Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Georg-Gleistein-Straße Mietvertrag läuft 2022 aus

Der Rewe-Markt an der Georg-Gleistein-Straße soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Zusätzlich sollen auf dem Gelände ein Drogeriemarkt sowie Wohnungen entstehen.
17.12.2021, 11:51 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Mietvertrag läuft 2022 aus
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Der Rewe-Markt an der Georg-Gleistein-Straße ist in die Jahre gekommen und soll deshalb abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Sollte sich dieses Vorhaben nicht umsetzen lassen, wolle die Handelskette ihren derzeitigen Mietvertrag nicht verlängern und sich damit im kommenden Jahr aus Vegesack zurückziehen.

"Wir vom Bauamt haben schon lange das Interesse, dass der Rewe-Markt modernisiert, saniert oder eben auch neugebaut wird", sagte Klaus Koch vom Bauamt Bremen-Nord während der Sitzung des Vegesacker Beirates in dieser Woche. Im vergangenen Jahr sei das Zentren- und Nahversorgungskonzept in Bremen aktualisiert worden, wodurch der Bereich zwischen Aldi und Rewe an der Kreuzung Hammersbecker Straße zum Nahversorgungszentrum ausgewiesen wurde. "Das Ziel dabei ist, die Nahversorgung dort zu stärken", erläuterte Koch. "Insbesondere die bestehenden Märkte sollen ausgebaut und gesichert werden. Außerdem soll der Bereich städtebaulich aufgewertet werden."

Politisches Signal

Seit dem Sommer befände sich das Bauamt Bremen-Nord mit den Projektentwicklern in Gesprächen. Dabei habe die Behörde bestimmte Forderungen gestellt, die in Zusammenhang mit der Aufwertung des Quartiers stehen würden. "Wir hatten zu Beginn ein Konzept, das nur Einzelhandel vorgesehen hat. Von der Ressortspitze haben wir aber gefordert, dass an der Stelle zusätzlich auch Wohnungen entstehen", erklärte Koch. Seit dem Herbst liege nun ein Konzept vor, mit dem es dem Bauamt möglich sei, in das Verfahren einzusteigen. Daraufhin hätten die Projektentwickler die Durchführung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans beantragt. "Durch den Beschluss der Baudeputation gibt es nun das politische Startsignal, dass man das Bauleitplanverfahren beginnen möchte", sagte Koch. "Und an diesem Punkt sind wir jetzt."

Lesen Sie auch

Der Plan sehe vor, dass der Rewe-Markt an seinem bisherigen Standort neu gebaut wird. "Der Neubau wird im rückwärtigen Bereich des Geländes errichtet", so Klaus Koch. "An der Georg-Gleistein-Straße wird in einem weiteren Gebäude im Erdgeschoss noch ein Drogeriemarkt entstehen, auf den Ebenen darüber wird Wohnraum geschaffen."

Neben dem Bauamt Bremen-Nord sind mehrere Firmen an der Planung beteiligt, die im Auftrag der Grundstückseigentümerin, der Patrizia Immobilien Kapitalverwaltungsgesellschaft, agieren. Patric Schneider von den Retail Real Estate Experts aus Leverkusen, der vor allem für die Mieterkommunikation zuständig ist, hat bei dem Grundstück an der Georg-Gleistein-Straße gleich mehrere Probleme identifiziert. "Zu den Problemstellen gehören zum Beispiel die sehr lange Einfahrt und die Hinterhofsituation", sagte er. "Dadurch werden die Parkplätze im hinteren Bereich eigentlich gar nicht angenommen." Insgesamt sei der Markt nicht sonderlich gut frequentiert, was zur Folge habe, das Rewe seinen Mietvertrag, der im kommenden Jahr auslaufe, nicht noch einmal verlängern wolle.

Alte Immobilie

Schließlich sei der Markt derzeit aus mehreren Gründen unattraktiv für die Handelskette. "Das Problem mit dem Gebäude heute ist, dass es dort zu wenig Verkaufsfläche gibt", sagte Schneider. "Dadurch können die veränderte Kundenwünsche, wie etwa Produkte aus den Bereichen Bio und Vegan oder Sushi-To-Go, was heute eigentlich zum Standard gehört, nicht befriedigt werden." Gerade diese Produktgruppen brauche es heutzutage, um wettbewerbsfähig zu sein.

Außerdem seien die energetischen Eigenschaften des Gebäudes schlecht. Grund dafür sei das Alter der Immobilie. "Durch die lange Einfahrt und die Hinterhoflage ist darüber hinaus keine ansprechende Präsentation zum Kunden hin möglich. Dazu kommt, dass auch der Lieferverkehr über diese Einfahrt funktionieren muss", so Schneider. "Deshalb ist die Weiternutzung des Bestandsgebäudes extrem schwierig wenn nicht sogar fast unmöglich."

Die Neubauten würden von Südosten aus erschlossen werden, sagte Architekt Uwe Pielhop. Die Zufahrt erfolge von der Georg-Gleistein-Straße aus und befinde sich in der Nähe der Haltestelle. "Wir werden den Liefer- vom Kundenverkehr trennen", so Pielhop. Die Verkaufsflächen werden sich auf 2000 Quadratmeter (Supermarkt) beziehungsweise 600 Quadratmeter (Drogeriemarkt) belaufen. Die Wohnungen werden zwischen 55 und 90 Quadratmeter groß sein. Außerdem sei eine 90 Quadratmeter große Bäckerei geplant. 

Der Neubau werde nachhaltig errichtet, sagte Julia Fischer von der Patrizia Immobilien Kapitalverwaltungsgesellschaft. "Wir wollen eine CO2-neutrale Immobile bauen und Fotovoltaikanlagen errichten", sagte sie. "Sollte die Stromversorgung vor Ort plus die Fotovoltaikanlage nicht reichen, wird grüner Strom von Offshorewindparks der Nordsee bezogen."

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)