Wer die deutsche Sprache lernen will, muss hohe Hürden überwinden: Die Aussprache ist schwierig, der Wortschatz gewaltig und die Grammatik komplex. Sprachcafés können Zugewanderte beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützen. Sie laufen meist in Form von Gesprächen ab und das Miteinanderreden trainiert einen Wortschatz, der im Alltag wichtig ist. Nicht zuletzt bieten Sprachcafés Gelegenheiten zu Kontakten und zum Kennenlernen neuer Leute: „Sprachcafés helfen Menschen, die noch Schwierigkeiten mit dem Deutsch haben, in vielen Situationen zurechtzukommen“, sagt Eileen Feketitsch von der Stadtbibliothek Vegesack.
Dort wird in Kürze ein neues Sprachcafé angeboten, für das derzeit noch ein größerer Schwung von Ehrenamtlichen koordiniert werden muss. „Wir arbeiten eng mit der Arbeiterwohlfahrt (Awo) zusammen, die inzwischen 15 bis 20 Leute gefunden hat, die ehrenamtlich Sprachcafés betreuen möchten“, sagt Eileen Feketitsch. Die Stadtbibliothek Vegesack stellt für das neue Angebot einen Raum zur Verfügung. Wer als Freiwilliger beim Sprachcafé mitarbeiten möchte, müsse keine Fachkraft sein und auch nicht unbedingt zwei Sprachen beherrschen, so Eileen Feketitsch. „Manche der Ehrenamtlichen verfügen bereits über Vorerfahrungen im Umgang mit Zugewanderten, andere nicht“, so die Mitarbeiterin der Stadtbibliothek.
Ehrenamtliche helfen beim Lernen
In Kürze soll es zu einem ersten Treffen der Freiwilligen kommen, um das weitere Vorgehen zu koordinieren – erst danach werden die Termine für das Sprachcafé festgelegt und dann bekannt gegeben. Voraussichtlich in zwei oder drei Monaten soll es losgehen.
Das neue Sprachcafé in der Stadtbibliothek Vegesack ist jedoch bei weitem nicht das einzige, das in Bremen-Nord für Menschen mit Migrationshintergrund angeboten wird: So können zum Beispiel auch in der Zweigstelle Nord der Volkshochschule in Vegesack, im Nunatak in Blumenthal, im Blauen Dorf in Grohn oder im Haus der Zukunft in Lüssum Zugewanderte die deutsche Sprache üben.
Das neue Sprachcafé in der Stadtbibliothek Vegesack hatte eigentlich schon Ende letzten Jahres begonnen. „Doch dann kam die Haushaltssperre und eine halbe Stelle fiel bei uns weg“, berichtet Eileen Feketitsch. "Deshalb wird das Sprachcafé in Zukunft von Ehrenamtlichen geleitet werden.“ Die Bibliotheksmitarbeiterin ist zuversichtlich, dass sich genügend Teilnehmer finden werden: „Wir wissen, dass viele Interessenten aus verschiedensten Ländern vorhanden sind. Und wir machen auf mehreren Wegen auf das Sprachcafé aufmerksam: mit Plakaten, über unsere Website, durch Mund-zu-Mund-Propaganda und nicht zuletzt auch über regionale Zeitungen“, sagt Eileen Feketitsch.