Eine Chefin, ein Vize – damit ist es jetzt bei der Nordbremer SPD vorbei. Der Unterbezirk wird ab sofort von einer Doppelspitze geführt. Vorsitzende Ute Reimers-Bruns ist seit Donnerstag offiziell Co-Vorsitzende. Und Stellvertreter Niels Heide jetzt Co-Vorsitzender. Vier Jahre war Reimers-Bruns allein die Nummer eins. Und er fast genau so lange die Nummer zwei. Seit dem vergangenen Parteitag ist ihr Teamwork nun ein anderes.
Dass jetzt zwei beim Unterbezirk gleichberechtigt das Sagen haben, kann man inzwischen auf der Homepage der Nordbremer SPD sehen. Unter der Kategorie Vorstand ist das Co bei der Chefin und dem Chef seit Ende der Woche dazugekommen. Und auch zu lesen, wer die Führung übernimmt, wenn Reimers-Bruns und Heide mal nicht da sind: Kirsten Löffelholz. Die frühere Beisitzerin ist jetzt die neue stellvertretende Vorsitzende.
Reimers-Bruns sagt, dass der Vorstand jetzt so ist, wie er immer sein sollte: halb-halb. Ihm gehören genauso viele Frauen wie Männer an. Nämlich jeweils fünf. Und jeder Nordbremer Stadtteil stellt, wenn man so will, eine Führungskraft. Reimers-Bruns kommt aus Blumenthal, Heide aus Burglesum und Löffelholz aus Vegesack. Gerechter, findet die Co-Vorsitzende, hätte die Aufteilung kaum sein können. Auch nicht, was die Altersstruktur angeht.
Nach den Worten von Reimers-Bruns steht Heide für die jüngeren Mitglieder, sie für die älteren und Löffelholz für alle dazwischen. Die Co-Chefin ist 59, der Co-Chef 24. Ihr zufolge war es schon länger geplant, dass die Spitze eine doppelte Spitze wird und sich die unterschiedlichen Generationen in dieser Führungskonstellation wiederfinden sollen. Vor einer Woche hatten die Sozialdemokraten abgestimmt. Konstituiert hat sich der Vorstand aber erst jetzt.
Reimers-Bruns, Politologin, Bürgerschaftsabgeordnete, verheiratet, zwei Kinder, steht für eine bessere ärztliche Versorgung, mehr Kindergartenplätze und weniger Alters- und Kinderarmut. Heide, Student, ledig, setzt sich für mehr Busse und Bahnen, eine Novelle des Förderprogramms Wohnen in Nachbarschaften und eine digitalere Verwaltung ein. Bei der vergangenen Bürgerschafts- und Beiratswahl hatte sie den neunten, er den 48. Listenplatz.