Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Stromprobleme Vegesacker Markt Lösung präsentieren oder reinen Wein einschenken

Zuständigkeitsgerangel und schlechte Kommunikation sind mehr als nur ein Ärgernis, meint Björn Josten.
20.04.2024, 08:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Lösung präsentieren oder reinen Wein einschenken
Von Björn Josten

Bremen macht es Menschen, die etwas veranstalten möchten, nicht gerade leicht. Hohe Auflagen und bürokratische Hürden stellen ehrenamtlich Tätige, die Maibäume setzen, Osterfeuer oder Weihnachtsmärkte organisieren wollen, vor Herausforderungen. Doch nicht nur Ehrenamtliche bekommen den Amtsschimmel zu spüren.

Nun sehen sich die Schausteller beim Vegesacker Markt mit behördlicher Trantütigkeit konfrontiert. Speziell geht es um die Stromversorgung des energieintensiven Vergnügens. Die wurde bisher mittels eines Trafohäuschens am Aumunder Marktplatz gewährleistet. Dies steht aus Sicherheitsgründen nicht mehr zur Verfügung. Ersatz muss also her. Dieses Unterfangen ist jedoch kein Selbstläufer. Zum einen kostet ein neues Trafohaus nach erster grober Berechnung 320.000 Euro. Zum anderen verheddern sich die Bremer Ressorts mal wieder in Zuständigkeitsfragen.

Der Vegesacker Beirat hatte einen Haushaltsantrag vorsorglich sowohl an die Wirtschaftsbehörde als auch an das Bauressort gestellt. Die schieben sich nun den schwarzen Peter gegenseitig zu. Niemand dieser Akteure hat es zudem für erforderlich gehalten, den Schaustellern reinen Wein einzuschütten. Das ist umso erstaunlicher, da es sich beim Vegesacker Markt um eine Veranstaltung mit 215-jähriger Tradition handelt. Eine Veranstaltung, die für das Vegesacker Standortmarketing nicht unerheblich ist und in deren Glanz sich die örtlichen Akteure Jahr für Jahr gerne präsentieren.

Für dieses Jahr wird Wesernetz die Kohlen wohl mit einer provisorischen Lösung aus dem Feuer holen. Mit Blick auf das nächste Jahr sind Stadtteilpolitik und Ressorts gefragt. Geklärt werden muss dann auch die Frage, ob eine einzige sechstägige Veranstaltung im Jahr eine Investition im sechsstelligen Bereich rechtfertigt. Eine positive Investitionsentscheidung befeuern würden sicherlich ergänzende Nutzungskonzepte für den Aumunder Marktplatz. Die könnten Teil der 60.000 Euro teuren Vegesacker Standortstrategie sein. Darauf deutet allerdings derzeit nichts hin.

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)