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Das Porträt Jugendbeirat Vegesack: Helferin im Hintergrund

Magdalena Klobus ist zwar kein Mitglied des Vegesacker Jugendbeirates, gehört aber trotzdem zu dem Gremium. Welche Aufgabe die Vegesackerin innerhalb des jungen Stadtteilparlaments übernimmt.
14.02.2023, 08:00 Uhr
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Jugendbeirat Vegesack: Helferin im Hintergrund
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Sie gehört zwar zum Vegesacker Jugendbeirat, ist aber weder Mitglied des Gremiums noch für das Ortsamt tätig. Stattdessen arbeitet Magdalena Klobus für das Deutsche Rote Kreuz und steht dem jungen Stadtteilparlament beratend zur Seite.

"Wenn die Jugendlichen Fragen haben, bin ich für sie da", erzählt die 38-Jährige. "Das Gremium steht ja noch ganz am Anfang. Von daher ist es gut, wenn die Jugendlichen sich an jemanden wenden können, der nicht gleich die höchste Instanz ist." Unterstützen kann sie zum Beispiel bei Projekten, die der Beirat umsetzen will. So plant das Gremium unter anderem, ein Open-Air-Kino in Vegesack zu etablieren. "Dabei haben die Jugendlichen aber die Frage der Lizenzen völlig außer Acht gelassen", erzählt die Vegesackerin. Genau auf solche Stolperfallen weist sie die jungen Frauen und Männer hin. Trotzdem ist es ihr wichtig, dass es ein Projekt des Gremiums bleibt. Deshalb achtet Klobus darauf, dass sie lediglich den Rahmen steckt und beispielsweise Ansprechpartner vermittelt. Die restliche Planung bleibt aber bei den Jugendlichen.

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Die Arbeit mit jungen Menschen ist für die Nordbremerin nicht neu. "Gefühlt habe ich nie etwas anderes gemacht", so Klobus. "Meinen ersten Job, noch als Schülerin, hatte ich im Freizi Alt-Aumund." Dort war sie gemeinsam mit der Künstlerin Bärbel Kock für die Mädchengruppe zuständig. Davor hat sie sich bereits bei der Kirche engagiert. "Ich habe damals auch einen Jugendgruppenleiterschein gemacht und unter anderem Jugendfreizeiten betreut", erinnert sie sich. 

Kurzzeitig führte sie ihr Weg allerdings in eine andere Richtung. "Ich war ein paar Jahre beim Radio und beim Film", erzählt Klobus. "Während meines Studiums habe ich aber gemerkt, dass mir die Medienvermittlung mehr liegt als die Medienproduktion." So kam sie zum Gymnasium Vegesack, wo sie als Hilfslehrkraft die Schülerzeitung betreute. Mittlerweile arbeitet sie hauptberuflich bei der Stadtbibliothek in Vegesack und kümmert sich dort um Kinder und Jugendliche. Doch nicht nur aufgrund ihrer fachlichen Expertise ist sie nah an den jungen Leuten dran. "Ich habe selbst zwei Kinder im Teenageralter", erzählt sie.

Auch wenn die Tätigkeit für den Jugendbeirat neu für sie ist, musste sich die Vegesackerin nicht explizit darauf vorbereiten. "Es geht darum, dass ich das annehme, was die Jugendlichen mir vorsetzen", erzählt Klobus. "Ich leite also nichts aktiv in die Wege." Gefragt sind vor allem ihre Fähigkeiten in Sachen Jugendbetreuung. Und davon hat sie im Laufe ihrer beruflichen Karriere ausreichend gesammelt. Zudem bringt sie durch ihren Job bei der Stadtbibliothek auch die nötige Expertise mit, um Veranstaltungen zu organisieren. "Sollten die Jugendlichen einmal etwas Größeres planen, kann ich auch hier beratend zur Seite stehen."

Um solche und andere Projekte besprechen zu können, trifft sich Magdalena Klobus einmal in der Woche mit den Jugendlichen. "Manchmal ist das aber ganz schön schwierig, da die Jugendlichen viel um die Ohren haben", sagt Klobus. "Klappt es nicht mit einem Treffen vor Ort, weichen wir auf ein Online-Meeting aus. Das funktioniert auch ganz gut." Pro Woche steht die Nordbremerin den Jugendlichen so zwei Stunden zur Verfügung. Außerdem tauscht sich das Gremium regelmäßig per Whatsapp mit Klobus aus.

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Wichtig ist ihr bei alledem, dass die Mitglieder des Jugendbeirates auch Spaß bei der politischen Arbeit haben. "Das sind Jugendliche und keine kleinen Erwachsenen", sagt sie. Deshalb legt sie Wert darauf, dass die wöchentlichen Treffen in entspannter Atmosphäre stattfinden. "Mich erinnert das immer an die Organisation von Schulfesten", erzählt Klobus. "Man hat seine Wünsche und Projekte – und dann geht es darum, wie bekommen wir die umgesetzt."

Dass sie diese Aufgabe nun wahrnehmen kann, hat sie dem Team vom Freizi Alt-Aumund zu verdanken. "Dadurch, dass die Stadtbibliothek und das Freizi Nachbarn sind, kooperieren wir immer mal wieder und bieten zum Beispiel gemeinsame Workshops und Veranstaltungen in den Ferien an", erzählt sie. Durch diesen Kontakt erfuhr sie, dass das Deutsche Rote Kreuz eine Kraft für den Jugendbeirat sucht. Weil sie das Jobangebot sofort interessierte, führte sie weitere Gespräche, unter anderem mit dem stellvertretenden Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik. Kurze Zeit später war klar, dass man sich für sie entscheiden würde. "Ich habe sofort zugesagt", erinnert sich Magdalena Klobus. "Das ist genau mein Ding. Schließlich brenne ich total für die Stadtteilarbeit mit Jugendlichen."

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