Am Sonnabendnachmittag sah es eine Zeit lang so aus, als sollte sich die einigermaßen festgefahrene Situation im Abstiegskampf der Tischtennis-Bezirksoberliga West der Herren zugunsten der auf einem direkten Abstiegsplatz stehenden SG Aumund-Vegesack ändern. Denn der direkte Konkurrent TV Oyten, der den von den Nordbremern begehrten Relegationsplatz acht einnimmt, geriet beim Schlusslicht Buxtehude in Bedrängnis und musste ins Schlussdoppel. Letztlich gewann Oyten 7:9 und wahrte beim leichteren Restprogramm den Ein-Punkt-Vorsprung auf die SAV. Die wiederum hatte sich am Freitagabend deutlich glatter mit 9:2 gegen Buxtehude behauptet.
Besseres Spielverhältnis
In die für beide Teams noch zwei ausstehenden Partien geht die SAV also mit einem Rückstand von einem Zähler, aber dem deutlich besseren Spielverhältnis (+2 gegenüber -12). Klingt machbar, doch bei näherer Betrachtung ändert sich das Bild. Denn während es die SAV im Stadtderby noch mit dem Tabellensechsten ATSV Habenhausen II und dem Vierten MTV Elm zu tun bekommt, hat der TV Oyten noch den Joker TSV Otterndorf (Tabellenvorletzer) im Ärmel und muss ebenfalls gegen Elm ran. Es sieht also danach aus, dass die SAV mindestens noch drei Punkte benötigt. So weit die Ausgangslage.
Eine Ausgangslage, in der sich die Spieler des TV Oyten zunächst einmal in der Beobachterrolle befinden. Denn während ihre Partien gegen Otterndorf und Elm erst am 15. beziehungsweise 23. April austragen werden, ist die SAV bereits am Freitag, 18. März, 20.15 Uhr, gegen Habenhausen im Heimspieleinsatz und tritt eine Woche später beim MTV Elm an. Vorlegen lautet also das Motto. "Wir geben alles, wir versuchen das, Chancen sind noch da", gibt sich Marcus Kunte kämpferisch und ergänzt: "Wir können beide gewinnen." Gegen Elm war das den Vegesackern im Rahmen einer bärenstarken Vorrunde gelungen, mit Blick auf Habenhausens Zweite kann immer was gehen, denn die Aufstellung des ATSV gleicht einer Wundertüte.
Dass die Vegesacker möglicherweise einen Monat darauf warten müssen, ob sie direkt abgestiegen sind oder doch in die Relegation gehen, erklärt sich dadurch, dass die Spieltermine nicht direkt vorgegeben, sondern vereinbart werden. Diesbezüglich erklärt SAV-Spielführer Marcus Kunte: "So lange ich Mannschaftsführer bin, lege ich die Spiele immer so, dass wir vor meinem Geburtstag durch sind." Das bedeutet: Ab 7. April wird also möglichst nicht mehr gespielt.
Zum Spiel der SAV gegen Buxtehude: An der einen oder andere Stelle mussten sich die Gastgeber schon strecken, um zu diesem deutlichen Ergebnis zu kommen. So gingen das Doppel von Tobias Burkhardt und Marcus Kunte sowie das Einzel von Spitzenspieler Jakob Guzmann über fünf Sätze. Guzmann, der keinen guten Tag erwischt hatte, holte dabei gegen den Jugendlichen Lukas Mehrkens im vierten Satz einen 4:9-Rückstand auf, im fünften ging es für ihn über ein 6:9 und 8:10 zum 13:11. "Da ist Jakob gerade noch einmal von der Schippe gesprungen", stellte Marcus Kunte fest. Zuvor hatte Guzmann das Doppel an der Seite von Torsten Kück mit 2:3 abgegeben. Kück zeigte sich in seinem Einzel ebenso nervenstark wie Guzmann und holte sich den dritten und vierten Durchgang mit 16:14 sowie 14:12 in der Verlängerung. Neben Jakob Guzmann kam auch der Zweier Tobias Burkhardt in den Genuss, zwei Einzel spielen zu dürfen. Er nutzte die Gelegenheit und polierte seine Bilanz auf. Gegen Lukas Mehrkens, gegen den Jakob Guzmann ja beinahe gestolpert wäre, machte Tobias Burkhardt beim 11:5, 11:9, 11:4 kurzen Prozess.