"Es ist Aufbruchstimmung aufgekommen." Mit diesen Worten fasst Jörn Gieschen, Geschäftsführer des Vegesack Marketing, den jüngsten Stadtteilworkshop zusammen. Dieser stellte den nächsten Schritt hin zu einer neuen Standort-Strategie für Vegesack dar. Eingeladen waren 36 ausgewählte Akteure aus Wirtschaft, Politik, Behörden, Kultur, Soziales, Jugend und Einwohnerschaft. In Sechsergruppen sind im Bürgerhaus verschiedene Fragestellungen bearbeitet worden: Angebotsvielfalt und -qualität, Identität, Image, lokale Zusammenarbeit, Aufenthaltsqualität, Erscheinungsbild von Läden, Immobilien und Leerständen, Veranstaltungen und Attraktionen.
Die Teilnehmer waren aufgerufen, positive und negative Aspekte zusammenzutragen. "Am Ende der Erhebung hat sich beides ungefähr die Waage gehalten", sagt Gieschen. Was besonders positiv und was ausdrücklich negativ bewertet worden ist, wollte er nicht sagen. Schließlich sei der angeschobene Prozess noch nicht abgeschlossen. Es liege nun allerdings ein riesiger Fundus an Perspektiven und Meinungen vor. Ergänzt werden diese Einschätzungen durch bestehende Gutachten, Umfragen und Strategiepapiere.
Auf Basis dieser Ergebnisse sollen bei einem zweiten Termin am 13. Juni konkrete Ziele und Strategien entwickelt werden. Begleitet wird das von der Agentur "Stadt + Handel" aus Dortmund. Dann wird eine leicht veränderte Gruppe zusammenkommen. "Wir möchten dann auch Akteure aus der Stadt einbinden, um den Blick etwas zu weiten", blickt Gieschen voraus.
Auch Interessierte, die nicht zum Kreis der zum Workshop eingeladenen Bürger gehören, können sich an dem Strategieprozess beteiligen. Im Internet läuft eine Umfrage (www.vegesack.de/strategie), die neben Bewertungen auch die Möglichkeit von selbst formulierten Antworten vorsieht.
In einem dritten und finalen Workshop schließlich sollen die Erkenntnisse in Aktionspläne umgesetzt werden. „Dann geht es darum, wer was wann wie macht und wie das Ganze finanziert werden soll“, so Jörn Gieschen. Der scheidende Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt formuliert diesbezüglich seine Erwartungshaltung: "Die Teilnehmer des Workshops stellen einen repräsentativen Querschnitt aller maßgeblichen Akteure des Stadtteils dar. Meine Erwartung ist deshalb, dass der Senat die Ergebnisse des Prozesses zielgerichtet umsetzt."