Verletzungspech kommt immer ungelegen. Den Verbandsliga-Herren des Beckedorfer TC haben nun gleich zwei Knieproblematiken am dritten Spieltag einen Strich durch die Rechnung im Kampf um eine Spitzenposition gemacht. Denn bei der 2:4-Niederlage beim TC Lilienthal musste nicht nur weiterhin der an Position drei gelistete Ludwig Schlätzer nach einem operativen Eingriff ersetzt werden, sondern zudem der an zwei spielende Mannschaftsführer Kendan Bruns.
"Ich habe Schmerzen im Kniebereich beziehungsweise in der Kniekehle und kann mein Bein nicht schmerzfrei anwinkeln. Treppensteigen war schon eine Hürde die Woche über, da sind schnelle Richtungswechsel im Tennis nicht denkbar gewesen", erklärte "Kenny Bruns", der darauf setzt, dass die Beschwerden nach der bis Mitte Juni dauernden Punktspielpause beseitigt sind und er beim TV Rot-Weiß Bremen wieder auflaufen kann. In den Einzeln holten die ersatzgeschwächten Beckedorfer immerhin zwei Punkte, in den Doppeln waren sie bei der Suche nach der zumindest einen Punkt sichernden Aufstellungsvariante dann stark eingeschränkt.
Der an Position zwei aufgerückte Yannek Richter gab den ersten Satz gegen den um knapp zwei Leistungsklassen besser eingestuften und sehr lang sowie druckvoll spielenden Lilienthaler Elias Stankowitz recht glatt ab, kam im zweiten aber deutlich besser in die Ballwechsel und gestaltete ihn enger. "Im Tiebreak hat ein wenig das Matchglück gefehlt", erklärte Kendan Bruns. Beckedorfs Lukas Fierek (Position 4) erwischte zwar einen guten Start, doch die durchaus mögliche 3:0-Führung wehrte Johannes Gildemeister mit starken Aufschlägen sowie Vorhandschüssen ab und verbuchte für sich ein 2:1. "Leider war da die Luft etwas raus", stellte Kendan Bruns fest. Lukas Fierek stand sich dabei mit übermäßig vielen Doppelfehlern auch ein wenig selbst im Weg.
Ein Sahne-Tag von Tuckermann
Nach dem 0:2-Rückstand waren Spitzenspieler Maximilian Schwier und der aus der aus der zweiten Mannschaft aufgerückte Lukas Tuckermann nicht nur gefragt, sondern standen auch unter Druck. Und hielten stand. BTC-Topmann Maximilian Schwier besaß zwar zunächst in jedem Spiel Spielbälle, musste sich gegen Jamie Vonmetz aber mit einem 4:4 begnügen. Dann forcierte der Beckedorfer die Netzattacken und schnappte sich den Satz. Das 0:1 im zweiten Satz sollte der einzige Spielverlust bleiben, vor allem auf die extrem flachen Slicebälle von Maximilian Schwier fand der Lilienthaler keine passende Antwort mehr. Über die zum 2:2 führende Vorstellung von Lukas Tuckermann stimmte der BTC-Spielführer ein Loblied an: "Lukas hatte einen Sahne-Tag erwischt. Er hat aggressiv, clever und mit viel Selbstvertrauen gespielt. Die Fehlerquote war gering und mit der Vorhand hat er viele Winner erzielt." Im ersten Durchgang genügte gegen Zeki Min Celikkilic ein Break, im zweiten verlor er einmal seinen Aufschlag, holte ihn sich aber zurück und es ging in den Tiebreak. Dort konnte sich Lukas Tuckermann auf seine unangenehmen Kick-Aufschläge verlassen, zwei Satzbälle abwehren und als Sieger vom Platz gehen.
In den Doppeln legte Lilienthal personell nach und bot mit Yannick Staschen, der ehemaligen Nummer 70 des DTB, an der Seite von Gildemeister ein Ass auf. Trotz einer ordentlichen Leistung gab es für Maximilian Schwier und Lukas Fierek gegen die aufschlagstarken Kontrahenten nichts zu holen. Anders das Geschehen auf dem Nachbarplatz. Dort ließen sich Yannek Richter und Lukas Tuckermann von einigen engen Situationen gegen sich nicht entmutigen und rafften sich nach dem 2:6, 0:4 gegen Stankowitz/Celikkilic auf. Laut Kendan Bruns hat es beiden "Klick" gemacht und eine quasi fehlerfreie Phase eingeläutet. Über 4:5 siegte das BTC-Duo mit 7:5. Im engen Match-Tiebreak legten die Lilientaler nach dem 6:7 mit vier Punkten in Folge eine Schippe zum 10:7 drauf und wendeten das Remis gegen den Beckedorfer TC ab. Somit führen sie das Verbandsliga-Klassement mit 6:0 Punkten an.