, wenn sie nicht schnell reagieren. Es ist ein Lauf gegen die Zeit, denn Zeugen sterben, bevor die Kommissarinnen ihre Fragen stellen können. Liv Moormann muss sich ihren Dämonen stellen, um gemeinsam mit Linda Selb herauszufinden, wer der Teufel ist. Nur so können sie die verschwundenen Kinder finden.

An der Albrecht-Roth-Straße sind Szenen für einen der kommenden Bremen-Tatorte gedreht worden.
Das Buch hat Martina Mouchot geschrieben. Regie führt Anne Zohra Berrached. Der „Tatort: Das Ende der Zuversicht“ (Arbeitstitel) wird von der Bremedia Produktion im Auftrag von Radio Bremen für die ARD produziert. Die Dreharbeiten dauern voraussichtlich bis zum 24. November, finden aber auch in der Bremer Innenstadt, im Hafen und in Oberneuland statt.