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Carsharing-Angebote in Vegesack Carsharing-Anbieter sehen wenig Potenzial in Fähr-Lobbendorf

Der Vegesacker Beirat hatte sich dafür ausgesprochen, dass eine Carsharing-Station für das geplante Wohngebiet Fährer Flur geprüft wird. Doch die Anbieter glauben dort nicht an einen wirtschaftlichen Betrieb.
08.06.2021, 16:17 Uhr
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Carsharing-Anbieter sehen wenig Potenzial in Fähr-Lobbendorf
Von Aljoscha-Marcello Dohme

An der Straße Fährer Flur entsteht ein neues Wohnquartier mit 16 Reihenhäusern und einer Kindertagesstätte (wir berichteten). Auf Vorschlag des Vegesacker Beirates wurde nun geprüft, ob in diesem Bereich eine Carsharing-Station errichtet werden kann. Doch die Chancen dafür stehen schlecht.

"Auf dem Bremer Markt sind derzeit drei Carsharing-Anbieter aktiv", informierte Rebecca Karbaumer, Referentin für nachhaltige Mobilität bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, den Vegesacker Ausschuss für Straßen-, Verkehrs- und Marktangelegenheiten am Montag. Neben Cambio sei das die Deutsche Bahn mit ihrem Angebot Flinkster sowie das Personal Mobility Center (PMC). "Bei diesen Anbietern habe ich abgefragt, wie sie den Standort einschätzen, mit welcher Nachfrage sie rechnen und ob sie die Möglichkeit sehen, Carsharing wirtschaftlich zu betreiben", so Karbaumer. Dabei habe sich eine negative Bewertung für den Standort Fährer Flur ergeben. Bei einer Einfamilienhaussiedlung sei nicht davon auszugehen, dass ein solches Angebot wirtschaftlich betrieben werden kann.

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Zu dieser Bewertung trage auch bei, dass für das Quartier kein Mobilitätskonzept vorgesehen sei. "Es gibt damit kein Budget, um der Anwohnerschaft zum Beispiel Carsharing-Mitgliedschaften anzubieten, um damit das wirtschaftliche Risiko für die Anbieter zu senken", sagte sie.

Karbaumer wies darauf hin, dass Carsharing in Bremen nicht durch die Stadt gefördert werde. "Die Anbieter müssen sich also auf eigenes Risiko in neuen Gebieten niederlassen", sagte die Behördenvertreterin. Carsharing sei ohnehin kein Geschäftsmodell, mit dem sich große Gewinne erzielen ließen. Die Anbieter müssten deshalb schauen, dass sie zumindest kostendeckend arbeiten könnten.

Dieses Potenzial sehe ein Anbieter jedoch im Bereich der Aumunder Feldstraße. "Dort soll ein Projekt entwickelt werden, für das es bereits Gespräche zwischen der Gewosie und dem Anbieter gab", so Karbaumer. Für diese Station sei auch ein Mobilitätskonzept geplant.

Vegesacks Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt brachte einen weiteren Standort ins Gespräch. "Denkbar wäre eine solche Station auch auf dem Aumunder Marktplatz, der für die Anwohner der Straße Fährer Flur fußläufig zu erreichen ist", erläuterte er. Rebecca Karbaumer sagte dem Gremium zu, den Standort genauer zu prüfen und wolle dafür auch in Kontakt mit den drei Anbietern in der Stadt treten.

Wie Carsharing in innenstadtferneren Gebieten etabliert werden kann, sei im vergangenen Monat auch Thema in der Deputation gewesen. "Dort gab es die Forderung, dass Carsharing finanziell gefördert werden soll", sagte Karbaumer. Im Vordergrund stehe dabei eine Anschubfinanzierung, bis sich eine Station von selbst trage. "Ob es eine solche Förderung gibt, kann die senatorische Behörde allerdings nicht selbst entscheiden. Dafür ist eine politische Entscheidung nötig. Zudem muss es auch Haushaltsmittel geben", betonte die Behördenvertreterin.

Zur Sache

Kaum Angebote im Bremer Norden

Zurzeit zählt das Mobilitätsressort drei verschiedene Anbieter, die in Bremen im Bereich Carsharing aktiv sind. Mit Cambio gibt es allerdings nur ein Unternehmen, das auch nördlich der Lesum Stationen betreibt. Die Standorte befinden sich in der Hindenburgstraße, in der Alten Hafenstraße sowie am Sedanplatz. In Blumenthal gibt es bisher kein Carsharing-Angebot.

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