Ein halbes Jahr hat das Schüler-Trio in diese Maschine jede freie Minute gesteckt – rund 30 Arbeitsstunden waren es pro Woche. Millionenfach haben die fünf Prototypen Tischtennisbälle durch die Luft geschossen, aber vollends zufrieden sind die jungen Tüftler noch immer nicht. "In den Sommerferien gönnen wir uns eine Pause. Aber dann geht es weiter, es werden wahrscheinlich noch zwei weitere Prototypen folgen", sagt Oskar Behrmann vom Technischen Bildungszentrum Mitte (TBZ). Mit seinen Freunden Johann Robert Kruse vom Schulzentrum Vegesack und Robin Petermann von der Oberschule Findorff hat er beim diesjährigen Bundesentscheid von "Jugend forscht" einen Sonderpreis gewonnen. Inspiration dafür war Behrmanns Freude am Tischtennis-Sport.
Mit ihrer Maschine ist es den drei Freunden gelungen, ein hoch komplexes Trainingsgerät zu bauen. Kernelement ist ein Abschussrohr für die kleinen Bälle. Durch die Variation der Drehgeschwindigkeiten verleihen drei Räder dem Tischtennisball beim Abschuss eine Drehung, den "Spin". Auch Platzierung und Geschwindigkeit lassen sich per Handy oder Computer einstellen. Tischtennisspieler können so die Annahme von anspruchsvollen Aufschlägen trainieren.
"Einfache Varianten werden für etwa 200 Euro verkauft", erläutert Behrmann. Die Einstellungen müssten dort allerdings manuell vorgenommen werden. "So kann ich einen besonderen Ball unendlich oft trainieren", schildert Tennisspieler Behrmann. Die für "Jugend forscht" entwickelte Maschine kann hingegen verschieden Kombinationen spielen, ohne jedes Mal neue Knöpfe drücken zu müssen. Rechts, links, Topspin und Unterschnitt – das Training ist umso anspruchsvoller.
In der Mittelstufe waren die drei Schüler Klassenkameraden, inzwischen haben sich die Wege getrennt. Kruse hat sich für eine handwerkliche Ausbildung entschieden und geht in Vegesack zur Berufsschule. Behrmann und Petermann machen im kommenden Jahr ihr Abitur. An "Jugend forscht" haben sie schon mehrfach teilgenommen. "Bisher hat es nur für die zweite Runde gereicht. Zu Anfang sollte man sich in jedem Fall ein leichteres Projekt vornehmen", sagt Behrmann.
Mit dem Einzug in die Bundesrunde entstand in diesem Jahr der Kontakt zu einigen Unternehmen. So konnte das Trio zum Beispiel einen professionellen 3D-Drucker nutzen, um die Maschine weiterzuentwickeln. Das Preisgeld von 1500 Euro brauchten die Schüler, um Kosten auszugleichen, die sie zuvor aus der eigenen Tasche bezahlt hatten. Mit dem Sonderpreis wurden ihnen auch Stipendien in Aussicht gestellt.