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Bahnhofsplatz in Vegesack Taubenproblem bleibt ungelöst

Das Taubenproblem in Vegesack hält an. Ein Taubenhaus könnte die Lösung sein, doch die Suche nach einem passenden Standort zieht sich hin. Wird eine Lösung gefunden?
10.01.2024, 18:00 Uhr
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Taubenproblem bleibt ungelöst
Von Björn Josten

Zwischen 150 und 200 Tauben hielten sich nach Auskunft der Bremer Landestierschutzbeauftragten Sibylle Wenzel im letzten Jahr im Umkreis des Vegesacker Bahnhofsplatzes auf. Viele Menschen stören sich nicht nur an dem Kot, den die Vögel hinterlassen, einige fühlen sich auch durch die hohe Anzahl an Tauben belästigt, die auch Krankheitserreger verbreiten können.

Als Mittel, um die Populationen zu reduzieren, haben sich Taubenhäuser oder -hotels bewährt. In ihnen finden die Tauben Brutplätze, doch die Eier der Vögel werden gegen Attrappen ausgetauscht. Damit wird langfristig das Schlüpfen von Küken verhindert.

Wir nehmen das Taubenproblem durchaus ernst.
Marc Brandwein, Bauamt Bremen-Nord

Im Rahmen der Umgestaltung des Vegesacker Bahnhofsplatzes soll ein solches Taubenhaus in die Planungen integriert werden. Doch dazu muss zunächst ein geeigneter Standort ausgemacht werden. Bis heute jedoch kann von einer Lösung des Problems keine Rede sein: „Die Planungen für den Bahnhofsplatz sollen zwar im Sommer abgeschlossen sein, doch bisher wurde keine geeignete Lokalität für das Taubenhaus ausfindig gemacht“, sagt Marc Brandwein von der Stadtplanung im Bauamt Bremen-Nord. Dabei habe die städtebauliche Planung ein Taubenhaus als Interesse angemeldet, so Dirk Hürter, Referatsleiter bei der Bremer Umweltbehörde.

Zwar wurden bisher 18 mögliche Standorte für ein Taubenhaus untersucht, wie zum Beispiel eine Gleisbrache, der Bahnhofsvorplatz oder das Dach der Grohner Düne, doch entweder kam es zur Ablehnung der Eigentümer oder die Eignungskriterien wurden nicht erfüllt.

„Wir nehmen das Taubenproblem durchaus ernst, aber einen konkreten Standort gibt es bisher immer noch nicht“, sagt Marc Brandwein vom Bauamt Bremen-Nord.

Petition wird vorgestellt

Derweil steht das Thema Tauben auch auf der Tagesordnung des Petitionsausschusses des Landes, der am Freitag, 12. Januar, tagen wird. Die Petentin Cornelia Merkel fordert, dass das Land Bremen künftig Tauben-Projekte fördert und bestehende Projekte unterstützt. Unterstützt von 464 Mitzeichnern wünscht sie sich, dass Taubenhäuser, artgerechtes Futter und frisches Wasser bereitgestellt werden. Ehrenamtliche Helfer könnten sich dann darum kümmern, die Gipseier auszutauschen und den Kot zu entfernen. Die Kosten für Tierarztbesuche übernähme das Land Bremen.

In einer Stellungnahme verweist Staatsrätin Silke-Maria Stroth auf ein tierschutzkonformes Taubenkonzept für Bremen und Bremerhaven, welches derzeit von der Landestierschutzbeauftragten und anderen Akteuren erstellt werde. Ziel des Konzeptes ist eine langfristige erhebliche Reduktion der Population sowie kurz- und mittelfristig eine Verhinderung der weiteren Vermehrung. Zudem soll die Situation der Tauben deutlich verbessert werden. Die Stadttauben leben aktuell in unhygienischen Verhältnissen und finden kaum artgerechtes Futter und leiden an Verletzungen. Ein weiteres Ziel des Konzeptes ist eine Entschärfung von Konflikten zwischen Menschen und Tauben.

Keine schnelle Abhilfe

Als Lösungsansätze werden unter anderem die Errichtung von Taubenhäusern, die Bereitstellung von artgerechtem Futter und frischem Wasser sowie der Einsatz von ehrenamtlichen Helfern genannt. Außerdem sollen die Taubeneier gegen Gipseier ausgetauscht werden, der Taubenkot entfernt und verletzte Tauben versorgt werden. Allerdings befinde sich das Konzept noch in der Abstimmung und könne daher nicht im Detail vorgestellt werden.

Die Staatsrätin bezeichnet das Ansinnen der Petentin als nachvollziehbar. Sie gibt allerdings zu bedenken, dass schnelle Abhilfe nicht möglich sei.

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