Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Roman Krimi in Nordbremer Kulisse

Fiktive Figuren, reale Orte - aus diesen Zutaten entwickelte die Nordbremer Autorin Ines Balczun ihren ersten Roman.
10.08.2021, 16:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Christian Pfeiff

Vegesack. Geraubte jüdische Erbstücke, eine Mordserie inmitten des Bremer Nordens, deren Ursachen weit in der Vergangenheit zu suchen sind, Online-Ermittlungen und falsche Fährten: Fast könnte man glauben, dass es sich bei der aktuellen, nunmehr dritten Buchveröffentlichung der Nordbremer Autorin Ines Balczun alias „Ines Allerheiligen“ ein weiteres Mal um einen auf realen Begebenheiten beruhenden Roman handeln könnte –  machte die Autorin zuvor durch zwei autobiographische Tatsachenberichte auf sich aufmerksam.

„Schuld verjährt nicht“ - so der Buchtitel - ist jedoch der erste literarische Ausflug der Autorin ins Reich der Fantasie: „Gewisse historische Begebenheiten sowie die Beschaffenheit der hiesigen Schauplätze habe ich natürlich recherchiert und inspiziert, die Handlung und die handelnden Personen sind jedoch komplett erfunden“, erklärt Balczun, die ihren Mädchennamen Allerheiligen infolge der Geschichte um ihre erste Buchveröffentlichung als Autorinnenpseudonym wählte. Die Schauplätze der Handlung, zu denen unter anderem Wätjens Park, das Schloss Schönebeck und der Bunker „Valentin“ zählen, dürften jedem Nordbremer geläufig sein.

Bei der fiktiven Aufklärung mysteriöser Morde, deren zugrundeliegende Ursache in den dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte zu suchen ist, gewährt die Autorin den Lesern verschiedene Sichtweisen auf die Geschehnisse: „Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der Ermittler, des Täters und auch der Opfer erzählt.“ Für die Autorin nicht nur aus literarischer Sicht ein spannendes Experiment: „Ich bin gespannt auf die Rezensionen, welche der Perspektiven die meisten Sympathien bei den Lesern erzeugt.“

Die Idee zu der Geschichte schlummerte schon länger in der Schublade der Autorin: „Das erste Kapitel habe ich sogar schon vor über zehn Jahren geschrieben, hatte dann aber nicht genug Fantasie, wie die Geschichte weitergehen könnte – zumal ich zu dem Zeitpunkt ja auch noch nie ein Buch veröffentlicht hatte“, erklärt Balczun, die beruflich derzeit in einem Übergangswohnheim der AWO als Flüchtlingshelferin tätig ist.

Beflügelt von der Resonanz auf ihre zuvor veröffentlichten Tatsachenromane  möchte Ines Balczun ihrem lang gehegten Traum eine weitere Chance geben und arbeitet bereits an ihrem nächsten Buch. Das fiktive Schreiben empfindet sie dabei vergleichsweise entspannend: „Die autobiographischen Romane zu schreiben war tatsächlich ziemlich heftig, da viele der Erlebnisse während des Schreibens wieder hochkamen. Selbst bei den Lesungen musste ich bei manchen Passagen immer wieder heftig schlucken“, gesteht die Autorin.

Dass die Ausgangsbasis ihrer Geschichte ebenfalls eine gewisse historische Schwere aufweist, begründet Balczun mit persönlichen Interessen: „Das sind Themen, die mich ebenso erschrecken wie interessieren“, erklärt die Autorin.

Zur Person

Über die Autorin:
„Schreiben wollte ich eigentlich schon immer“, sagt Ines Balczun. Stattdessen vollzog die gelernte Bürokauffrau eine vielseitigen Berufslaufbahn, arbeitete sowohl als Krankenschwester wie aktuell als Flüchtlingshelferin – bis sie selbst eine so unglaubliche Geschichte erlebte, die einfach zu Papier gebracht werden musste: Eher zufällig entstand über ein gefälschtes Instagramprofil Kontakt zu einem syrischen Flüchtling, der sich illegal in der Türkei aufhielt. Im Rahmen des Austauschs mit dem Mann, dessen Nachname aus dem Arabischen übersetzt „Allerheiligen“ - der Mädchenname der Autorin – bedeutet, wurde Ines Balczun zu seiner Vertrauten und schließlich auch zur Fluchthelferin, die sich auch nach seiner geglückten Flucht nach Deutschland verschiedenen Belangen des jungen Mannes annahm. Sowohl den medialen Kontaktverlauf als auch die Ereignisse des ersten Jahres nach der geglückten Flucht verarbeitete Balczun unter dem Pseudonym Ines Allerheiligen in ihren in den Vorjahren veröffentlichten Büchern „Good evening, how are you?“ und „Alles Gut?“. Ihre aktuelle, dritte Buchveröffentlichung „Schuld verjährt nicht“ stellt den ersten fiktiven Roman der Autorin dar. Derzeit arbeitet die Autorin bereits an ihrem vierten Werk.

Info

Der über „Book on Demand“ erschienene Roman „Schuld verjährt nicht“ kann über alle gängigen Bezugsquellen als Printausgabe oder E-Book bestellt werden, einige bereits gedruckte Exemplare sind derzeit in der Vegesacker Buchhandlung „Otto und Sohn“ erhältlich.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)