Ein Vierteljahrhundert lang schwebte das Damoklesschwert über ihnen. Erst 2021 konnten die Aktiven der Tennisabteilung des TV Grohn aufatmen. In der Gewissheit, dass sie nicht, wie befürchtet, eines Tages ihre Anlage auf dem Oeversberg in Grohn verlassen müssen. Und seitdem, so der Chef der Abteilung, Werner Korte, lautete das Ziel, eine Ganzjahres-Tennisanlage für die 105 Mitglieder der Tennissparte des insgesamt 405 Mitglieder zählenden Vereins zu realisieren. Offiziell eingeweiht werden soll sie am 8. August.
Bis 2021 mussten einige Vereine, die auf dem Oeversberg zu Hause sind, den Abschied von ihren Sportstätten befürchten. Grund: Die einstige Jacobs-University, beheimatet auf dem ehemaligen Militärgelände an der Friedrich-Humbert-Straße, hätte bei Expansionsvorhaben Zugriff auf einen Teil des Oeversbergs gehabt. Diese Befürchtung besteht nicht mehr, seitdem die Privatuni zur Constructor University wurde und auf das Oeversberg-Gelände verzichtet hat.
Und deshalb habe man für die Zukunft planen können, erklärt Werner Korte. Konkret: Weil die Tennisabteilung keine eigene Halle besitzt, sollte die eigene Außenanlage im Idealfall, also wenn das Wetter es zulässt, nicht nur von Anfang Mai bis Ende September, sondern das gesamte Jahr über für den Sportbetrieb genutzt werden können.
Voraussetzung dafür war der Bau eines neuen Tennisplatzes. Rund drei Zentimeter tief musste die bisherige Spielfläche nach den Worten von Korte abgetragen und mit einer neuen Decke aus Ziegelsplit beklebt werden. Entstanden, so der Vorsitzende der Tennisabteilung, sei ein Belag, auf dem unabhängig vom Wetter das gesamte Jahr Tennis gespielt werden könne. Die Mitglieder des TV Grohn sind also künftig nicht mehr gezwungen, ihren Sport, wie bisher, von Ende September bis Ende April in einer Halle auszuüben und für deren Nutzung Gebühren zu zahlen.
Voraussetzung für den ganzjährigen Betrieb auf dem vereinseigenen Gelände war aber nicht nur eine neue wetterfeste Spielfläche, sondern darüber hinaus die Installation einer Flutlichtanlage, um im Frühjahr, Herbst und Winter auch in den Abendstunden aufschlagen und den Ball sichtbar übers Netz befördern zu können.
Der neue Ganzjahres-Tennisplatz des TV Grohn hat nach Kortes Worten rund 74.000 Euro gekostet. 52.000 Euro habe der Verein vom Sportamt erhalten und darüber hinaus 5000 Euro aus dem Globalmittel-Topf des Vegesacker Beirats. Die restliche Summe, so der Chef der Grohner Tennissparte, sei aus der Vereinskasse beglichen worden. Korte verhehlt zudem nicht, dass der Bau des neuen Tennisplatzes noch ein gutes Stück teurer geworden wäre, hätten Vereinsmitglieder keine erhebliche ehrenamtliche Arbeit investiert.
Inzwischen können die Tennisspielerinnen und -spieler des TV Grohn ihren Sport auf der neuen Anlage ausüben. Die offizielle Einweihung im August ist für den späteren Abend geplant: ab 21 Uhr. „Damit die Gäste einen Eindruck von dem Wert der neuen Sportanlage unter Flutlicht bekommen“, so Korte.