Schöne Dinge aus eigener Produktion, Manufakturen und kleinen Labeln aus Bremen und umzu gibt es nun auch in Vegesack zu kaufen. Am heutigen Sonnabend eröffnet das Geschäft von Aline Naß. Mit "Annanass" hält nun ein Hauch von Szeneviertel Einzug in die Fußgängerzone. Das Sortiment richtet sich an Familien und Menschen mit einem Sinn für Handarbeit und Nachhaltigkeit. "Ich kann und möchte nicht versprechen, dass mein Sortiment plastikfrei ist, aber ich bemühe mich, das Angebot so nachhaltig wie möglich zu gestalten", sagt die Inhaberin. Was sie aber garantieren könne, ist dass sie die Waren selbst produziere oder auswähle. "Ich werde nur verkaufen, was auch mir gefällt. Ich möchte Anlaufstelle für beliebte Produkte aus der Region sein", verspricht sie.
Selbstgenähtes wird sie selbst beisteuern. Darüber hinaus greift Aline Naß auf Produkte von kleinen Anbietern aus Bremen und der näheren Umgebung zurück. Dafür hat sie im Internet nach geeigneten Partnern gesucht und ist schnell fündig geworden. "Die meisten standen dem Angebot, ihre Produkte bei mir zu verkaufen, sehr positiv gegenüber", sagt Aline Nass. So werden demnächst Taschen, Seifen, Schmuck, Schlüsselanhänger, Keramik und einiges mehr zu haben sein. Eine Ausnahme von ihrem regionalen Ansatz macht sie allerdings. Es wird auch selbst gefertigte Messer, Feuerstahl –das ist eine Art dauerhaft nutzbares, dekoratives Streichholz aus Stahl – und Holzsterne geben. "Diese Dinge sind aus der Pfalz, von meinem kleinen Bruder", sagt Aline Naß.
Familien sollen sich wohl fühlen
Das Ladenlokal wird großzügig eingerichtet sein. Zwei Tische im Zentrum, dazu einige Regale an den weißen Wänden. Nur im hinteren Bereich ziert eine Tapete mit Segelbooten die Wand und den Treppenaufgang. "Das passt doch hierhin", findet die kreative Händlerin. Die Produkte werden auf und in gebrauchten Möbeln präsentiert. Im hinteren Bereich wird es zudem eine Spielecke für Kinder geben. "Ich möchte, dass sich Familien hier wohlfühlen und sich nicht gestresst fühlen, weil sie die Kleinen immer im Blick halten müssen", sagt Naß.

Aline Naß mit einem von ihr genähten Kinderpullover in ihrem neuen Laden.
Sie weiß, wovon sie spricht. Denn sie ist Mutter von vier Töchtern. Für sie erfüllt sich in dem markant rot angestrichenen Haus im oberen Teil der Reeder-Bischoff-Straße ein lang gehegter Wunsch. "Als ich in den sozialen Netzwerken vom Losvegen-Wettbewerb gelesen habe, habe ich sofort Kontakt aufgenommen", erinnert sie sich. Das Konzept für den Wettbewerb hat sie schnell zu Papier bringen können. "Ich hatte es eigentlich ohnehin schon im Kopf", sagt sie. Das hat einen Grund. Denn nachdem sie sich in Stuttgart selbstständig gemacht hat – zuvor war sie in einer Werbeagentur tätig – hat sie selbstgenähte Kindersachen auf einschlägigen Märkten angeboten. So entwickelte sich nach und nach die Idee des eigenen Ladens. Doch ehe sich in Vegesack die Chance dazu auftun sollte, ging Aline Naß mit ihrer Familie für fünf Jahre in die USA. "Ich habe dort weitergenäht und die Sachen nach Stuttgart geschickt", erinnert sie sich. Zudem hat sie ihre Produkte auch im Großraum Detroit angeboten.
Viele Ideen für die Zukunft
Nun also Vegesack. Die Eröffnung kommt für Alina Naß etwas plötzlich. "Deshalb wird der Laden noch nicht ganz voll sein", räumt sie ein. Allerdings habe sie sich weder den verkaufsoffenen Sonntag noch das Weihnachtsgeschäft entgehen lassen wollen. Ohnehin befindet sich ihr Geschäft in der Entwicklung. "Ich habe viele Ideen", sagt Naß. So schwebe ihr vor, die Händler in Vegesack besser miteinander zu vernetzen. "Wir können gegenseitig unsere Waren in anderen Läden anbieten und so besser auf das Sortiment in Vegesack hinweisen", erläutert sie. Sobald sich alles etwas eingespielt hat, wird es auch Veranstaltungen für Kinder wie Bastelnachmittage, Lesungen oder Geburtstagsfeiern, geben. Die können im Obergeschoss des Ladens stattfinden. Dort haben Aline Naß und ihr Mann den Raum geteilt. Zur Straße hin wird genäht und es bleibt ausreichend Platz für kleine Veranstaltungen.
Und was hat es mit dem Namen "Annanass" auf sich? "Wir haben mit den Kinder zuhause früher häufig rumgealbert, dass wir bei unserem Nachnamen niemanden hätten Anna nennen können", verrät Aline Naß. Aber ihr Label, das habe sie daher genau so genannt. Und jetzt auch den Laden.