Die Villa Schröder in der Weserstraße steht seit vielen Jahren leer. Der Projektentwickler M-Projekt will das ändern und in der Neorenaissance-Villa mehrere Wohneinheiten errichten. Dafür sollen Anbauten weichen und durch einen Neubau ersetzt werden (wir berichteten). Doch gegen diese Pläne regt sich Widerstand in der Bevölkerung.
Gerechtfertigt sei diese Kritik allerdings nicht, schreibt Olaf Mosel, Geschäftsführer von M-Projekt, in einer Stellungnahme. „Man darf in Bezug auf die Architektur des geplanten Neubauteils der Villa Schröder ja durchaus anderer Auffassung sein, sollte aber nicht den persönlichen Geschmack als die ultimative Wahrheit voraussetzen“, so der Geschäftsführer. Schließlich sei die Architektur Ergebnis eines mehrstufigen Gestaltungsgremiums, an dem das Landesamt für Denkmalpflege, die Senatsbaudirektorin, das Bauamt Bremen-Nord sowie ein externer Architektur-Sachverständiger teilgenommen hätten.
Kritiker des Projektes würden sich unter anderem daran stören, dass die Blickachse zur Weser durch den Neubau schmaler werde. Laut Olaf Mosel sei es allerdings genau umgekehrt. „Keine Rolle spielt es wohl, dass die Villa nach über zehn Jahren Leerstand einer nachhaltigen Nutzung zugeführt wird und sieben Parteien ein neues Zuhause in Vegesack finden werden“, so der Geschäftsführer.
Leerstand keine Option
Dass M-Projekt mit dem Bauvorhaben in der Weserstraße Geld verdienen wolle, sei nicht verwunderlich. „Eine Gewinnerzielungsabsicht ist die Basis eines jeden privaten Unternehmens“, schreibt Mosel.
Die Pläne für die Villa Schröder waren im vergangenen Monat auch Thema im Vegesacker Beirat. Landesdenkmalpfleger Georg Skalecki sprach während der Sitzung von einem Kompromiss. Man habe die Pläne intensiv diskutiert und nicht allen Vorhaben der Investoren zugestimmt. Das Problem der Denkmalpflege sei, dass für solche großen Anwesen heutzutage keine angemessene Nutzung mehr zu finden sei. „Deswegen sind wir auch darauf angewiesen, dass man neue Wege findet für diese Immobilien“, sagte Skalecki. Häuser dürften nicht leer stehen, sondern müssten genutzt werden, so der Landesdenkmalpfleger.
Der Beirat hatte dem Vorhaben grundsätzlich zugestimmt. Allerdings wurde M-Projekt gebeten, die Planungen gemeinsam mit dem Bauamt Bremen-Nord und dem Landesamt für Denkmalpflege zu überarbeiten. Dabei solle das Ziel sein, dass sich der Neubau besser in die vorhandene Bebauung in der Nachbarschaft integriert. Außerdem hat sich das Gremium darauf verständigt, dass der Bauantrag nicht in einem Ausschuss, sondern in einer öffentlichen Beiratssitzung diskutiert wird. Diese Gelegenheit wolle der Beirat nutzen, um erneut Stellung zu den Plänen zu nehmen.